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Connected Retail: Die Brücke zwischen Offline und Online

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Mehr als 2.000 Händler innen sind bereits durch Zalandos Connected Retail Programm an die Plattform angebunden und generieren durch die einfache und schnelle Online-Integration weitere Einnahmen zusätzlich zu ihrem Ladengeschäft. Im Interview erklärt Dr. Carsten Keller, VP Direct to Consumer bei Zalando, das Modell, von dem alle Teilnehmer innen - gerade in Coronazeiten - profitieren.

Herr Keller, was ist Connected Retail?

Connected Retail ist unsere Art, eine Brücke zu bauen und die Online-Nachfrage für den stationären Handel verfügbar machen. Händler innen können durch Connected Retail Bestellungen von Zalando-Kund innen annehmen und diese aus ihrem Laden heraus verschicken.
Der stationäre Handel leidet stark unter der Pandemie. Das für den Handel so wichtige Weihnachtsgeschäft wird sich dieses Jahr noch mehr als zuvor Richtung Online verlagern. Connected Retail kann Händler innen helfen, ihr Geschäft online abzuwickeln.

Was haben die Teilnehmer davon?

Connected Retail ist für alle Teilnehmer innen ein Win-Win-Win. Kund innen erhalten ein größeres Sortiment noch schneller geliefert, die Partner innen im Handel generieren zusätzlichen Umsatz und Zalando profitiert durch eine größere Auswahl an Produkten und erhöhte Verfügbarkeiten.
Den Händler innen entstehen kein Kosten, wenn nichts verkauft wird; wir verlangen von ihnen keine Exklusivität und sie können jederzeit wieder aussteigen, wenn sie nicht zufrieden sind.

Warum haben sie Connected Retail ins Leben gerufen?

Wir haben Connected Retail vor über zwei Jahren ins Leben gerufen, weil wir darin eine große Chance gesehen haben. Wir haben uns gefragt: Vor welchen Herausforderungen stehen wir als Plattform? Und welche Chancen ergeben sich daraus? Wir haben vier Bereiche identifiziert, für die Connected Retail eine wichtige Rolle spielt:

Erstens: Verfügbarkeit. In manchen Monaten haben wir bis zu 10 Millionen Anfragen von Kund innen, die etwas kaufen wollen und nicht fündig werden, weil das Produkt in ihrer Größe nicht verfügbar ist. Mit Connected Retail können wir diese Zahl verkleinern.
Zweitens: Auswahl. Dadurch, dass Händler innen auch Produkte verkaufen können, die wir noch nicht gelistet haben, erhöht sich neben der generellen Verfügbarkeit von Artikeln auch die Auswahl an lokal relevanten Produkten.
Drittens: Schnelligkeit. Die Lieferung aus dem Geschäft um die Ecke findet ihren Weg oft schneller zum Kund innen, als die Lieferung aus dem Logistikzentrum.
Und Viertens: Nachhaltigkeit. Kund innen erhalten ihre Lieferung durch Connected Retail nicht nur schneller, sondern der Versand aus dem Geschäft in der Region ist auch besser für die Umwelt.

Die Partnerschaft mit dem stationären Handel bildet deshalb eine zentrale Säule unserer Plattformstrategie: Der Starting Point for Fashion, also die erste Anlaufstelle für Mode, zu werden und Kund innen dabei zu helfen, das beste Outfit jederzeit, so schnell und nachhaltig wie möglich zu finden.

Wie hat die Coronakrise ihre Sichtweise verändert?

Wir haben noch stärker verstanden, wie wir uns mit dem stationären Handel zusammen aufstellen wollen, wo wir investieren können und in welcher Breite diese Lösung Relevanz für den lokalen Handel hat. Gerade in der aktuellen Zeit, in der die (Lauf-)Kundschaft ausbleibt, kann Connected Retail Händler innen helfen zusätzlichen Umsatz zu generieren, indem sie ihre Produkte online verkaufen.
Durch das Wissen, dass Produkte online mit hoher Wahrscheinlichkeit Abnehmer innen finden werden, können Händler innen außerdem wieder risikofreudiger einkaufen. So kommt ein deutlich höherer Sortimentsaustausch zustande und die Händler innen können mehrmals während der Saison neue Produkte ins Regal legen, was für Kund innen einen Anreiz schafft, öfter vorbeizukommen.

Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Monaten gemacht?

Der stationäre Handel wurde hart von der Pandemie getroffen. Auf einmal wussten gestandene Händler innen, die ihren Laden schon seit Generationen betreiben, nicht mehr, wie sie genügend Ware verkaufen sollen. Warenlieferungen waren da, die Zahlungsaufforderung auch, nur eben keine Kund innen. Wir haben in dieser Zeit viel mit unseren Partner innen gesprochen und überlegt, wie wir Teil der Lösung sein können. Das Resultat war, dass wir die Kommission für Connected Retail auf Null gesetzt und Auszahlungen beschleunigt haben, um die Liquidität der Händler innen zu stärken.

Viele Händler innen waren überrascht von der Menge an Anfragen, die sie durch Connected Retail erhalten haben und das schon wenige Tage, nachdem sie sich angemeldet hatten. Teilweise konnten Händler innen sogar Mitarbeiter innen aus der Kurzarbeit zurückholen, um Pakete zu packen. Wir haben viel Feedback bekommen, dass unser Angebot Händler innen wirklich hilft, was uns sehr gefreut hat.

Um auch Kund innen die Möglichkeit zu geben, lokale Geschäfte gezielt zu unterstützen, haben wir einen Filter für “Lieferung aus einem Geschäft” eingeführt und eine Seite im Zalando Fashion Store aufgesetzt, auf der Kund innen sehen konnten, welche Produkte mit Connected Retail in ihrem Bundesland angeboten wird. Diese Option wurde und wird viel von Kund innen genutzt.

Sind die Händler misstrauisch Ihnen gegenüber? Sie wurden ja lange als Konkurrenz verstanden.

Der Dialog zwischen dem stationären Handel und Zalando hat sich über die Jahre stark verändert. Vor drei Jahren war eine Partnerschaft wie wir sie heute mit vielen Händler innen haben beinahe undenkbar. Beziehungen aufbauen, braucht Zeit. Mittlerweile arbeiten wir enger denn je mit dem stationären Handel zusammen. Dadurch kann man gemeinsam planen und Ziele setzen, die für die Händler innen, die Kund innen und für Zalando als Plattform Sinn ergeben.
Durch unser null Prozent Kommission Angebot kamen und kommen viele Händler innen dazu, die Connected testen wollen und das nun ohne jegliche Kosten tun können. Wenn es ihnen nicht gefällt, können sie jederzeit aussteigen.

Waren Sie überrascht vom Erfolg von Connected Retail?

Wir setzen auf eine starke Partnerschaft mit dem lokalen Einzelhandel. Vorm Start der Pandemie haben wir mit Connected Retail in Berlin die Lieferung am gleichen Tag getestet. Für Händler innen war es kein Problem, die Ware schnell an unsere Logistik zu übergeben, sodass die Lieferungen tatsächlich am gleichen Tag stattfand, wenn die Bestellung vor 14 Uhr einging. Wir freuen uns darauf, solche Möglichkeiten die Partnerschaft noch besser zu nutzen weiter zu erforschen. Aktuell steht aber die Unterstützung unserer Partner innen in der Pandemie an erster Stelle.

Wie geht es mit Connected Retail weiter?

Zu Beginn der Coronavirus Krise waren wir mit Connected Retail in zwei Märkten live, Deutschland und den Niederlanden. Mittlerweile sind es acht: Deutschland, Niederlande, Spanien, Polen, Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland.
Im nächsten Jahr wollen wir fünf weitere Märkte mit Connected Retail erschließen: Frankreich, Belgien, Österreich, Italien und die Schweiz.
Aktuell sind über 2.000 Händler innen bei Connected Retail angemeldet. Diese Zahl wollen wir im kommenden Jahr auf 6000 erhöhen. Dafür hat Zalando eine Investition in Höhe von 50 Millionen Euro eingeplant, die im kommenden Jahr in den Ausbau ihrer Connected Retail Plattform fließen soll.

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