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Keine Einigung mit Franchise Group: Kohl's bleibt vorerst eigenständig

Von Jan Schroder

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Bild: Kohl's Corporation

Die Zukunft des US-amerikanischen Einzelhändlers Kohl’s Corporation ist wieder völlig offen. Am Freitag teilte der Konzern mit, dass die Übernahmeverhandlungen mit dem favorisierten Bieter Franchise Group Inc. ohne Einigung beendet worden seien.

„Trotz gemeinsamer Bemühungen beider Seiten hat das derzeitige Finanzierungs- und Einzelhandelsumfeld erhebliche Hindernisse für eine akzeptable und vollständig umsetzbare Vereinbarung geschaffen“, erklärte Peter Boneparth, der Chairman von Kohl’s, in einem Statement. Angesichts „des Umfelds und der Marktvolatilität“ habe der Verwaltungsrat des Einzelhändlers entschieden, dass es „einfach nicht ratsam war, eine Transaktion weiter zu verfolgen“.

Nach Gesprächen mit anfänglich mehr als 25 Übernahmeinteressenten hatte Kohl’s Anfang Juni Exklusivverhandlungen mit der Franchise Group aufgenommen. Das Unternehmen hatte einen Kaufpreis von 60,00 US-Dollar pro Aktie vorgeschlagen und damit die übrigen Gebote „deutlich übertroffen“, erklärte der Einzelhändler. Im Rahmen der jüngsten Verhandlungen habe die Franchise Group ihr Angebot mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen des Finanzmarkts und der Einzelhandelsbranche aber auf 53,00 US-Dollar (50,70 Euro) heruntergeschraubt und zudem kein endgültiges Finanzierungskonzept vorgelegt, erklärte Kohl’s.

Vor diesem Hintergrund sei es im Interesse der Aktionäre, dass der Einzelhändler seinen strategischen Kurs vorerst als eigenständiges Unternehmen fortsetze, teilte Kohl’s mit. Der Verwaltungsrat sei aber weiterhin „offen für alle Möglichkeiten, um den Shareholder-Value zu steigern“.

Das Unternehmen räumte ein, dass der Umsatz im zweiten Quartal angesichts des gestiegenen „Inflationsdrucks“ auf die Verbraucher:innen stärker sinken werde als bislang erwartet. Das Management rechnet nun mit einem Rückgang um einen hohen einstelligen Prozentsatz, nachdem zuvor lediglich ein Minus im niedrigen einstelligen Prozentbereich prognostiziert worden war. Das Unternehmen habe bereits Maßnahmen ergriffen, um auf die Verschlechterung der Rahmenbedingungen zu reagieren, heißt es in einer Mitteilung. Geprüft werde zudem, Teile des Immobilienportfolios zu veräußern. Der Verwaltungsrat vertraue aber weiterhin dem strategischen Plan und habe eine Beschleunigung der Aktienrückkäufe beschlossen, erklärte Boneparth.

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