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Escada findet Fortführungslösung

Von Simone Preuss

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Das insolvente Modeunternehmens Escada SE, das Ende letzten Monats das Aus für einen Teil des Unternehmens ankündigte, hat heute in einer Pressemitteilung eine Fortführungslösung bekannt gegeben. Demnach wird der bisherige US-Investor Teile der Vermögenswerte und der Belegschaft aus Insolvenz der deutschen Escada SE übernehmen.

Bereits Ende November hatten Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff und der bisherige US-Investor Regent eine Vereinbarung geschlossen. Diese wurde nun fertiggestellt. Nach Erfüllung aller vertraglichen Bedingungen übernimmt demach ein verbundenes Unternehmen des Investors, der bisher 100-prozentiger Gesellschafter war, im Rahmen eines Asset-Deals Teile der Zentralverwaltung einschließlich Design und den Store in München. Dadurch können 76 der rund 180 Arbeitsplätze gesichert werden, so das Unternehmen.

Lösung sieht Erhalt von 76 Arbeitsplätzen, Zentrale und Münchner Filiale vor

„In den langwierigen Verhandlungen konnten wir für einen Teil der Aktivitäten eine Lösung finden, die auch aus Gläubigersicht akzeptabel ist. Nun liegt es in der Verantwortung des Investors, die übernommenen Vermögenswerte wieder sinnvoll in die Escada Gruppe einzubinden und deren operatives Geschäft nachhaltig zu sanieren. Escada, eine der wenigen Modemarken aus Deutschland mit Weltgeltung, hätte es verdient“, kommentiert Gerloff in der Mitteilung.

Auch wenn 42 Prozent der Arbeitsplätze erhalten werden können, bestätigte das Unternehmen heute, dass die weiteren Aktivitäten der deutschen Escada SE mit Wirkung zum 28. Februar 2021 eingestellt würden. Dazu gehören auch die sieben weiteren Filialen in Deutschland. Die Insolvenzverwaltung habe bereits Abverkaufsmaßnahmen für die vorhandenen Warenbestände in die Wege geleitet. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vom Investor nicht übernommen würden, sei mit dem Betriebsrat bereits ein Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt worden, so Escada.

Das Unternehmen verweist auch auf den besonderen Umstand in diesem Insolvenzverfahren, nämlich dass ein strukturierter Bieterwettbewerb nicht möglich war. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Escada SE zwar die zentrale operative Gesellschaft der Escada Gruppe ist, aber nur einen Teil des weltweiten Geschäftsbetriebs abdeckt.

Erst vor gut einem Jahr, Ende Oktober 2019, hatte der kalifornische Investor Regent die Modemarke gekauft. Geplant war, das Geschäft in neue Höhen zu führen, doch bereits Anfang September dieses Jahres hatte die Escada SE beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Bild: Escada Hauptsitz Aschheim / Tobias Hase / dpa

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