H&M trägt zu höheren Löhnen für Arbeitnehmer:innen in Bangladesch bei
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Der schwedische Bekleidungshersteller H&M soll seinen Zuliefer:innen in Bangladesch mitgeteilt haben, dass er seine Stückpreise nach der kürzlich angekündigten Erhöhung der Mindestlöhne für Bekleidungsarbeiter:innen in der Region anheben wird.
Das Unternehmen habe seinen Geschäftspartner:inne in Bangladesh zugesichert auch nach der Einführung des neuen Mindestlohns zu seinen verantwortungsvollen Einkaufspraktiken zu stehen, antwortete ein Sprecher von H&M auf Anfrage von FashionUnited, ohne dabei die von verschiedenen Medien genannten erhöhten Stückpreise konkret zu bestätigen.
„Wir haben unseren Zulieferer:innen mitgeteilt, dass wir die Bedeutung unserer Einkaufspraktiken als Wegbereiter für ein besseres Lohnniveau, eine bessere Planung und Vorhersage sowie günstige Zahlungsbedingungen anerkennen“, so H&M. „Bei der Festlegung der Preise für unser Angebot an die Kund:innen achten wir stets darauf, dass wir in jedem Markt, in dem wir tätig sind, die beste Kombination aus Mode, Qualität, Preis und Nachhaltigkeit anbieten.“
H&M geht auf Mindestlohnerhöhung ein
Berichten zufolge erklärte das schwedische Bekleidungsunternehmen, dass es die Erhöhung der Löhne in seinen Produktpreisen auffangen werde, womit es zu den ersten Einzelhändler:innen gehören würde, die diesen Schritt infolge des angehobenen Mindestlohns in Bangladesch gehen.
Anfang des Monats gab die Regierung von Bangladesch den neuen Mindestlohn für Bekleidungs- und Textilarbeiter:innen bekannt. Dieser liegt bei 12.500 Taka (rund 106 Euro, 114 US-Dollar) und soll ab Dezember für Bekleidungsarbeiter:innen gelten. Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten in der Textilindustrie in Bangladesh, von denen viele für die Zulieferer:innen globaler Modeunternehmen arbeiten, erhielt bis dato Monatslöhne um die 8.300 Taka (68 Euro).
Die Proteste und Streiks in Bangladesch rund um die Mindestlohn-Verhandlungen gingen allerdings auch nach der Erhöhung weiter. Der Erhöhung scheint auf den ersten Blick zwar wie ein Erfolg, allerdings entspricht die Summe nicht den Forderungen der Gewerkschaften und Arbeitnehmer:innen. Mehrere Organisationen für Arbeitnehmer:innenrechte fordern seither, die getroffene Entscheidung und den Mindestlohn zu überarbeiten.