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Fünf Tipps, wie Modeunternehmen sich an die Inflation anpassen können

Von Nora Veerman

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Business
Bild: Markus Winkler / Unsplash

Die hohe Inflation stellt die Unternehmen der Modebranche vor mehrere Herausforderungen. Einerseits steigen die Kosten in der Lieferkette: für Bestandteile, Arbeitskräfte, Transport. Gleichzeitig steigen die Endpreise, und die Kaufkraft sinkt im Durchschnitt. Die Einzelhandelsumsätze scheinen sich noch einigermaßen gut zu halten, aber es wird ein Rückgang erwartet.

Modeunternehmen können auf die Inflation reagieren, indem sie ihre Preise ebenfalls anheben, riskieren dabei aber, Kund:innen zu verlieren. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Auswirkungen der Inflation selbst zu schlucken und die Margen schrumpfen zu lassen. Gibt es auch einen Mittelweg? Im Februar dieses Jahres gaben fünf Analyst:innen des Beratungsunternehmens McKinsey eine Reihe von Tipps für die Anpassung der Preispolitik an die Herausforderungen der Coronapandemie. Diese wurden an den aktuellen Kontext angepasst und neu veröffentlicht. FashionUnited stellt einige von ihnen vor.

Rabatte und Sonderangebote ändern

Modeunternehmen können ihre Gewinnspannen schützen, indem sie weniger Rabatte anbieten. Dies hat zur Folge, dass der Wert der Produkte in den Augen der Verbraucher:innen nicht sinkt und gleichzeitig die Einnahmen nicht zu stark zurückgehen.

Dabei kann es sich um allgemeine Rabatte auf das gesamte Sortiment handeln, aber auch um Rabatte, die notwendig sind, um die noch im Lager befindlichen Restbestände zu verkaufen, sogenannte Räumungsrabatte. Um Platz im Lager zu schaffen, ist es besser, sich von vornherein für weniger Bestände zu entscheiden, argumentiert McKinsey.

Anhebung der Grenze für den kostenlosen Versand

Die McKinsey-Autor:innen schlagen vor, die Untergrenze für den kostenlosen Versand anzuheben. Bietet ein Einzelhandelsunternehmen seinen Kund:innen beispielsweise den kostenlosen Versand bei einem Gesamteinkaufswert von mindestens 50 Euro an, so könnte dieser auf 75 Euro steigen. Die Anhebung der Grenze für den kostenlosen Versand könnte die Gewinnspanne bei kleinen Warenkörben erhalten, ohne dass die Produktpreise erhöht werden müssten.

Die Kunst der Preiserhöhung

Falls die Preise doch erhöht werden müssen, ist es nach Ansicht der Autor:innen wichtig, dies auf subtile Weise zu tun. Anstatt die Preise für alle Produkte um denselben Prozentsatz zu erhöhen, kann dieser Prozess auch nach Produkten oder Segmenten aufgeschlüsselt werden. Die Preise können dann auf der Grundlage der Wertvorstellungen der Verbraucher:innen oder beispielsweise der Preiselastizität eines bestimmten Produkts angepasst werden. Dazu ist es nützlich zu wissen, welche Produkte von Verbraucher:innen als besonders notwendig, attraktiv oder wertvoll erachtet werden.

Wenn nicht die Preise, dann das Angebot

Anstatt die Preise zu erhöhen, kann auch das Angebot selbst angepasst werden. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel durch die Daten aus einem Bindungsprogramm für Kund:innen genau weiß, was diese wollen und welche Eigenschaften sie in einem Produkt suchen, kann es sich bei der Entwicklung oder Beschaffung von Produkten darauf konzentrieren. Dabei kann es für Einzelhändler:innen sinnvoll sein, sich auf ihr eigenes Label zu konzentrieren, da Anpassungen innerhalb ihrer eigenen Kette oft schneller vorgenommen werden können.

Auf dem Laufenden bleiben

Bei all diesen Vorschlägen ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, die Entwicklung des Verhaltens der Verbraucher:innen in der kommenden Zeit im Auge zu behalten. Die Preis- und Lieferpolitik kann dann entsprechend angepasst werden. Auch wenn diese Entscheidungen einmal getroffen wurden, ist es wichtig zu beobachten, wie Verbraucher:innen darauf reagieren und ob ihr Verhalten längerfristig gleich bleibt - in einer sich schnell verändernden Wirtschaftslage kann es immer wieder zu Überraschungen kommen.

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Dieser übersetzte Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl.

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