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Exklusiv: Erik Frenken ist der neue Kreativdirektor von Zoe Karssen

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Von Caitlyn Terra

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Der Lebenslauf des Designers Erik Frenken ist alles andere als überschaubar. Er hat sein eigenes Modehaus namens Frenken, erhielt 2019 das Cultuurfonds Mode-Stipendium, war an der Spitze von Avelon und entwarf für Blue Blood, Alberta Ferretti und Viktor&Rolf, um nur einige zu nennen. Seit kurzem ist sein Lebenslauf um einen weiteren Eintrag reicher: Frenken verrät FashionUnited exklusiv, dass er der neue Kreativdirektor bei Zoe Karssen ist. Wir sprachen mit ihm über diesen Schritt, seine Vision für die Marke und die Kombination mit seinem eigenen Modehaus.

Frenken war seit knapp zwei Monaten bei Zoe Karssen, als FashionUnited mit ihm telefonierte. Sein Einfluss zeigt sich erstmals im neuesten Drop der Marke, der jetzt erhältlich ist. „Ich wurde angesprochen, um Kreativdirektor zu werden. Wir hatten ein paar Gespräche und dann habe ich ja gesagt”, beschreibt er. „Ich hatte schon immer Respekt und Hochachtung vor jeder niederländischen Marke, die sich entwickelt und weiß, wie man Dinge umsetzt. Daher fühlte ich mich immer vom Look und Feel der Marke angezogen.”

Aber warum die Entscheidung, an der Spitze von zwei Marken gleichzeitig zu stehen? „Ich habe schon immer neben meiner eigenen Marke freiberuflich gearbeitet, ob das damals bei Avelon war oder jetzt bei Frenken. Für meine persönliche Entwicklung, die kreative Entfaltung und die Erweiterung meines Netzwerks ist es gut, nicht in einem Tunnel festzustecken”, erklärt Frenken. „Allerdings lief meine freiberufliche Arbeit oft unter dem Dach eines Vertrags, über den man nicht kommunizieren konnte. Das ist das erste Mal, dass die Presse involviert ist.” Als er für den Job angefragt wurde, kam ein Briefing dazu. Zoe Karssen sollte sich auf Kreativität, Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation konzentrieren. „Als ich das Briefing sah, verstand ich, warum sie mich gefragt hatten. Es fühlte sich richtig an, also habe ich ja gesagt.”

Kreativdirektor bei zwei Marken: Erik Frenken leitet Zoe Karssen und Frenken

Zoe Karssen durchlief bereits im vergangenen September einen Relaunch ohne Frenken, ein plötzlicher Kurswechsel ist also nicht beabsichtigt, so der Designer. „Ich bin nicht mit der Vorstellung herangegangen, dass alles dunkel wird und wir in drei Monaten mit den ersten Ergebnissen zurückkommen.” Im Gespräch weist Frenken darauf hin, dass das Briefing, das er erhalten hat, und die Presseerklärung zum Relaunch im September auf mehrere Arten interpretiert werden können. „Erwachsen, cool, lustig, innovativ, weibliche Nachhaltigkeit – alles wichtige Dinge. Für mich sind die Essenz und die Erkennungsmerkmale von Zoe Karssen die Drucke und die Kreativität. Das nehme ich als Ausgangspunkt.”

Wer sich an das alte Zoe Karssen erinnert, denkt vielleicht sofort an den berühmten Fledermaus-Print, aber auch an Slogan-T-Shirts und Allover-Prints. „Ich möchte ein hohes Maß an Kreativität in die Grafikelemente einbringen”, erklärt Frenken. „Ich arbeite immer sehr gerne in einem Prozess. Man denkt sich ein Thema aus und innerhalb dieses Themas beginnt man zu recherchieren, verschiedene Dinge auszuprobieren und Zufälle zu entdecken. Schritt für Schritt entwickelt man den Grundgedanken für die Saison und kreiert darin verschiedene Ebenen. Bei den Grafiken werden wir also sehr thematisch vorgehen, aber mit einer Art von Schärfe und Coolness, die auch Spaß macht.“ Der Designer sagt, dass seine bisherige Arbeit ernster war, aber dass er auch das Spiel mit frecher Extravaganz sehr interessant findet. „Das kann in der Farbe, in den Materialien, aber auch im Styling stattfinden.” Letztendlich soll die Kollektion von Zoe Karssen eine „komplette Garderobe” verkörpern, betont er. „Von schick bis straßentauglich und vom Pullover bis zum Cocktailkleid.”

Frenken hat ein klares Bild von seinem Job bei Zoe Karssen, doch wie lässt sich seine neue Position mit der Arbeit für sein eigenes Modehaus vereinbaren? „Das ist nicht sehr kompliziert, es ist eine Frage des Zeitmanagements”, sagt er gelassen. Der Designer berichtet, dass er dank des Mode-Stipendiums, das er 2019 erhielt, in seinem eigenen Modehaus Veränderungen vornehmen konnte, die Platz geschaffen haben. Er stellte von vier Kollektionen auf zwei pro Jahr um und reduzierte die Anzahl der Showrooms, mit denen er zusammenarbeitete. Da er 2019 einen Gang zurückschaltete und 90 Prozent des Modehauses Frenken in Portugal abgewickelt werden (alles außer Design und Marketing), hatte er 70 Prozent mehr Zeit. In dem entstandenen Raum kam dann der Auftrag für Zoe Karssen zustande, der ihm aber immer noch Zeit lässt, „zu schauen, nachzudenken, neu zu kalibrieren und den Prozess zu genießen”. Außerdem achtet er sowohl bei Frenken als auch bei Zoe Karssen darauf, dass er bei der Umsetzung so wenig wie möglich zu tun hat. „Ich bestimme die Kollektion und kontrolliere die Qualität, gewährleiste Kreativität und gebe die Richtung vor. Ich kann mich rein auf die Kommunikation, die Bildgestaltung und die Marke und ihre Positionierung konzentrieren. Das habe ich sehr deutlich formuliert und der Rest folgt.”

Auf die Frage, welche Vision er für Zoe Karssen hat, antwortet Frenken sehr präzise. „Meine Aufgabe ist es, Zoe Karssen so auszurichten, wie es vom Management besprochen wurde. Innerhalb dieses Rahmens werde ich das so gut umsetzen, wie ich kann.” Das Gespräch wendet sich Frenkens Arbeitsweise zu, und die Leidenschaft des Designers strahlt förmlich durch das Telefon. „Ich konzentriere mich auf den Prozess und auf die Kreativität. Wenn man nur zielorientiert arbeitet, nimmt man den Dingen nur den Glanz und den Spaß. Man muss darauf achten, dass man innerhalb eines Prozesses mit Liebe und Hingabe arbeitet und dass es Raum für Fehler und Experimente gibt. Wenn man erst einmal auf dem richtigen Weg ist, bekommt jeder ein gewisses Funkeln in den Augen, und das ist es, was ich einbringen möchte.” Es ist diese Erkenntnis, die Frenken in all den Jahren der Erfahrung gewonnen hat. „Die wahre Magie entsteht, wenn man entspannt ist. Wenn man nur sagt: 'Es muss funktionieren', dann tut es das nicht. Dann vergisst man den Spaß an der Sache. Das Funkeln in den Augen kann man nicht erschaffen, es muss sich ergeben. Aber man kann eine Umgebung schaffen, in der das Funkeln entstehen kann.” Laut Frenken liegt der Unterschied zwischen einer wirklich guten Marke und einer Marke, die versucht, sich nur gut zu präsentieren, im Inneren. „Der Kern muss stimmen und er muss aus Liebe und Leidenschaft heraus entstehen. Wenn alles mit Liebe, Leidenschaft und Hingabe gemacht wird, entsteht eine echte Anhängerschaft. Wenn das passt, dann klappt das Marketing, dann klappt der Verkauf, dann klappt alles und dann klappt es auch mit dem Erfolg.”

Am Ende des Gesprächs kommt man nicht umhin, zu erkennen, dass Frenken vor Energie und Leidenschaft nur so strotzt, und es bleibt noch ein abschließendes Statement: „Qualität und Liebe sprechen für sich, dann braucht man kein Marketing mehr.”

Lesen Sie mehr über Zoe Karssen auf der Unternehmensseite: fashionunited.com/companies/zoe-karssen

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl. Übersetzt und bearbeitet von Lara Grobosch.

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