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Lesara muss Insolvenz anmelden

Von Simone Preuss

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Noch im Oktober wurde er von LinkedIn zu einem der gefragtesten Startups gewählt; im Juli gewann er einen Startup-Wettbewerb und schloss eine Finanzierungsrunde in Höhe von 30 Millionen Euro ab und am Freitag beantragte der Berliner Onlinehändler Lesara beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz in Eigenverantwortung. Was ist passiert?

Eine „stockende Finanzierung des starken Wachstums”, so das Unternehmen, die auch die jüngste Finanzierungsrunde und Gesamtinvestitionen von rund 90 Millionen Euro nicht auffangen konnten, denn Lesara setzt auf teures Onlinemarketing und eröffnete jüngst ein 45 Millionen Euro teures Logistikzentrum in Erfurt. Schwarze Zahlen schreibt der Onlinehändler daher noch nicht und verzeichnete für 2016 einen von 11 auf 14 Millionen Euro gestiegenen Verlust.

Lesara sucht nach Finanzspritze, Arbeitsplätze zunächst sicher

Eine Brückenfinanzierung von 10 Millionen Euro hätte es gebraucht, die die Investoren - darunter 3L Capital, Northzone, Mangrove Capital Partners und Vorwerk Ventures - aber nicht bewilligten. Jetzt heißt es, die Ausgaben zu drosseln und künftig die Zustimmung vom gerichtlich eingesetzten Sachverwalter, dem Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff, einzuholen.

Die Arbeitsplätze der 350 Mitarbeiter an den Standorten in Berlin, Erfurt und Guangzhou, China, die am Freitagnachmittag über die Situation informiert wurden, sind derzeit nicht in Gefahr und über die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Der Geschäftsbetrieb soll vorläufig unverändert weitergehen berichtete das Unternehmen.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir zeitnah eine nachhaltige Lösung für das Unternehmen und die Mitarbeiter erreichen werden, die einen Fortbestand und eine weitere Expansion sicherstellt“, so eine Sprecherin von Lesara laut Gründerszene.

Lesara wurde 2013 von Roman Kirsch, Matthias Wilrich und Robin Müller gegründet und setzt auf ein beschleunigtes Fast Fashion-Modell, das Kundenfeedback und Datenanalyse dazu nutzt, Trends aufzuspüren und die gewünschten Artikel statt in 12 Monaten in nur 10 Tagen von Zulieferern in Asien fertigen zu lassen und gleich im Onlineshop anzubieten. Eine gute Logistik versteht sich bei diesem Modell von selbst, aber gerade hier haperte es in letzter Zeit bei Lesara. Jetzt bleibt abzuwarten, ob der Onlinehändler die bestehenden Problem rechtzeitig beseitigen und weitere Gelder locker machen kann.

Foto: Lesara Website
Lesara