Guess macht im dritten Quartal mehr Gewinn als erwartet

Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Guess Inc. hat das dritte Quartal 2019/20 mit durchwachsenen Resultaten abgeschlossen. Während der Gewinn die Prognosen übertraf, fiel der Umsatz aufgrund der schwachen Nachfrage im amerikanischen Einzelhandel und in Asien niedriger aus, als im Vorfeld erwartet worden war. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den das Unternehmen am Dienstag veröffentlichte.

Demnach belief sich der Konzernumsatz in den drei Monaten vor dem 2. November auf 615,9 Millionen US-Dollar (559,6 Millionen Euro). Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutete das eine Steigerung um 1,7 Prozent. Bereinigt Um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate bei 4,2 Prozent. Schwach entwickelten sich die Erlöse im eigenen Einzelhandel in Amerika: Sie schrumpften um 4,9 Prozent (währungsbereinigt -4,5 Prozent) auf 177,8 Millionen US-Dollar. Der Großhandelsumsatz in der Region wuchs hingegen um 7,0 Prozent (währungsbereinigt +8,1 Prozent) auf 56,4 Millionen US-Dollar.

Kräftig zulegen konnte Guess in Europa: Dort stiegen die Gesamterlöse um 9,1 Prozent (währungsbereinigt +13,2 Prozent) auf 277,3 Millionen US-Dollar. In Asien musste das Unternehmen allerdings einen Rückgang um 8,0 Prozent (währungsbereinigt -4,6 Prozent) auf 82,3 Millionen US-Dollar hinnehmen. Auf vergleichbarer Fläche schrumpften die Einzelhandelserlöse dort um 21 Prozent (währungsbereinigt -19 Prozent). Die globalen Lizenzeinnahmen lagen bei 22,2 Millionen US-Dollar und damit geringfügig unter dem entsprechenden Vorjahresniveau (-0,3 Prozent).

Im Vorjahresquartal hatte eine Geldbuße der EU das Unternehmen in die Verlustzone gedrückt

Aufgrund von Kostensenkungen und Sondereffekten konnte Guess sein Ergebnis kräftig verbessern. Das lag vor allem daran, dass im Vorjahreszeitraum eine Geldbuße in Höhe von rund 42 Millionen US-Dollar verbucht wurde, die die Europäische Kommission aufgrund von Wettbewerbsverstößen verhängt hatte. So musste das Unternehmen seinerzeit einen operativen Quartalsverlust von 21,5 Millionen US-Dollar ausweisen. Im jüngsten Vierteljahr konnte Guess nun einen Betriebsgewinn in Höhe von 22,6 Millionen US-Dollar erzielen.

Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss belief sich auf 12,4 Millionen US-Dollar (11,3 Millionen Euro), nachdem im Vorjahreszeitraum aufgrund der hohen Geldbuße ein Nettoverlust von 13,4 Millionen US-Dollar angefallen war. Um Sondereffekte bereinigt stieg der Überschuss um 41,2 Prozent auf 14,9 Millionen US-Dollar. Der entsprechend angepasste verwässerte Gewinn pro Aktie wuchs aufgrund von umfangreichen Rückkäufen sogar um 69,2 Prozent auf 0,22 US-Dollar und lag damit über den Erwartungen.

CEO Carlos Alberini zog ein positives Fazit des zurückliegenden Quartals: „Ich bin sehr zufrieden damit, dass wir beim Betriebsergebnis und Gewinn pro Aktie die Obergrenze unserer Prognose übertreffen konnten“, erklärte er. „Insgesamt hat uns die Stärke unserer Geschäfte in Europa, im amerikanischen Großhandel und mit Lizenzen in Verbindung mit diszipliniertem und effektivem Kostenmanagement ermöglicht, die Schwäche im amerikanischen Einzelhandel und in Asien mehr als auszugleichen.“

Foto: Guess Facebook-Page