Geox: Umsatz steigt, Gewinn bricht ein
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Unter anderem dank guter Geschäfte in Osteuropa hat der italienische Schuhanbieter Geox SpA im Geschäftsjahr 2016 mehr als 900 Millionen Euro umgesetzt. Vor allem im Großhandel und online wuchsen die Erlöse. Kostspielige Restrukturierungsmaßnahmen im eigenen Einzelhandel ließen den Gewinn allerdings mächtig abrutschen.
Insgesamt wuchs der Jahresumsatz im Vergleich zu 2015 um 3,0 Prozent auf 900,8 Millionen Euro. Im Kerngeschäft mit Schuhen legten die Erlöse um 3,9 Prozent auf 815,5 Millionen Euro zu. Ihr Anteil am Konzernumsatz stieg damit auf 90,5 Prozent. Der Umsatz mit Bekleidung schrumpfte demgegenüber um 4,6 Prozent auf 85,2 Millionen Euro.
In den einzelnen Marktregionen entwickelte sich die Nachfrage unterschiedlich. So sank der Umsatz auf dem italienischen Heimatmarkt um 3,9 Prozent auf 270,1 Millionen Euro und in Nordamerika um 3,4 Prozent auf 60,7 Millionen Euro. Aufwärts ging es im west- und nordeuropäischen Ausland (396,6 Millionen Euro, +5,6 Prozent) und vor allem im Rest der Welt (173,4 Millionen Euro, +12,0 Prozent). Wachstumstreiber seien dabei insbesondere Russland und die übrigen osteuropäischen Länder gewesen, erklärte das Unternehmen.
Geox kann im Großhandel und E-Commerce kräftig wachsen
Das Umsatzplus hatte Geox dem starken Großhandelsgeschäft zu verdanken. Dort stiegen die Erlöse um 11,7 Prozent auf 395,3 Millionen Euro. Auch im E-Commerce gab es ein deutliches Plus: Dort verbuchte das Unternehmen nach eigenen Angaben ein Wachstum um „mehr als dreißig Prozent“.
Schlechter sah es im stationären Einzelhandel aus: In den von Franchise-Partnern und in Eigenregie geführten Boutiquen der Marke sanken die Umsätze um 2,9 Prozent auf 505,4 Millionen Euro. Dafür verantwortlich waren sowohl Filialschließungen als auch rückläufige Erlöse auf vergleichbarer Fläche.
Im Rahmen der laufenden Rationalisierungsstrategie hatte das Unternehmen im Laufe des Jahres zahlreiche unprofitable Shops geschlossen. So lag die Zahl der eigenen Boutiquen Ende Dezember bei 455. Ein Jahr zuvor waren es noch 476 gewesen. Weil im Gegenzug mehr Franchise-Stores in Wachstumsmärkten eröffnet wurden, blieb die Gesamtzahl der Monomarkenstores mit 1.161 konstant. Im laufenden Jahr will das Unternehmen die Reorganisation des Shopnetzwerkes fortsetzen. Schließungen in gesättigten Märkten sollen Neueröffnungen in wachstumsträchtigen Regionen wie Russland, Osteuropa und China gegenüberstehen.
Der Jahresüberschuss sank aufgrund von Restrukturierungskosten um fast achtzig Prozent
Trotz des Umsatzanstiegs wurde beim Ergebnis das Vorjahresniveau klar verfehlt. Gründe gab es einige: So sank die Bruttomarge aufgrund höherer Produktionskosten um umfangreicher Rabattaktionen. Außerdem fielen hohe Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit Sparmaßnahmen und Ladenschließungen an. Diese Belastungen konnten durch umfangreiche Ausgabensenkungen nicht kompensiert werden. So schrumpfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahr fast um die Hälfte: Hatte es 2015 noch bei 24,9 Millionen Euro gelegen, erreichte es nun nur 12,8 Millionen Euro. Der Nettogewinn brach sogar um 79,9 Prozent auf 2,0 Millionen Euro ein.
Geox: Geschäftsjahr 2016