Doch kein pelzfreies Europa? EU wartet Studien ab um Pelzzucht zu verbieten
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Im Zuge der Überarbeitung der bestehenden Tierschutzgesetze in Brüssel steht auch die Pelzzucht auf dem Prüfstand. Nachdem sich im Juni dieses Jahres rund 1,5 Millionen EU-Bürger:innen aus mindestens sieben EU-Staaten in einer der erfolgreichsten Europäischen Bürgerinitiativen für eine Abschaffung der Pelzfarmen ausgesprochen haben, vertagt die Europäische Kommission nun den Beschluss. Damit erlaubt sie vorerst die Fortsetzung der aktuellen Praxis von Zucht, Haltung und Tötung von Tieren für Pelzprodukte sowie die quälenden Langstreckentiertransporte.
Konkret will die Kommission das Ergebnis einer bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Auftrag gegebenen Studie abwarten, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft. Julia Zhorzel, Fachreferentin für Bekleidung und Textil beim Tierschutzbund PETA Deutschland: „Mit den heutigen Entscheidungen, grausame Pelzfarmen und Langstreckentiertransporte weiterhin zu erlauben, tritt die EU-Kommission nicht nur den Wählerwillen, sondern vor allem den Schutz von Tieren mit Füßen. Die von der Kommission in Auftrag gegebene Studie ist eine absolute Zeitverschwendung. Dass Pelzfarmen extremes Tierleid verursachen, ist längst erwiesen.“
In Deutschland soll es aktuell keine Pelzfarm mehr geben, wobei die Pelztierzucht in Deutschland nicht verboten ist. Die letzte Farm soll 2019 die Produktion eingestellt haben aufgrund strengerer Tierschutzvorgaben. In dreizehn EU-Mitgliedstaaten sind Pelzfarmen aktuell per Gesetz verboten oder ihre Praxis lief durch striktere Haltungsvorgaben aus. Auch das Inverkehrbringen von Pelzen ist in einigen Ländern verboten.
Zu den Bedenken für ein Pelztierzuchtverbot innerhalb der EU gehört die Befürchtung, dass dieses zu einem Anstieg der Importe aus Drittländern führen könnte.