Decathlon Deutschland knackt 2022 Milliarden-Umsatzgrenze

Decathlon Deutschland konnte 2022 Rekordergebnisse erzielen und knackte erstmals die Milliardengrenze beim Umsatz. Mit diesen Ergebnissen im Rücken blickt der deutsche Ableger des französischen Sportartikelhändlers positiv in die Zukunft und plant, in diesem Jahr 50 Millionen Euro in Stores und Logistik zu investieren.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Decathlon Deutschland seinen Bruttoumsatz im Vorjahresvergleich um 28,4 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro steigern. Auch beim Nettoumsatz konnte das Unternehmen ein Plus von 27,6 Prozent auf 893 Millionen Euro verzeichnen. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück und betrug 30,1 Millionen Euro – 2021 waren es 30,9 Millionen Euro. In den einzelnen Produktsegmenten waren besonders die Bereiche Outdoor, Mobility, Wassersport und Fitness stark, die zusammen 70 Prozent des Umsatzes bilden.

Der Onlinehandel machte 2022 28 Prozent des Umsatzes aus. Dabei setzte Decathlon auch auf die Einführung von neuen Dienstleistungen für den E-Commerce – wie das Kreislaufmodell ‘Second use’ sowie die Lieferung per Lastenrad.

Bei seinem digitalen Marktplatz konnte Decathlon sein Sortiment auf 62.000 Produkte ausbauen und 300 Partner:innen integrieren – darunter Marken wie Adidas und Hummel sowie den Händler Sport-Thieme.

„Decathlon.de ist bereits seit 2009 online und eine wichtige Säule für uns, doch der Ausbau weiterer digitaler Angebote ist ebenso wichtig”, sagte Florian Bischoff, Chief Digital Officer bei Decathlon Deutschland, in einer Mitteilung. „In 2023 investieren wir in unsere Shopping App, denn immer mehr Menschen shoppen mit ihrem Smartphone. Auf dieses Kundenverhalten möchten wir in der Zukunft verstärkt eingehen.”

Decathlon setzt Expansion im stationären Handel fort

Der Sporthändler hat 2022 drei neue Standorte – Augsburg, Stuttgart und Münster – eröffnet und inklusive Modernisierung von Filialen und Logistikzentren 38 Millionen Euro investiert.

Für 2023 will das Unternehmen diesen Kurs fortsetzen und vier neue Standorte in Aachen, Hamburg-Oststeinbek, Mainz und Elmshorn eröffnen. Beim Standort Elmshorn sei der Modehändler allerdings noch in der Abstimmung, ob eine Eröffnung in diesem Jahr noch möglich sei, so André Weinert, CEO von Decathlon Deutschland am Dienstag während einer Pressekonferenz. Außerdem wird der Laden in Wallau um 1600 Quadratmeter erweitert sowie eine neue Mechanisierungstechnik eingeführt, nachdem der Ausbau des Logistikstandortes Schwetzingen abgeschlossen ist. Insgesamt plant Decathlon Deutschland, 50 Millionen Euro in seine Standorte zu investieren.

Trotz der Investitionen in die neuen Standorte weicht der Sporthändler in Deutschland von seiner Expansionsstrategie aus dem vergangenen Jahr ab, die vorsah, das Filialnetz bis 2026 von 83 auf 110 zu erweitern. Ende 2022 waren es 85 Läden. Das aktuelle Ziel sieht es vor, bis 2026 100 Stores zu betreiben, heißt es von einer Sprecherin gegenüber FashionUnited.

„Der stationäre Handel bleibt für uns ein wichtiges Standbein”, sagte Weinert. „Es geht aber nicht nur darum, eine Nummer zu haben, sondern es geht darum qualitativ gute Geschäfte an der richtigen Positionierung zu haben, mit einer guten Erreichbarkeit, Sichtbarkeit [...] und dann gehen wir ein bisschen weniger Risiko ein, weil wir wirklich die Stores eröffnen wollen, die wir langfristig betreiben möchten.”

250 neue Stellen

Decathlon Deutschland hat die Anzahl der Mitarbeitenden seit 2018 um fast 2.000 Personen auf 5.520 Mitarbeitende gesteigert, wobei es während der Pandemie auch einen Rückgang gab – 2020 waren es 5.116 und 2021 4.833 Personen.

Trotz des aktuellen Fachkräftemangels und demografischen Wandels will das Unternehmen in diesem Jahr die Anzahl noch ausbauen. Mindestens 250 neue Stellen sollen 2023 geschaffen werden, erklärt Tufan Günler, Chief People Officer (CPO) bei Decathlon Deutschland.

Dieser Beitrag wurde am 7. März 2023 um 15.15 Uhr mit weiteren Details von Zalando aktualisiert.