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Hugo Boss: Vorläufige Zahlen besser als befürchtet

Von Jan Schroder

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Beim Metzinger Modekonzern Hugo Boss AG liefen die Geschäfte in den vergangenen Monaten besser als befürchtet. Zwar ging der Umsatz im vierten Quartal erneut zurück, das lag aber nur an weiterhin schlechten Zahlen in Amerika. In Europa und Asien konnten die Erlöse in den jeweiligen Lokalwährungen gesteigert werden. Das geht aus vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen hervor, die das Unternehmen am Montag veröffentlichte.

Demnach belief sich der Konzernumsatz im vierten Quartal 2016 auf 725 Millionen Euro. Das Vorjahresniveau wurde damit um drei Prozent verfehlt. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse nur um ein Prozent. Verantwortlich für den Umsatzrückgang war das schwache Amerikageschäft (währungsbereinigt -14 Prozent). In Europa (+2 Prozent) und Asien (+5 Prozent) konnte der Konzern in den jeweiligen Lokalwährungen zulegen. Positiv entwickelten sich die Erlöse vor allem auf dem chinesischen Festland. Flächen- und währungsbereinigt wuchsen sie dort nach Angaben des Unternehmens um fast zwanzig Prozent.

Im eigenen Einzelhandel verbuchte Hugo Boss währungsbereinigt aufgrund von Neueröffnungen ein Umsatzplus (+4 Prozent). Flächen- und währungsbereinigt sanken die Retail-Erlöse allerdings um drei Prozent. Der Konzern sah trotzdem einen Aufwärtstrend: Der Rückgang sei im Schlussquartal „deutlich niedriger“ ausgefallen als im bisherigen Jahresverlauf, erklärte er. Im Großhandel schrumpfte der Umsatz währungsbereinigt um 13 Prozent. „Fortgesetzte Bereinigungen der Distribution in den USA hatten darauf einen wesentlichen Einfluss“, erläuterte das Unternehmen.

“Die Ergebnisse des vierten Quartals zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“

Mark Langer, CEO der Hugo Boss AG

CEO Mark Langer wertete die vorliegenden Zahlen als Beleg dafür, dass der seit längerem schwächelnde Konzern auf seinem Sanierungskurs Fortschritte gemacht habe. „Die Ergebnisse des vierten Quartals zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte er in einer Mitteilung. „In China haben wir im zweiten Halbjahr den Turnaround geschafft. Auch in Europa haben wir uns in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet“, so Langer. Das Management werde nun „weiter intensiv an der Umsetzung unserer im November vorgestellten strategischen Pläne arbeiten“. Er sei „zuversichtlich, damit auf einen nachhaltigen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren“, erklärte der Konzernchef.

Im Geschäftsjahr 2016 sank der Umsatz um vier Prozent

Im gesamten Geschäftsjahr 2016 kam Hugo Boss damit auf einen Umsatz in Höhe von rund 2,69 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um vier Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent).

Auch beim Ergebnis dürften die Zahlen angesichts der niedrigen Erwartungen trotz eines deutlichen Rückgangs verhältnismäßig zufriedenstellend ausfallen. „Vorbehaltlich des noch andauernden Jahresabschlusses geht der Konzern davon aus, dass das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA vor Sondereffekten) im Jahr 2016 am oberen Ende der Prognosespanne liegen wird“, erklärte der Konzern. Der zuletzt im November bestätigte Zielkorridor für das bereinigte EBITDA sah einen Rückgang „zwischen 17 Prozent und 23 Prozent gegenüber Vorjahr“ vor. 2015 hatte Hugo Boss ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA in Höhe von 594 Millionen Euro erzielt. Seine endgültigen Zahlen für 2016 und die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr wird der Konzern auf seiner Bilanzpressekonferenz am 9. März präsentieren.

Foto: Hugo Boss AG
Hugo Boss