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Dänisches Unternehmen entwickelt vollautomatisches Sortiersystem für Alttextilien

Von Simone Preuss

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Die vollautomatische Sortiermaschine von NewRetex. Bild: NewRetex

Ein großes Problem beim Recycling von Textilabfällen besteht in der Heterogenität der gesammelten Materialien: verschiedene Materialmischungen, Stoffqualitäten und Zustand der Alttextilien machen sie einen Fall für das Sortieren von Hand, was zeit- und personalaufwendig ist.

Das dänische Unternehmen NewRetex will Abhilfe schaffen und hat ein vollautomatisches Sortiersystem für Textilabfälle entwickelt, das diese mithilfe von Nah-Infrarot-Sensoren (NIR), Kameras und maschinellem Lernen nach Materialart, Materialzusammensetzung, Farbe und Struktur sortieren kann.

Berge von Alttextilien fallen jeden Tag an. Bild: NewRetex

„Unsere Sortiertechnologie ermöglicht es, die großen Mengen an Textilabfällen, mit denen alle Länder Europas konfrontiert sind, zu sortieren und Recyclingmöglichkeiten zu gewährleisten. So kann aus Kleidung wieder Kleidung werden“, kommentiert Betina Theilgaard Lauridsen, Entwicklerin von Kreislaufprodukten bei NewRetex.

Ziel ist es dabei nicht nur, Abfälle in wertvolle Ressourcen umzuwandeln, sondern diese auch durch integrierte Systeme rückzuverfolgen und die Daten für alle verarbeiteten Materialien zu erfassen.

Wie funktioniert das vollautomatische Sortiersystem?

NewRetex nimmt ausrangierte Textilien von Gemeinden, Modemarken, Berufsbekleidungsunternehmen, Spinnereien und anderen entgegen und sortiert und verarbeitet sie. Das automatische Sortiersystem sortiert und dokumentiert diese dann nach Materialart, -zusammensetzung, -farbe und -struktur durch eine Kombination aus Nah-Infrarot-Sensoren und Kameras.

Die Sortierung geschieht vollautomatisch. Bild: NewRetex

„Durch den Einsatz von maschinellem Lernen ist die Kategorisierung der Textilien flexibel und kann je nach Recyclingzweck individuell eingestellt werden“, erklärt das Unternehmen.

Die bestehende, erweiterte Anlage mit einer Hauptsortierlinie ist seit Oktober 2023 in Betrieb und hat eine Kapazität von 200 Tonnen Textilabfällen pro Monat, die je nach Inputvolumen skalierbar ist.

Dem Unternehmen ist es zudem gelungen, aus den in der Anlage sortierten Altkleidern recycelte Fasern und daraus hergestellte Garne zu entwickeln, die sich für die Herstellung neuer Kleidungsstücke eignen.

In Zukunft will NewRetex 70 Prozent der eingesetzten Textilabfälle für neue Fasern verwenden, während die restlichen 30 Prozent in den offenen Recyclingkreislauf oder die Produktion von synthetischem Gas integriert werden können.

Alttextilien sind sehr heterogen. Bild: NewRetex

Wie geht es weiter?

Durch die Minimierung von Abfällen und die Förderung der Kreislaufwirtschaft im Textilrecycling will das Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. NewRetex eröffnet zudem durch sein vollautomatische Sortiersystem neue Möglichkeiten für das Textilrecycling, das auch die neuen Vorschriften für Altkleidersammlung in Europa erfüllt. Das Unternehmen ist nun bereit für mögliche Partnerschaften und Kooperationen, um das System außerhalb des eigenen Betriebs zu lizenzieren und zu verkaufen.

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