Keine Investor:innen-Lösung: Modehändler Rübsamen wird eingestellt
Wird geladen...
Der Augsburger Modehändler Rübsamen konnte keine Investor:innen für sich gewinnen und hat daher keine Zukunftsaussichten.
Eine “dauerhafte und profitable Fortführung” sei ohne Investor:innen nicht möglich, teilte die Kanzlei Pluta Rechtsanwalts GmbH am Montag mit, deren Anwalt Georg Stemshorn als Sachwalter des insolventen Modehändlers aktiv ist. Das hat zur Folge, dass die Textilhaus Rübsamen GmbH & Co. KG sowie die beiden anderen Gesellschaften der Gruppe eingestellt werden.
Letzte Stores bis Mai geöffnet
Nachdem die ersten Läden in Aichach und Schrobenhausen sowie ein Partner:innen-Store in Friedberg bereits im Januar schließen, bleibt das Augsburger Stammhaus noch bis Ende April geöffnet. Die restlichen Standorte, der insgesamt 14 Läden, sollen, je nach Verlauf des jeweiligen Abverkaufs der Warenbestände, noch bis spätestens Ende Mai geöffnet bleiben.
Etwa 100 Beschäftigte, die am Montag über den Verlauf informiert wurden, sind von der Geschäftseinstellung betroffen.
Weihnachtsgeschäft unzureichend
Die Rübsamen Gruppe befindet sich seit September vergangenen Jahres in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Grund dafür sei das Inflationsbedingte rückläufige Konsumverhalten der Kund:innen, die Energiekrise und der Ukraine-Krieg sowie der starke Kostenanstieg.
„Auch das Weihnachtsgeschäft konnte diese Entwicklung leider nicht auffangen, es blieb branchenweit vor allem im stationären Handel unter den Erwartungen“, sagte Geschäftsführer Marcus Vorwohlt. „Wir haben intensiv am Sanierungskonzept gearbeitet, die Flächen verkleinert und auch neue Projekte wie ein exklusives ‘Private Shopping’-Konzept erarbeitet. Letztlich reicht das jedoch leider nicht aus. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass eine erhebliche Verbesserung der Umsatzsituation trotz aller Maßnahmen nicht realisierbar ist.“
In den vergangenen Wochen haben die Verantwortlichen zahlreiche Gespräche mit möglichen Interessent:innen geführt. Allerdings sei wegen der “schwierigen Branchen- und Unternehmenssituation” niemand bereit, zu investieren und die Gruppe auf Basis des Sanierungskonzeptes fortzuführen, so die Mitteilung Auch andere Lösungsansätze wurden geprüft und seien nicht umsetzbar. So beabsichtigte Vorwohlt Ende Oktober noch, das Unternehmen “aus eigener Kraft” fortzuführen.