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Lenzing-Faser Tencel wird klimaneutral und transparent in der Lieferkette

Von Regina Henkel

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So kann die Basis für klimaneutrale Kollektionen aussehen: Der österreichische Textilkonzern Lenzing hat seine ersten klimaneutralen Tencel Fasern auf den Markt gebracht.

Mit der Tencel-Faser hat der österreichische Textilproduzent Lenzing bereits vor mehreren Jahren ein Produktionsverfahren etabliert, das aufgrund seines erneuerbaren Rohstoffs Holz und der emissionsarmen Produktion in geschlossenen Kreisläufen, höchsten Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Nun konnte das Unternehmen noch eins draufsetzen: Jetzt bietet Lenzing unter der Marke Tencel neue CO2-freie Lyocell- und Modalfasern an, die als CarbonNeutral-Produkte zertifiziert sind. Das bedeutet, dass die Emissionen im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Vertrieb der Fasern berechnet und kompensiert werden.

Auf diese Weise sollen die Fasern zu einer Senkung der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs in der gesamten Lieferkette beitragen, und sind für all die Bekleidungsmarken besonders interessant, die selbst an der Klimaneutralität ihrer Kollektionen arbeiten. Die Einführung der klimaneutralen Fasern stellt somit einen bedeutenden Meilenstein für die Transparenz bei der Herkunft von Rohstoffen dar, die in Textilprodukten eingesetzt werden.

Maßnahmen zur Senkung des CO2-Ausstoßes

Um den Kohlendioxidausstoß zu senken, setzt Lenzing an vier Hebeln an: die Erhöhung der Energieeffizienz, die Senkung des Einsatzes fossiler Brennstoffe, die Integration von Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen sowie laufende Investitionen in neue Technologien. Solange Lenzing noch nicht alle CO2-Emissionen eliminieren kann, will das Unternehmen die Emissionen durch geprüfte Projekte zur weltweiten CO2-Senkung in Regionen ausgleichen, in denen es eine umfangreiche Textilindustrie gibt, wie z.B. in Indien, Bangladesch oder Thailand.

Wie bereits die früheren Tencel-Fasern sind auch die CO2-freien Tencel Fasern biologisch abbaubar und rein pflanzlichen Ursprungs. Sie verfügen über die gleichen funktionellen Eigenschaften, wie ein sanftes Gefühl auf der Haut, langanhaltende Weichheit, seidige Geschmeidigkeit, verbesserte Atmungsaktivität und Farbbeständigkeit.

Mehr Transparenz: Einführung der Blockchain Technologie

Hinzu kommt, dass Lenzing im November nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten mit dem Technologieunternehmen TextileGenesis eine digitale Plattform auf Blockchain-Basis zur Rückverfolgbarkeit der textilen Lieferkette eingeführt hat. Seit 2019 setzt Lenzing auf die Blockchain-Technologie des Hongkonger Start-ups, um die Rückverfolgbarkeit von Textilien über alle Produktions- und Vertriebsstufen bis zurück zu den Fasern sicherzustellen. Im ersten Schritt wird die Plattform für die Fasern Tencel und Lenzing Ecovero genutzt. Die globale Einführung der Plattform erfolgt nun in mehreren Phasen. Noch 2020 werden 150 südasiatische Partner aus Indien, Bangladesch, Pakistan und Sri Lanka den Onboarding-Prozess abschließen.

Ziel bis 2050: Netto-Null-Emissionen

Mit der Entwicklung der neuen Tencel Faser rückt Lenzing seinem Ziel ein Stück näher, die spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent und bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen zu reduzieren. Parallel dazu motiviert Tencel Branchenpartner und Rohstofflieferanten dazu, zusammenzuarbeiten und sich an den Maßnahmen für Klimaneutralität zu beteiligen. Insgesamt will Lenzing mehr als 100 Millionen Euro in die Senkung der CO2-Emissionen im operativen Bereich und in der Lieferkette investieren.

„Die Einführung unserer CO2-freien Tencel Fasern ist erst der Beginn eines anhaltenden Kampfes gegen den Klimawandel. Wir werden unsere Produktionsprozesse und unser Angebot an Fasern ständig weiterentwickeln und nicht beim inhärenten Klimavorteil der Fasern auf Holzbasis haltmachen. Unser oberstes Ziel ist es, die CO2-Neutralität für unsere gesamte Palette an Tencel Fasern sowie die textile Lieferkette zu erreichen“, sagt Robert van de Kerkhof, Chief Commercial Officer der Lenzing Gruppe.

Fotos Copyright: Lenzing AG / Fotografen: Franz Neumayr / Richard Ramos

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