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H&M verspricht mehr Rechte für 1,6 Millionen Bekleidungsarbeiter weltweit

Von Simone Preuss

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Der schwedische Modekonzern H&M unterzeichnete am gestrigen Dienstag ein Abkommen, dass den 1,6 Millionen Bekleidungsarbeitern weltweit, die über Fabriken von Zulieferern für H&M arbeiten, mehr Rechte verspricht.

Das Abkommen wurde zusammen mit der internationalen Gewerkschaft IndustriALL Global Union und der schwedischen Gewerkschaft IF Metall getroffen und schließt Bekleidungsarbeiter in 1.900 Fabriken "Ländern wie Kambodscha, Bangladesch, Myanmar und der Türkei" ein (in denen es oft zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Bekleidungsarbeitern, Fabrikleitung und Polizei kommt), gaben die drei Organisationen in einer Presseerklärung bekannt. Konkret wollen sie die Zulieferer zusammen schulen und Dialoge zwischen allen Beteiligten anregen.

Zudem haben die betroffenen Arbeiter das Recht, Gewerkschaften zu bilden, gemeinsam für bessere Löhne zu kämpfen und sich zu weigern, unter gefährlichen Bedingungen zu arbeiten. Menschenrechtsorganisationen prangern die Textil- und Bekleidungsindustrie weltweit regelmäßig wegen unzureichender Schutzmaßnahmen ihrer Arbeiter an, von denen zwei Drittel Frauen sind.

"Wir wollen in diesen Ländern funktionierende Arbeitsmarktbeziehungen erreichen, wie sie in Schweden vorhanden sind. Arbeiter sollen in der Lage sein, Löhne zu verhandeln, Konflikte friedlich zu lösen und sich in Gewerkschaften zu organisieren", sagte Anna Gedda, Nachhaltigkeitschefin bei H&M. "Wir werden verlangen, dass Zulieferer an den Schulungen teilnehmen. Sollte ein Zulieferer dies nicht tun wollen, dann müssen wir diskutieren, welche Art von Beziehung wir zukünftig mit ihm pflegen werden."

Erst das schwerste Unglück in der Geschichte der Bekleidungsindustrie, der Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes in Dhaka im April 2013, bei dem mehr als 1,100 Bekleidungsarbeiter starben und Hunderte verletzt wurden, beleuchtete die schlechten Arbeitsbedingungen der Textil- und Bekleidungsindustrie und zog lange überfällige Reformen und neue Sicherheitsstandards nach sich.

H&M wurde zwar nicht als einer der Auftraggeber der fünf im Rana Plaza-Gebäude untergebrachten Bekleidungsfabriken identifiziert, war aber einer der ersten Unterzeichner des Abkommens zum Brand- und Gebäudeschutz in Bangladesch. Zudem unterzeichnete H&M 2014 ein Arbeitsrechtsabkommen der Internationalen Arbeitsorganisation.

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