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Gesellschafter von L&T steigen bei Wormland ein

Von Ole Spötter

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Wormland-Stand bei der Messe Premium Bild: Wormland

Der angeschlagene Menswear-Händler Wormland hat mit den Gesellschaftern des Osnabrücker Familienunternehmens Lengermann & Trieschmann (L&T) Investoren gefunden.

Wormland hat beim zuständigen Insolvenzgericht in Hannover einen Sanierungsplan vorgelegt, teilte der Einzelhändler am Mittwoch mit. Die Gläubiger:innen sollen über den Plan voraussichtlich Anfang Juli abstimmen. Sollte diese zustimmen, könnte das Schutzschirmverfahren nach gerichtlicher Bestätigung bereits zum 1. August wieder aufgehoben werden.

„Wir haben uns im Rahmen des Restrukturierungsprozesses sowohl im Sinne des Unternehmens als auch unserer Mitarbeitenden für diesen Weg entschieden“, sagte Wormland-Geschäftsführer Peter Wolff. „L&T ist wie wir ein Handelsunternehmen aus voller Seele, dessen Werte wir teilen. Wir sind davon überzeugt, dass dies eine hervorragende Zusammenarbeit wird und empfehlen der Gläubigerversammlung, den Sanierungsplan anzunehmen.“

L&T rettet Wormland aus der Insolvenz

Die beiden Modehändler werden ihre gemeinsamen Synergien nutzen, aber unabhängig voneinander agieren. Die Wormland-Geschäftsführer Tim Kälberer, Bernd Sölter und Peter Wolff sollen auch mit den neuen Geldgebern in ihrem Amt bleiben.

„L&T bleibt L&T und Wormland bleibt Wormland. Wir wollen mit den unterschiedlichen Konzepten wachsen, in unsere Mitarbeiter:innen investieren sowie Kompetenzen und Chancen nutzen, die sich aus einer langfristigen Zusammenarbeit ergeben“, sagte Mark Rauschen, Geschäftsführender Gesellschafter von L&T. „Wir glauben an belebte Standorte, vielfältige Multilabel-Sortimente und eine enge, herzliche Beziehung zu unseren Kund:innen – sowohl vor Ort als auch digital.“

Über die Insolvenz

Zum Jahresbeginn stellte die Theo Wormland GmbH aus Hannover einen Insolvenzantrag im Schutzschirmverfahren. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Torsten Gutmann von der Kanzlei Pluta zum Sachverwalter.

Grund für das Verfahren war die anhaltend hohe Inflation und daraus resultierende geringe Kaufkraft der Kundschaft. Der 2023 erzielte Umsatz habe trotz rückläufiger Kund:innen-Frequenzen leicht über dem Vorjahr gelegen, dennoch konnte das Unternehmen die inflationsbedingten Kostensteigerungen der Mieten durch in der Vor-Pandemie-Zeit abgeschlossene Verträge sowie im Energie-, Logistik- und Personalbereich nicht ausgleichen.

Bei den Mieten von mehreren der zwölf Standorte sei es der Geschäftsführung zusammen mit den Restrukturierungsexperten Jens-Sören Schröder und Markus Lüdtke aus der Hamburger Sozietät Johlke und dem Immobilienexperten Martin Mörl von der Corelios Real Estate GmbH gelungen Verhandlungen mit den Vermietenden “partnerschaftliche und auf die Zukunft gerichtete Lösungen zu erzielen”, so die Mitteilung. Für die Geschäfte in Nürnberg, Frankfurt am Main und in Bremen/Sögestraße konnten keine wirtschaftlich tragfähigen Vereinbarungen mit den Vermieter:innen getroffen werden, so Wormland. Die Filialen werden demnach Ende des Monats schließen.

„Die Restrukturierung von Wormland ist ein starker Vertrauensbeweis aller Partner:innen in Wormland und ein starker Beleg für die Sanierungsmöglichkeiten des Schutzschirmverfahrens “, so Restrukturierungsexperte Schröder. „Mit L&T steht ein strategischer Investor bereit, um das Traditionsunternehmen Wormland in die Zukunft zu begleiten. Vor dem Hintergrund der nach wie vor angespannten Lage im Textileinzelhandel ist das eine sehr gute, nachhaltige Entwicklung.“

L&T
Lengermann und Trieschmann
Wormland