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Kering und Bestseller investieren in Leder aus dem Labor

Von Simone Preuss

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Bild: VitroLabs

Der dänische Bekleidungskonzern Bestseller und der französische Luxusgüterkonzern Kering investieren in VitroLabs, ein kalifornisches Biotechnikunternehmen, das eine führende Rolle bei der Entwicklung eines neuen wissenschaftlichen Verfahrens zur Herstellung des weltweit ersten zellulär gezüchteten Tierleders spielt.

Das Unternehmen gab am Mittwoch den Abschluss einer Serie-A-Finanzierungsrunde für den Aufbau und die Skalierung der Pilotproduktion bekannt. Insgesamt konnte VitroLabs 46 Millionen US-Dollar einwerben, angeführt von Venture-Capital-Unternehmen Agronomics sowie Bestsellers Invest FWD, Kering, Venture-Capital-Unternehmen Khosla Ventures, Schauspieler und Umweltschützer Leonardo DiCaprio, New Agrarian und Regeneration.VC.

CEO Ingvar Helgason gründete VitroLabs 2016 mit dem Ziel, Materialien von höchster Qualität herzustellen, die den hohen Standards der Luxusindustrie entsprechen und gleichzeitig die Umweltbelastung drastisch senken und den Tierschutz fördern. Bei der Kultivierung von Leder werden einem Tier einmalig Zellen entnommen, die dann in einer nährstoffreichen Umgebung wachsen. Ohne jemals wieder zum Tier zurückzukehren, wachsen die Zellen, teilen sich und bilden Gewebe. Die Zusammensetzung des Materials erreicht die Komplexität traditioneller Häute und enthält eine Vielzahl von Proteinen, die nach der Verarbeitung ein haltbares und luxuriöses Material ergeben, ohne dass Tiere als ständige Quelle herangezogen werden müssen.

„In einer Zeit, in der Umweltschutz wichtiger denn je ist, haben Biotech-Unternehmen die Möglichkeit, bei der Veränderung der Art und Weise, wie wir Materialien produzieren und Lieferketten aufbauen, eine Vorreiterrolle einzunehmen und dabei Hand in Hand mit Handwerker:innen und Kunsthandwerker:innen zu arbeiten, die den Grundstein der 400 Milliarden US-Dollar schweren Lederwarenindustrie bilden. Mit dem Start der ersten Produktion von kultiviertem Leder erreichen wir einen wichtigen Meilenstein bei der Erfüllung unserer Mission, den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft anzuführen“, erklärt Helgason in einer Mitteilung.

Kering setzt seine Partnerschaft mit VitroLabs fort und bietet Unterstützung bei der Prüfung der Produktqualität, der Gerbung und der Veredelung. „Bei Kering ist ein Kapitel beziehungsweise eine Säule unserer Nachhaltigkeitsstrategie der nachhaltigen Innovation gewidmet. Die aktive Suche nach alternativen Materialien, die unsere Umweltauswirkungen langfristig reduzieren können, ist Teil der Lösungen, die wir seit Jahren erforschen. Wir glauben, dass Innovation der Schlüssel zur Bewältigung der Nachhaltigkeitsherausforderungen ist, mit denen die Luxusbranche konfrontiert ist. Deshalb sind wir sehr an dem Potenzial von Biomaterialien wie kultiviertem Leder interessiert“, kommentiert Marie-Claire Daveu, Chief Sustainability and Institutional Affairs Officer bei Kering.

Tierfreundliche Biomaterialien - besonders Lederalternativen - scheinen der neueste Trend der Luxusbranche zu sein. Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hatte erst vor wenigen Wochen eine neue strategische Forschungsinitiative bekannt gegeben, die sich mit der Entwicklung neuer Prototypen von Biotextilien beschäftigen wird, unter anderem Pelzfasern aus dem Labor, die für Luxusmodeartikel verwendet werden können. Bei diesem Projekt steht Keratin im Mittelpunkt, um eine Faser zu entwickeln, die eine Reihe von Luxusmaterialien imitieren kann.

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