Deutsche Tochter insolvent: Gina Tricot schließt alle hiesigen Filialen
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Der schwedische Bekleidungsanbieter Gina Tricot AB beendet seine stationären Einzelhandelsaktivitäten in Deutschland. Am Freitag meldete die deutsche Tochter Gina Tricot GmbH beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz an, nun sollen alle eigenen Stores hierzulande geschlossen werden. Betroffen sind nach Angaben des in Borås ansässigen Unternehmens neun Filialen mit 35 festangestellten Mitarbeitern.
Die Produkte der Firma würden in Deutschland künftig nur noch über den eigenen Online-Shop und Handelspartner angeboten, erklärte Gina Tricot in einer Mitteilung. Diese Strategie habe sich in anderen Märkten bereits als erfolgreich erwiesen. „Das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden deutet auf anhaltendes digitales Wachstum hin. Gina Tricot wird investieren, um diese Nachfrage zu befriedigen“, heißt es in einer Mitteilung. Eigene Läden will der Bekleidungsanbieter in Zukunft nur noch in seinen Schlüsselmärkten Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland betreiben.
CEO Boman begründet den Schritt mit dem anhaltenden „Abwärtstrend“ in Deutschland und den Folgen der Corona-Krise
Als Gründe für den Rückzug aus Deutschland führte Gina Tricot die anhaltende Umsatzschwäche hierzulande sowie die Folgen der Covid-19-Pandemie an. „Deutschland zeigt seit langem einen Abwärtstrend. Darüber hinaus hatte die rasche Verbreitung des Coronavirus Konsequenzen für den Einzelhandel, was die Situation im deutschen Unternehmen leider untragbar gemacht hat. Trotz zahlreicher Maßnahmen hat sich der Trend nicht umgekehrt“, erläuterte Ted Boman, der CEO des Bekleidungsanbieters, in einer Mitteilung. Der Vorstand von Gina Tricot habe daraufhin beschlossen, den Vertrieb über das eigene deutsche Filialnetz einzustellen.
Darüber hinaus bemühe sich das Unternehmen, die übrigen Teile seiner Organisation „an die gegenwärtige Lage anzupassen“, so Boman. „Diese Maßnahmen werden dabei helfen, die Stellung als führendes Bekleidungsunternehmen mit eigenen Läden in den Kernmärkten zu sichern und gleichzeitig das Tempo des Online-Geschäfts in Europa zu erhöhen“, erklärte er.
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Foto: Gina Tricot Facebook-Page