Die Zukunft der Bekleidungstechnologie kreislauffähiger Mode
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’Technologie' ist in der Modebranche ein weit gefasster Begriff, der alles von Produktdaten und Rückverfolgbarkeit bis hin zu Logistik, Lagerverwaltung Bestandsmanagement und Bekleidungsetiketten umfasst. Als Oberbegriff deckt Technologie all diese Themen ab und ist ein zunehmend wichtiger Wegbereiter für zirkuläre Geschäftsmodelle. Aber wenn wir über Technologie sprechen, geht es nicht mehr nur um die Rückverfolgung von Kleidungsstücken vom Lieferanten bis zum Einzelhandelsgeschäft, um zu messen, wie viele Kleidungsstücke verkauft werden, und auch nicht nur um herkömmliche, aufgenähte Kleidungsetiketten, die das Herkunftsland und (oft unzuverlässige) Informationen über die Materialzusammensetzung eines Produkts anzeigen. Stattdessen ist es an der Zeit, den Aufstieg der „digitalen Auslöser“ bei der Erleichterung zirkulärer Modemodelle zu beleuchten.
In zirkulären Geschäftsmodellen für den Wiederverkauf und das Mieten von Kleidung müssen Marken und Lösungsanbieter mit verkauften Kleidungsstücken rechnen, die wieder in ihren Besitz gelangen, damit sie repariert, wiederverwendet oder recycelt werden können. Um dieses zweite, dritte oder vierte Leben zu ermöglichen, würde jedes einzelne Kleidungsstück von einem eindeutigen Identifikationscode und eingebautem Tracking profitieren, um seinen Lebenszyklus zu verfolgen. Beim Verleih muss jedes Kleidungsstück auf seinem Weg vom Kaufenden zur Reparatur oder Reinigung und wieder zurück in den Mietbestand und zum nächsten Kaufenden verfolgt werden. Beim Wiederverkauf müssen Drittplattformen genau wissen, welche Art von gebrauchtem Kleidungsstück sie in ihrem Besitz haben, zum Beispiel einschließlich der ursprünglichen Verkaufs- und Marketingdaten, mit deren Hilfe sie die Echtheit des Kleidungsstücks überprüfen und den Preis für den Wiederverkauf an die künftige Kundschaft festlegen können. Hier kommen digitale Auslöser ins Spiel.
Verschiedene Möglichkeiten
Ein digitaler Auslöser verbindet einen Verbrauchenden mit Daten, die in einer Software- Plattform gelagert werden. Die Art der Daten, auf die Verbrauchende zugreifen können, wird von der Marke und dem Dienstleister gesteuert und könnte spezifische Informationen über das Kleidungsstück enthalten - wie Pflegehinweise und Fasergehalt - oder den Verbrauchenden ermöglichen, mit der Marke in Bezug auf ihren Kauf in Kontakt zu treten, indem sie beispielsweise zu einer digitalen Marketingkampagne über die Produktion des Kleidungsstücks weitergeleitet werden. Die derzeit bekannteste und gängigste Art, einen digitalen Auslöser in ein Kleidungsstück einzubauen, ist das Hinzufügen eines QR-Codes auf einem Pflegeetikett oder eines QR-Codes auf einem separaten Begleitetikett mit der Aufschrift „Scannen“. Die meisten Verbrauchenden wissen heute, dass sie einen QR-Code mit ihrem Smartphone scannen können, obwohl die Akzeptanz von QR-Codes je nach Region sehr unterschiedlich ist. Asien ist führend bei der Akzeptanz, während Europa weit hinterherhinkt.
Die Herausforderung besteht darin, den QR-Code für die gesamte Lebensdauer des Kleidungsstücks anzubringen, da Pflegeetiketten von Konsumierenden oft abgeschnitten werden. Ja, liebe Leserschaft, auch Sie! Wir haben es alle schon einmal getan. Und kein Etikett bedeutet keine Daten. Um dieses Risiko zu mindern, können Marken einen QR-Code in ein eingenähtes, gewebtes Etikett einfügen oder ein Etikett durch Wärmeübertragung einbetten und so sicherstellen, dass der QR-Code nicht aus dem Kleidungsstück geschnitten werden kann. Bei einem in den Stoff eingewebten QR-Code ist es für Verbrauchende jedoch nicht so offensichtlich, dass der QR-Code mit Pflege- und Inhaltsinformationen verknüpft ist, so dass es unwahrscheinlicher ist, dass sie ihn zu dem beabsichtigten Zweck scannen würden.
Eine zweite Möglichkeit ist ein NFC-Etikett (Near Field Communication), das in ein gewebtes Etikett eingebettet wird und mit großer Wahrscheinlichkeit nicht entfernt werden kann. Allerdings müssen Bekleidungshersteller Verbrauchende darauf hinweisen, dass sich das Etikett in dem gewebten Etikett befindet, und sie müssen wissen, wie sie ein NFC-Lesegerät auf ihre Smartphones herunterladen können. Einige Smartphones, insbesondere solche, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, haben NFC-Chips in ihre Hardware eingebaut, aber nicht alle. Das bedeutet, dass viele Verbrauchende ein spezielles NFC-Lesegerät aus dem App-Store herunterladen müssen.
Die letzte Art von digitalem Auslöser, die verwendet werden kann, ist ein RFID Tag (Radiofrequenz-Identifikation), aber RFID-Tags sind im Allgemeinen nicht für die Kundschaft gedacht. Stattdessen werden sie auf Anhängern oder Verpackungen verwendet, um Produkte während ihres Lebenszyklus von der Produktion und Lagerung bis zum Verbrauchenden und zurück zum Einzelhändler zur Reparatur oder zum Wiederverkauf zu verfolgen. RFID-Etiketten erfordern ein spezielles Lesegerät, und diese Einschränkung bedeutet, dass Verbrauchende sie nicht scannen können, was bedeutet, dass die für sie bestimmten Informationen anderweitig zugänglich gemacht werden müssen. RFID-Etiketten sind daher für Lösungsanbieter und Back-End-Prozesse nützlich, da sie die Rückverfolgbarkeit über die gesamte Lebenszykluskette hinweg erleichtern. Eine weitere Komplikation für ihre Anwendung besteht darin, dass RFID-Etiketten häufig nicht den Waschstandards entsprechen, was für Kreislaufmodelle in der Bekleidungsindustrie, bei denen die Lesbarkeit im Laufe der Zeit von entscheidender Bedeutung ist, nicht gerade ideal ist.
Wie können Marken entscheiden?
Marken berücksichtigen mehrere Faktoren bei ihrer Entscheidung, digitale technologische Lösungen zu implementieren, einschließlich der Zukunft ihrer Produkte, der zukünftigen Gesetzgebung, die Zusammenarbeit mit den Verbrauchenden während der Lebensdauer eines Produkts und die Umweltauswirkungen. Sie wollen auch, dass ihre Kundschaft die Lebensdauer ihrer Kleidungsstücke verlängern, indem sie sie recyceln, reparieren oder wiederverwenden. Durch den intelligenten Einsatz digitaler Auslöser und Etiketten sind Marken auch besser in der Lage, die Bedürfnisse ihrer Kundschaft zu verstehen.
Durch die Verfolgung von Kleidungsstücken in den verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus wissen Marken zum Beispiel, wann Reparaturen erforderlich sind oder wann sie Verbrauchende auffordern sollten, ein Kleidungsstück recyceln zu lassen. Digitale Etiketten können auch eine ästhetischere und praktischere Option sein, da physische Pflegeetiketten oft abgeschnitten werden, weil sie unangenehm oder optisch unattraktiv sind, während ein digitaler Auslöser direkt auf dem Kleidungsstück angebracht wird und somit länger auf dem Produkt verbleiben kann. In der Regel werden Marken, die Produktoptionen für digitale Auslöser (NFC, RFID, QR oder andere) erwägen, die einfachste und kosteneffizienteste Möglichkeit prüfen, einen digitalen Auslöser zu ihrem bestehenden Produkt hinzuzufügen, ohne seine Fähigkeit zu beeinträchtigen, während seiner gesamten Lebensdauer auf dem Produkt zu bleiben.
Die Wahl der Technologie hängt auch davon ab, was Marken erreichen wollen. Wenn eine Marke ihrer Kundschaft mehr Informationen über den Weg eines Kleidungsstücks präsentieren oder ihr Optionen für den Umgang mit Kreislaufwirtschaft oder Recycling geben möchte, muss sie einen digitalen Auslöser wie QR oder NFC einsetzen, da RFID von Konsumierenden nicht gescannt werden kann. Möchte eine Marke jedoch eine effiziente interne oder ausgelagerte Bestandsverwaltung durchführen und Reparatur- und Reinigungsdienstleistungen für ein Mietmodell verfolgen, ist waschbare RFID sehr sinnvoll.
Das weitreichende Potenzial digitaler Tags
Derzeit sind physische Pflegeetiketten noch gesetzlich vorgeschrieben, aber die länderspezifische Gesetzgebung tendiert zunehmend dazu, die Pflege- und Inhaltsinformationen digital übermitteln zu lassen. Da die Kundschaft mehr Transparenz in Bezug auf ihre Produkte fordert, ist der erste Schritt, dass digitale Auslöser zunehmend als Zusatz zu den physischen Pflegeetiketten erscheinen, anstatt sie zu ersetzen. Dieser doppelte Ansatz ist für Marken leichter zugänglich, weniger störend und ermöglicht die Speicherung zusätzlicher Informationen über das Produkt und die weitere Einbeziehung von Re-Commerce-, Miet- oder Recycling-Modellen. In der Praxis bedeutet dies, dass die physischen Etiketten in absehbarer Zukunft weiterhin das Herkunftsland und die Materialzusammensetzung enthalten werden, aber entweder auf demselben oder einem zusätzlichen Etikett oder direkt in den Stoff selbst eingebettet einen scannbaren Auslöser enthalten werden.
Diese digitalen Auslöser ermöglichen ein neues Maß an Transparenz, da Marken den Weg der Kleidungsstücke durch die Lieferkette aufzeigen und die Echtheit der Kleidung überprüfen können. Indem sie den Verbrauchenden erlauben, Kleidungsstücke in einen digitalen Kleiderschrank zu scannen, können Marken außerdem neue Einnahmekanäle auf digitalen Plattformen schaffen, indem sie ihnen den Wiederverkauf ihrer eigenen gebrauchten Kleidung ermöglichen. Schließlich können digitale Auslöser den Re-Commerce oder die Vermietung ermöglichen, indem sie Verbrauchenden beispielsweise zeigen, wo sich die nächste geeignete Recyclingstation befindet.
Adidas & Avery Dennison: Digital Tagging, um die Kundschaft auf einer Plattform zu vereinen
Adidas launchte sein ‘Infinite Play’ Rücknahmeprogramm im Jahr 2019 in Großbritannien und konnte anfangs nur Produkte akzeptieren, die Verbrauchende über offizielle Adidas-Kanäle gekauft hatten, da die Produkte automatisch in die Online-Kaufhistorie aufgenommen und dann für den Wiederverkauf eingestellt wurden. Das bedeutete, dass die Artikel nicht über einen Code auf dem Kleidungsstück selbst eingescannt werden konnten. Da Adidas jedoch einen großen Teil seiner Produkte über Großhändler und Drittanbieter verkauft, erreichte die Kreislaufinitiative nicht annähernd so viele Kunden und Kundinnen, wie sie konnte. Adidas musste mehr Konsumierenden die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen. Wie sich herausstellte, befand sich die Lösung bereits auf dem Produkt. Durch Technologie- und Etikettierungspartner Avery Dennison verfügten Adidas-Produkte bereits über einen Matrixcode: einen QR-Code, der die Kleidungsstücke der Verbrauchenden mit der Infinite Play App verbinden konnte, unabhängig davon, wo das Kleidungsstück gekauft wurde.
Jetzt, da wir es eingerichtet haben, hat Adidas Tausende von Anwendungsmöglichkeiten erkannt, von Rückverfolgbarkeit und Transparenz bis hin zur Produktauthentifizierung - Luca Mosca - Adidas
Für Verbrauchende ist das System relativ einfach und der QR-Code spielt bei jedem Schritt des Prozesses eine entscheidende Rolle. Verbrauchende rufen die Infinite Play-App auf und scannen den QR-Code des Kleidungsstücks, um das Produkt zu registrieren, das dann zusammen mit anderen über offizielle Adidas-Kanäle gekaufte Produkten in die Kaufhistorie aufgenommen wird.
Die App zeigt ihnen dann einen Rückkaufpreis für den Artikel an. Bei Interesse können sie den Artikel auch weiterverkaufen. Adidas hat seine bestehenden Produktartikelnummern, die auf dem Etikett des Produkts zu finden sind, übernommen, um Nutzenden mitzuteilen, ob ihr Produkt für eine Rückgabe in Frage kommt und wenn ja, welche Adidas-Geschenkkarte sie als Entschädigung erhalten würden.
Schließlich ermöglicht Stuffstr, ein Anbieter von Wiederverkaufslösungen, die Abholung von zu Hause und kümmert sich um die Weiterverarbeitung der Produkte, bevor diese im Rahmen des Infinite Play-Programms für ein zweites Leben weiterverkauft werden.
Adidas nennt zwei wesentliche Vorteile der Verwendung eines QR-Etiketts: Erstens kann der QR-Inhalt permanent oder dynamisch sein. Wenn ein Kleidungsstück zum ersten Mal gekauft wird, kann der digitale Auslöser bestimmte Informationen anzeigen, aber nach zwei Jahren kann die Marke die sichtbaren Informationen ändern, um zum Beispiel aktualisierte Recycling-Möglichkeiten in einer Region anzuzeigen. Zweitens: QR-Codes identifizieren jedes Kleidungsstück individuell. Kein Hemd gleicht dem anderen, selbst wenn es sich um dasselbe Modell und dieselbe Farbe handelt. Für Adidas bedeutete dies, dass es in der Lage war, die Rückkaufpreise genau abzuschätzen, die Echtheit der Kleidungsstücke zu überprüfen und der Second-Life-Kundschaft eine detaillierte Beschreibung dessen zu geben, was sie tatsächlich kauften.
Caastle: Digitales Tagging zur Förderung eines kompletten Vermietmodells
CaaStle ist ein kompletter, vollständig verwalteter Service, der Marken wie Scotch and Soda, LOFT und Vince durch die Bereitstellung von Technologie, Rückwärtslogistik, Systemen und Infrastruktur als End-to-End-Lösung die Möglichkeit bietet, Mietgeschäftsmodelle anzubieten. CaaStle entschied sich schon früh dafür, Kleidungsstücke auf individueller Ebene zu verfolgen und nicht nur SKUs (im Allgemeinen nur Stil und Farbe). Wie CaaStle berichtet, besteht bei einem linearen Modell, bei dem Kleidungsstücke verkauft werden und nicht zurückkommen sollen, keine Notwendigkeit, jedes einzelne Objekt zu verfolgen. In diesem Fall genügt es zu wissen, wie viel ein Lieferant von einem bestimmten Kleidungsstück herstellen wird, wie viele davon verkauft werden und wie viele weiterverkauft werden.
Die Nachverfolgung jedes Vermögenswerts ermöglicht es der Branche, das Inventar auf neue Weise zu vermarkten. Wenn man Kleidungsstücke digital ins Leben ruft, dann kann man an dem Punkt, an dem man Entscheidung über ein Wiederverkaufs- oder Mietmodell trifft, direkt damit anfangen. - Amy Kang, CaaStle
In einem Mietgeschäftsmodell muss jedes Kleidungsstück einzeln verfolgt werden. Man muss wissen, welche Artikel im Lager sind, welche bei der Kundschaft und welche gerade gereinigt werden. Dies ist besonders wichtig, wenn es um die allmähliche Abnutzung von Kleidungsstücken geht, da diese mehrere Lebenszyklen haben. Eine Marke oder ein Lösungsanbieter, der Mietkleidung verwaltet, muss in der Lage sein zu verfolgen, wie oft jedes Kleidungsstück an jeder Verkaufsstelle benutzt wurde, und wie Abnutzungsberichte als Feedbackschleife für Designverbesserungen und Materialauswahl dienen können. Dies ist wichtig, da die Kundschaft weniger flexibel ist, wenn es um die Bewertung der Qualität gebrauchter oder gemieteter Kleidung geht; kleinere Nahtprobleme werden möglicherweise nicht akzeptiert. Durch den Einsatz eines Rückverfolgungssystems auf Anlagenebene kann CaaStle die Kleidungsstücke durch die Inspektions-, Verarbeitungs- und Reinigungsprozesse verfolgen. Wenn also ein Kleidungsstück mit einem Loch an einen Konsumierenden geschickt wird und dieser sich beschwert, kann CaaStle genau zurückverfolgen, wo bei der Verarbeitung ein Fehler unterlaufen ist.
Beim CaaStle-System für digitale Auslöser und Nachverfolgung erklärt Amy Kang (Leiterin der Produktplattformsysteme), dass drei Schlüsselfaktoren entscheidend sind: Dauerhaftigkeit, Lesbarkeit und Identifikationsgeschwindigkeit der Technologie. CaaStle ist im Laufe der Jahre von Stoffaufklebern und Markern zu Barcodes und allmählich zu waschbaren RFIDs übergegangen und hat daher aus erster Hand erfahren, wie sich diese Faktoren je nach Technologie unterscheiden.
Wie aus der Tabelle hervorgeht, sind Stoffaufkleber und Marker nicht ganz so ideal, obwohl sie billigere Lösungen und schneller auf den Markt zu bringen sind. Wie CaaStle berichtet, sind manuell geschriebene Markierungen oder Aufkleber viel anfälliger für Verblassen oder Ablösen in der Wäsche. Barcodes und waschbare RFID sind wesentlich besser lesbar und verblassen nicht. Allerdings muss sichergestellt werden, dass der digitale Auslöser an einer einheitlichen Stelle auf den Kleidungsstücken gewebt oder genäht wird, damit die Lagerarbeitenden nicht ständig nach dem Etikett suchen müssen und die Effizienz des Prozesses nicht beeinträchtigt wird. Mit höheren Scangeschwindigkeiten bei der Identifizierung birgt waschbares RFID ein großes Potenzial, und CaaStle und viele andere führende Lösungsanbieter gehen davon aus, dass sie auf diese Lösung umsteigen werden, sobald sich die Technologie weiterentwickelt hat, zum Beispiel im Hinblick auf die Fehlerquote beim Scannen von Kleidungsstücken von bestimmten Entfernungen.
Renewal Workshop: Digitales Tagging für den transparenten und leicht zugänglichen Wiederverkauf
The Renewal Workshop (TRW) ist ein kompletter End-to-End-Wiederverkaufsdienst mit Hauptsitz in Oregon, USA, und einem zweiten Standort in Amsterdam. TRW nimmt Überbestände und zurückgegebene Produkte vor oder nach dem Verbrauch an, sortiert sie für die Wiederverwendung, reinigt sie und versetzt sie in neuwertige wiederverwendbare Artikel, bevor sie entweder auf der eigenen Website oder über ein White-Label Plugin auf der Website der Partnermarke angeboten werden. Von Anfang an war die digitale Kennzeichnung ein wichtiger Aspekt des Prozesses, und TRW setzt verschiedene Prioritäten bei der Nachverfolgung von Artikeln, um ein Geschäftsmodell für den Wiederverkauf von Marken zu erleichtern.
Ähnlich wie Adidas und CaaStle verwaltet TRW Produkte auf Wertanlagenebene und speist sie dann in eine White-Label-E-Commerce-Plattform ein, die von der eigentlichen Marke gekennzeichnet wird. TRW verwaltet das Backend-Inventar und den Kundendienst. Jedes Kleidungsstück hat einen Strichcode und eine Seriennummer, und TRW nutzt diese Seriennummer, um Daten von der Originalmarke zu sammeln. Es ist für TRW wichtig, die Details des gebrauchten Kleidungsstücks zu kennen, damit sie genau wissen, welche Version des Kleidungsstücks sie haben, wie wie viel das Kleidungsstück bei seiner Markteinführung gekostet hat und wie es zu beschreiben ist, wenn es wieder zum Verkauf angeboten wird. Es kann schwierig sein, diese Produktinformationen zu erhalten, denn die meisten Marken, die in einem linearen System arbeiten, haben keine Prozesse, um die Wiedereinführung eines Produkts zu berücksichtigen. Sobald es verkauft ist, ist es im Wesentlichen vergessen.
Wir haben festgestellt, dass Kunden beim Kauf eines gebrauchten Artikels genauso viele Daten wie bei einem Neukauf wollen - Jeff Denby - The Renewal Workshop
Da die Kundschaft beim Kauf von Gebrauchtwaren zunehmend Daten wie bei den ursprünglichen Produktinformationen erwartet, kann die Branche nur davon profitieren, diese Daten zugänglich und übertragbar zu machen.
Wie sieht also die Zukunft aus? In einer idealen Welt, angeführt von unseren Partnern und Marken, würde die Brache die Entwicklung „digitaler Pässe” für Kleidungsstücke vorantreiben, die einen allgemein anerkannten digitalen Auslöser auf Asset-Ebene enthalten, auf die Marken, Einzelhändler, Recycler und Kunden gleichermaßen zugreifen können. Diese Art von standardisierter Technologie und Kennzeichnungslösung bedeutet, dass nicht jede Marke oder jeder Lösungsanbieter ihre eigenen Prozesse entwickelt muss, die die Kundschaft in einem Meer von Dingen, die man sich merken muss, verwirren. In diesem Sinne könnte die Zukunft der Technologie in der Mode die Branche wirklich um gemeinsame Praktiken herum vereinheitlichen, die die Kreislaufwirtschaft für alle zugänglicher machen.
Circle Economy unterstützt Bekleidungsmarken auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft durch Schulungsprogramme, Masterclasses, Bewertungen der Kreislaufwirtschaft und mehr. Finden Sie hier mehr heraus.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.