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Laurèl auf Investorensuche

Von Jan Schroder

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Das Modehaus Laurèl ist auf dem Weg zur finanziellen Konsolidierung einen Schritt weitergekommen. Nachdem eine erste Versammlung der Anleihegläubiger Ende August aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl nicht beschlussfähig gewesen war, wurde auf dem zweiten Treffen am Montag nun ein gemeinsamer Vertreter der Gläubiger gewählt. Die anwesenden Zeichner der Anleihe stimmten dem Vorschlag des finanziell angeschlagenen Unternehmens zu: Künftig werden damit die Münchener Restrukturierungsberater der One Square Advisory Services GmbH ihre Interessen vertreten.

Der gemeinsame Vertreter wurde wie geplant ermächtigt, „über eine Stundung der am 16. November 2015 fälligen Zinszahlung für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten zu entscheiden“. Allerdings soll diese Vollmacht nur genutzt werden, „wenn die Veräußerung der Markenrechte für China wider Erwarten nicht wie geplant durchgeführt werden kann“. Das Unternehmen bekräftigte erneut, die Zinszahlung wie vorgesehen „voll erbringen“ zu wollen.

2020 will Laurèl operativ schwarze Zahlen schreiben

Laurèl präsentierte auf der Gläubigerversammlung auch Zahlen zur Gegenwart und Zukunft des Unternehmens. Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 rechnet das Modehaus demnach mit einem Umsatzrückgang auf 37,4 Millionen Euro. „Dieser ist vor allem auf die Russlandkrise, rückläufige Auftragseingänge in China durch die Eintrübung der dortigen Konsumaussichten sowie die bereits erfolgten Schließungen im Retail zurückzuführen“, erklärte das Unternehmen. Aufgrund von Sparmaßnahmen und einem „hohen außerordentlichen Ergebnis“ soll unter dem Strich aber ein Nettogewinn in Höhe von 1,3 Millionen Euro stehen.

Für die nähere Zukunft weckte das Unternehmen keine großen Hoffnungen: 2016/17 werde „erneut ein Restrukturierungsjahr darstellen“, erst im folgenden Geschäftsjahr würden die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen „voll ergebniswirksam“. Für 2019/20 erwartet Laurèl dann einen Umsatz in Höhe von 38,7 Millionen Euro und ein mit 2,2 Millionen Euro deutlich positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Im laufenden Jahr wird das Unternehmen beim EBITDA voraussichtlich einen Fehlbetrag von 1,9 Millionen Euro ausweisen müssen.

Noch in diesem Jahr sollen Gespräche mit potentiellen Investoren aufgenommen werden

Deutlich anders könnten die zukünftigen Zahlen ausfallen, wenn das Unternehmen bei der Suche nach einem strategischen Investor fündig werden würde. Der Einstieg eines Interessenten könne „eine schnellere Realisierung der für Laurèl bestehenden Wachstumspotentiale ermöglichen und im Rahmen einer Kapitalerhöhung das Eigenkapital und die Liquidität des Unternehmens stärken“, erklärte das Unternehmen. In die Sache könnte schon bald Bewegung kommen: Gespräche mit den „aus Sicht von Laurèl interessantesten potentiellen Investoren“ sollen noch in diesem Jahr aufgenommen werden.

Foto: Laurèl

Laurel