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ITLs Vision zur Nachhaltigkeit: Ein Interview mit Jimmy Christopher, Head of Sustainability

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Bild: ITL Group

Die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie ist kein leichtes Unterfangen – denn dahinter verbirgt sich ein hochkomplexes System, das sowohl ökologische, soziale als auch wirtschaftliche Aspekte aufgreift. Mit dem steigenden Interesse von Modeunternehmen an eigenen Nachhaltigkeitsstrategien, suchen immer mehr von ihnen nach Partnern, die ihre Ansichten teilen und mit ihnen nachhaltige Lösungen schaffen können. Als Wegbereiter eines nachhaltigen Wandels in der Etiketten- und Hangtag-Branche sucht die ITL Group, der Marktführer für intelligente Etikettenlösungen, ständig nach neuen Wegen, um ihre nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Jimmy Christopher, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit bei der ITL Group, hat erkannt, wie wichtig es ist, die Prozesse und Praktiken in der Lieferkette fortlaufend zu hinterfragen und stets nach Verbesserung zu suchen. Als er vor etwas mehr als drei Jahren zum Team stieß, wurde er damit beauftragt, die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens zu entwickeln. Seither hat er dazu beigetragen, die Umsetzung neuer Arbeitsmethoden zu überwachen, die die Umweltauswirkungen der ITL Group minimieren sollen. In diesem Sinne hat er auch neue Ziele für das Unternehmen gesetzt. Um mehr über ITLs Vision für Nachhaltigkeit zu erfahren, haben wir uns mit Jimmy zusammengesetzt. In diesem Interview erläutert er die Arbeitsweise, die Strategien und die Zukunftsvision der ITL Group.

Was waren die ersten Schritte, die Sie bei der Entwicklung der ITL-Nachhaltigkeitsstrategie unternommen haben?

“Der erste Schritt, den ich unternommen habe, war die Durchführung einer branchenüblichen Untersuchung. Dabei ging es vor allem darum, was für unsere Kund:innen wichtig ist. Wir haben uns genauer angesehen, was in den Lieferketten wichtig ist und was für eine großflächige Umsetzung von Bedeutung ist, wobei wir auch den Klimawandel berücksichtigt haben. Ich habe mir ehrgeizige ökologische und soziale Ziele gesetzt, die für ITL und mich wichtig sind. Lieferketten sind nach wie vor komplexe Systeme, in denen viel mit Materialien gearbeitet wird – sei es Rohstoff oder Abfall, der nach der Bearbeitung entsteht. Deshalb haben wir uns genauer angesehen, was wir für die Herstellung unserer Etiketten verwenden und was mit ihnen nach Gebrauch passiert.

Im nächsten Schritt haben wir ein Visionboard erstellt, bei dem wir uns auf drei Kernthemen fokussiert haben: Umweltverantwortung, Lebensunterhalt und Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, sowie Kreislaufwirtschaft. Für diese Kernthemen haben wir weitere Bereiche definiert, die wir angehen wollen. Unter Umweltverantwortung haben wir Wasser, Klimawandel und Energie sowie Chemikalien zusammengefasst – wir haben diese Themen zusammengelegt, weil sie für uns als Unternehmen miteinander verbunden sind. Unter Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen haben wir Gleichberechtigung, ein faires und sicheres Arbeitsumfeld und Diversität zusammengefasst. Als ein in Südafrika gegründetes Unternehmen war dies für uns besonders wichtig. Unter Kreislaufwirtschaft haben wir unsere Rohstoffe, also von uns verwendete Materialien, und Materialabfälle aufgeführt, um so viele zirkuläre Abläufe wie möglich zu entwickeln.

Wir haben eine Strategie entwickelt, die so ganzheitlich wie möglich ist – Nachhaltigkeit kann man nicht in einzelnen Bereichen betrachten, man muss das große Ganze sehen. Nachhaltigkeit ist ein System, bei dem alle einzelnen Komponenten voneinander abhängig sind – sowohl aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht. Alle Punkte gleichzeitig anzugehen ist nicht immer möglich, aber es ist wichtig zu verstehen, dass alles miteinander verbunden ist.

ITL's head of sustainability Jimmy Christopher. Bild: ITL Group

Warum ist eine transparente Arbeitsweise für ITL so wichtig?

Transparenz und Rückverfolgbarkeit sind für uns wichtig, weil unsere Nachhaltigkeitsstrategie wissenschaftlich fundiert ist. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kund:innen Nachhaltigkeitsaussagen machen können, die wissenschaftlich belegt und untermauert sind. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass unsere Kommunikation wissenschaftlich fundiert ist. Die Transparenz unseres Handelns ist von entscheidender Bedeutung. In unserem allerersten Nachhaltigkeitsbericht legen wir zum Beispiel unseren CO2-Fußabdruck und unsere Zertifizierungen in Bezug auf unsere sozialen Arbeitsweisen offen. Wir sind transparent in Bezug auf den Einsatz von Chemikalien und die Auswirkungen auf das Klima, weil es das Richtige ist.

Wir sind davon überzeugt, dass eine partnerschaftliche Beziehung zu unseren Kund:innen der beste Ansatz ist und eine größere Wirkung mit sich bringt. Unsere Zertifizierungen geben unseren Kund:innen Sicherheit und gewährleisten, dass sie uns und unseren Lieferketten vertrauen können. Wir überprüfen auch alle unsere Lieferanten, die bei einer Bekleidungsmarke mehrere Stufen umfassen können, so dass wir bei unserem Ansatz der Rückverfolgbarkeit nichts unversucht lassen."

Bild: ITL Group

Wie führt ITL nachhaltigere Methoden in seine Produkte und Prozesse ein?

“Eines der ersten Dinge, die ich bei ITL eingerichtet habe, war ein technisches Produktforum, mit einem Fokus auf die Entwicklung nachhaltigerer Produkte. Basierend auf Industrieforschung, habe ich untersucht, welche neuen Arten von Materialien auf dem Markt sind. Materialwissenschaft von großer Bedeutung für die Produktentwicklung bei ITL, genauso wie das Analysieren des gesamten Produktzyklus. Wir müssen verstehen, was mit den Kleidungsstücken nach ihrem Gebrauch passiert – von Mülldeponien bis zu Recycling- und Rücknahmesystemen. Daraus versuchen wir dann, die beste Lösung zu finden.

Dabei betrachten wir die Dinge auch aus einer digitalen Perspektive – zum Beispiel die Verwendung von QR-Codes zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft und Rückverfolgbarkeit. Diese Bereiche haben sich besonders in den letzten Jahren stark verändert – auch wir haben in den letzten drei Jahren eine ganze Reihe an Veränderungen vorgenommen. Alle paar Monate prüfen wir die verfügbaren Materialien und führen so viele Versuche wie möglich durch. Polyester macht derzeit etwa 50 % aller Kleidungsstücke weltweit aus, aber es stammt nicht aus einer erneuerbaren Ressource. Daher konzentrieren wir uns bei der Herstellung von Etiketten auf die Verwendung von mehr erneuerbaren und recycelten Materialien, wie z. B. Bio-Baumwolle und recycelte Fasern, da es für uns wichtig ist, bei den neuesten Materialien an vorderster Front zu stehen. Wir versuchen uns stetig zu verbessern und unsere Materialien auf die bestmöglichen Optionen umzustellen.

Die Tatsache, dass wir ein erfahrenes Team vor Ort haben, hat ebenfalls dazu beigetragen, unsere Prozesse zu verbessern. Wir sind Eigentümer aller unserer Fabriken, was uns die absolute Kontrolle gibt und uns Einblicke in das Geschehen ermöglicht. Wir hören zum Beispiel täglich von unseren Mitarbeiter:innen, was auf sozialer und ökologischer Ebene passiert. Da wir Eigentümer unserer Betriebe sind, können wir kontinuierlich Ressourcen dort einsetzen, wo wir sie brauchen, und Veränderungen von Grund auf vornehmen. Wir haben dafür gesorgt, dass wir Mitarbeiter:innen mit den richtigen Fähigkeiten einstellen, was dazu beiträgt, den Wandel voranzutreiben und unsere Berichterstattung zu verbessern. Nachhaltigkeit ist sehr datenorientiert, und wenn wir diese Dinge nicht genau analysieren, dann können wir sie auch nicht verbessern. Wenn wir unsere Ergebnisse nicht auswerten, wie können wir dann wissen, ob wir besser werden oder nicht?

Bild: ITL Group

Wie arbeitet ITL mit seinen Kund:innen zusammen, um ihnen nachhaltigere Produkte und Lösungen anzubieten?

“Einige unserer Kund:innen sehen Nachhaltigkeit als eine Notwendigkeit an, während wir anderen mit unserem Fachwissen helfen. Eines der wichtigsten Dinge, die wir tun, wenn wir uns mit Kund:innen treffen, ist zu betonen, dass unser Verständnis von Nachhaltigkeit zwei Seiten hat. Zum einen geht es darum, bessere Produkte für unsere Kund:innen im Bezug auf Materialien herzustellen und in diesem Prozess Nachhaltigkeit zu entwickeln. Wir können den Kund:innen helfen, auf alternative Materialien umzusteigen, die weniger Wasser, weniger Energie und Kohlenstoff und weniger Chemiekalien benötigen. Das Gleiche gilt für die soziale Seite: Durch bessere Arbeitsweisen, die mit unseren Richtlinien übereinstimmen, können wir unseren Kund:innen nachhaltigere Optionen anbieten.

Auf der anderen Seite geht es darum, Nachhaltigkeit für alle zugänglich zu machen. Ein Weg ist unsere Design-Software intelligen™. Wir wissen, dass der Kostenfaktor für die Entscheidungen unserer Kund:innen ausschlaggebend ist. Daher schlagen wir oft neue Designs für Etiketten und Hangtags vor, die Kosten sparen und nachhaltiger sind. Dann können die Kund:innen von Kosteneinsparungen profitieren, indem sie beispielsweise von herkömmlichen Materialien auf nachhaltigere Alternativen umsteigen. Eines unserer Ziele ist die Einführung von recycelten und erneuerbaren Materialien in unseren Hauptetiketten und von zertifizierten Fasern in unseren Papieretiketten.

Wie wird sich die Nachhaltigkeitsstrategie von ITL in den nächsten Jahren entwickeln?

Nachdem wir uns darüber bewusst geworden sind, wo wir stehen und wo wir hinwollen, gilt unsere Aufmerksamkeit dem Umsetzen unserer Ziele. Wir legen großen Wert darauf, unsere Ziele zu erreichen – mit einem Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz machen wir uns das Implementieren von Systemen und zielführenden Initiativen leichter. Die Konzernleitung unterstützt uns sehr und ist sich darüber im Klaren, dass wir in die Nachhaltigkeit investieren müssen, wenn wir die Besten sein wollen. Wir haben die Unterstützung von Menschen, die verstehen, dass das, was wir tun, langfristig gut für das Geschäft und die Umwelt ist.

Weiterhin ist es ein langfristiges Ziel, dazu in der Lage zu sein, sich an Veränderungen anzupassen. Die Dinge werden sich immer wieder ändern, es wird viel mehr Investitionen in verschiedene Technologien und Branchen in der Textilindustrie geben, die momentan vielleicht noch nicht kommerziell zugänglich sind. Dennoch wollen wir den Überblick behalten und bereit sein, so schnell wie möglich auf den Wandel zu reagieren. Eine unserer Hauptstärken ist unsere Wendigkeit – ITL will sich aller Veränderungen bewusst bleiben und unsere Ziele für 2025 und 2030 erreichen, während wir uns dabei schon nach Möglichkeit noch ehrgeizigere Ziele setzen."

Bild: ITL Group
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