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Lanvin Group: Höherer Verlust trotz Umsatzplus im ersten Halbjahr

Von Ole Spötter

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Lanvin-Flagship in New York. Bild: Lanvin

Der chinesische Modekonzern Lanvin Group konnte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023 steigern. Die Muttergesellschaft von Marken wie Lanvin, Wolford und Sergio Rossi schrieb trotz der Umsatzsteigerung rote Zahlen.

Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die Lanvin Group im Vorjahresvergleich ein Umsatzwachstum von 6,4 Prozent auf 215 Millionen Euro. Der Verlust lag bei 72,2 Millionen Euro gegenüber 68,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte, ausgewiesene Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 40,9 Millionen Euro (35,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022), was die Gruppe besonders auf die geringen Umsätze der gleichnamigen Hauptmarke sowie die Investitionen in Vertriebs- und Marketingkosten für die Einrichtung von Lanvin Lab, für physische Modeschauen – die vorher digital abgehalten wurden – und andere Initiativen zurückführt.

Der Umsatz der Hauptmarke Lanvin ging im Vorjahresvergleich von 64 Millionen Euro (erste Hälfte 2022) auf 57 Millionen Euro (erste Hälfte 2023) zurück. Die Eröffnung eines neuen Flagships in New York in der zweiten Jahreshälfte und der Markteintritt im Nahen Osten sollen das Wachstum im restlichen Jahr ankurbeln.

Die anderen Marken konnten ihren Umsatz währenddessen weiter ausbauen. Sergio Rossi steigerte den Umsatz im Vorjahresvergleich um 22,4 Prozent auf 27 Millionen Euro, St. John um 11,3 Prozent auf 47 Millionen Euro, Caruso um 33,6 Prozent auf 20 Millionen Euro und der österreichische Strumpfhersteller Wolford, wie er bereits am Dienstag mitteilte, um acht Prozent auf 59 Millionen Euro.

Umsatzwachstum in allen Märkten

Aufgeteilt nach Regionen konnte der Modekonzern die Erlöse in allen seinen Märkten steigern. In China, wo die Pandemie-Schutzmaßnahmen die Entwicklungen im Vorjahr noch gebremst hatten, steigerte die Gruppe den Umsatz in den Monaten Januar bis Juni 2023 um 13,9 Prozent, auf dem restlichen asiatischen Markt waren es sogar 27,1 Prozent. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika gab es ein Umsatzplus von 5,3 Prozent und in Nordamerika eins von 2,6 Prozent.

Aber auch unterteilt nach den einzelnen Vertriebskanälen konnte die Gruppe im Direktvertrieb (5,1 Prozent) sowie im Großhandel (2,2 Prozent) den Umsatz im Vorjahresvergleich steigern. Das Wachstum der sonstigen Umsatzerlöse wurde durch Lizenzeinnahmen aus dem Rückerwerb der Markenrechte in Japan, die im März vom bestehenden Lizenzpartner Itochu Corporation übernommen wurden, sowie durch Erträge aus der Freigabe von Lizenzen erzielt.

Ausblick auf zweite Jahreshälfte

Die Lavin Group habe ihre Erfolgsbilanz des globalen Wachstums fortgesetzt, während sie auf dem Weg zur Profitabilität Fortschritte mache, erklärte Group-CEO Joann Cheng. „Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass unsere Marken ihr Wachstum beschleunigen können, und wir freuen uns über unsere Aussichten für den Rest des Jahres 2023“, sagte die Konzernchefin.

Mit Blick auf das restliche Geschäftsjahr 2023 konzentriere sich die Gruppe weiterhin auf den Gesamtumsatz und geht davon aus, dass sie durch die Rationalisierung des Filialnetzes und die Stabilisierung der Betriebskosten den Anteil an fixen Kosten von den Gesamtkosten (Operating Leverage) steigern kann, um im Jahr 2024 ein ausgeglichenes bereinigtes EBITDA zu erreichen.

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