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Google und WWF arbeiten an Plattform für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche

Von Simone Preuss

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Das Technologieunternehmen Google LLC hat seine Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation WWF Sweden angekündigt, um seine Daten-Plattform weiter auszubauen und mehr Nachhaltigkeit in der Modeindustrie zu ermöglichen, gerade bei der Beschaffung von Rohstoffen. Durch die Plattform sollen Modemarken und -einzelhändler die Auswirkungen ihrer Lieferkette besser erkennen und so nachhaltigere Entscheidungen bei der Beschaffung treffen können - etwa in Bezug auf den Wasserverbrauch eines bestimmten Rohstoffs oder Materials, die Luft- und Wasserverschmutzung und Treibhausgasemissionen.

„Die Partnerschaft mit dem WWF vereint die technische Kapazität von Google Cloud, einschließlich der Analyse großer Datenmengen und des maschinellen Lernens, mit dem profunden Wissen des WWF über die Bewertung von Rohstoffen. Gemeinsam können wir Daten der Lieferkette für Entscheidungsträger sichtbar und zugänglich machen und verantwortungsvollere und nachhaltigere Entscheidungen herbeiführen“, erklärt Ian Pattison, Leiter für Kundentechnik der Einzelhandelsabteilung von Google UK und Irland, in einer Mitteilung.

Die Bemühungen stützen sich auf Zahlen von Google laut denen die Modeindustrie derzeit zwischen 2 und 8 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht. Prognosen zufolge könnte diese Zahl in den nächsten zehn Jahren sogar um 50 Prozent steigen, werden keine dringenden Maßnahmen ergriffen. Bevor jedoch korrigierend eingegriffen werden kann, benötigt die Branche ein größeres Maß an Transparenz darüber, wie Ressourcen - einschließlich Wasser - auf jeder Stufe der Lieferkette genutzt werden. Dies gestaltet sich angesichts der Fragmentierung des Produktionsprozesses für Bekleidung schwierig und genau hier wollen Google und der WWF ansetzen.

Big Data und Machine Learning soll nachhaltige Beschaffung unterstützen

Mit Hilfe von Big Data-Analysen und Machine Learning soll die Bewertung von Rohstoffen leichter gemacht werden. Dabei stützen sich die beiden Partner auf Erkenntnisse, die in früheren Projekten erzielt wurden, etwa ein von Google Cloud gemeinsam mit Stella McCartney gestartetes Nachhaltigkeits-Tool für die Lieferkette, das vor einem Jahr auf dem Copenhagen Fashion Summit angekündigt wurde, und sich besonders auf den Umwelteinfluss von Baumwolle und Viskose konzentriert. Der WWF Sweden ist eine ähnliche Partnerschaft mit dem Möbelriesen Ikea eingegangen und analysiert die Risiken und den Einfluss, den die bei der Herstellung von Ikeas Produkten verwendeten Rohmaterialien auf die Umwelt haben. Zudem beraten sich sowohl der WWF als auch Google mit einer großen Anzahl anderer Mode-, Luxus-, Denim- und Sportmarken und Einzelhändlern.

Insbesondere Baumwolle macht bekanntermaßen etwa ein Viertel aller von der Modeindustrie verwendeten Materialien aus und steht für einen hohen Wasserverbrauch und den verstärkten Einsatz von Pestiziden, während die Verwendung von Viskose mit der Abholzung von Wäldern in Zusammenhang gebracht wird. Daher soll das von Google Cloud für Stella McCartney entwickelte Tool jetzt optimiert und auch auf andere Materialien ausgeweitet werden.

„Unser Ziel ist es, grundlegende Datenlücken zu schließen, indem wir die Genauigkeit der Umweltberichterstattung erhöhen - und damit letztlich zu nachhaltigeren Prozessen übergehen. Durch die Kombination unserer Technologie und mit Daten-Inputs von vielen wichtigen Marken und Einzelhändlern glauben wir, dass wir diese Arbeit gemeinsam erheblich verstärken können“, kommentiert Googles Nachhaltigkeitsbeauftragte Kate Brandt in der Erklärung.

„Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir die wertvolle Arbeit mit einem langfristigen Partner wie Ikea aufnehmen und mit einem anderen starken WWF-Partner wie Google zusammenarbeiten können, um diese Arbeit noch leistungsfähiger und sie zu einer Open-Source-Software machen können, so dass sie hoffentlich bei der Transformation einer ganzen Branche helfen kann“, fügt WWF Sweden-CEO Hakan Wirten hinzu.

Foto: Charlotta Järnmark für WWF Sweden

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