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H&M will Sourcing in Myanmar auslaufen zu lassen

Von Don-Alvin Adegeest

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Business
Protestierende Arbeiter:innen. Bild: Business & Human Rights Resource Centre website

Die schwedische Modekette H&M hat bekannt gegeben, die Bekleidungsproduktion in Myanmar einstellen zu wollen. Grund dafür sind Bedenken wegen Arbeitsrechtsverletzungen in Zulieferbetrieben.

Damit folgt H&M anderen Modehändlern wie Inditex, Primark und Marks&Spencer, die sich ebenfalls aufgrund anhaltender Berichte über Misshandlungen aus dem Land zurückgezogen haben.

„Nach reiflicher Überlegung haben wir nun die Entscheidung getroffen, unsere Aktivitäten in Myanmar schrittweise einzustellen“, so H&M in einer E-Mail an Reuters. Das Auslaufen der Produktion in Myanmar soll jedoch schrittweise erfolgen.

Die Entscheidung von H&M basiert auf den zunehmenden Herausforderungen des Unternehmens bei der Sicherstellung der Einhaltung seiner Standards und Anforderungen in Myanmar. Das Unternehmen erklärte, dass es sich dem von der globalen Gewerkschaft IndustriALL entwickelten „Rahmen für einen verantwortungsvollen Ausstieg" anschließt. Dieser Maßnahmenkatalog wurde von der Gewerkschaft propagiert, um Marken zu ermutigen, ihre Geschäftsbeziehungen mit Myanmar einzustellen.

„Wir haben die jüngsten Entwicklungen in Myanmar sehr genau verfolgt und sehen zunehmende Herausforderungen, unsere Geschäfte gemäß unseren Standards und Anforderungen zu führen", sagte H&M zuvor.

Im Juni kam es zu einem bemerkenswerten Vorfall in der Bekleidungsfabrik Hosheng Myanmar in Yangon, wo sieben Arbeiter:innen entlassen wurden, weil sie sich für Verhandlungen über die Arbeitsbedingungen und eine bessere Entlohnung in Verbindung mit höheren Qualifikationen und Anreizen für Seniorität eingesetzt hatten. Der Grund für diese Maßnahme waren die außergewöhnlich niedrigen Löhne in der Branche. In der Fabrik, die für Zara produziert, traten am 12. Juni rund 600 Beschäftigte in den Streik, um die Wiedereinstellung der sieben Entlassenen zu fordern. Der Streik wurde abrupt abgebrochen, als der Arbeitgeber am 13. Juni das Militär einschaltete, um die Belegschaft einzuschüchtern.

Im Laufe des Jahres 2023 haben sich zahlreiche ähnliche Vorfälle ereignet. IndustriALL Global Union und industriAll Europe haben ihre Forderung an die Europäische Union erneuert, ihre Unterstützung für das Projekt Made in Myanmar zurückzuziehen, das ungewollt die Militärjunta Myanmars unterstützt. Die Organisationen sprechen sich auch für die Abschaffung der Präferenzzölle im Rahmen des Allgemeinen Präferenzsystems (APS) aus. IndustriALL fordert, dass EU-Bürger:innen und öffentliche Gelder nicht zum Nutzen der Militärjunta beitragen und nicht mit von der EU finanzierten Projekten in Verbindung gebracht werden sollten, bei denen die Beschäftigten Drohungen, Entlassungen oder ungerechtfertigten Verhaftungen ausgesetzt sind.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.

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