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Ludwig Beck: rote Zahlen nach neun Monaten

Von Jan Schroder

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Dass die Zwischenbilanz nach dem dritten Quartal nicht sonderlich erfreulich ausfallen würde, hatte der Münchener Modehändler Ludwig Beck AG bereits Anfang des Monats angekündigt. Seinerzeit musste er auch die Jahresprognosen deutlich nach unten korrigieren. Am Dienstag legte Ludwig Beck nun seine kompletten Neunmonatszahlen vor. Geprägt waren die nach Angaben des Unternehmens von einer „Bündelung problematischer Rahmenbedingungen insbesondere im dritten Quartal“.

Der Bruttoumsatz belief sich nach einem Dreivierteljahr auf 118,2 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem 100,9 Millionen Euro erwirtschaftet worden waren, bedeutete das eine deutliche Steigerung. Die war aber nur der Übernahme des Herrenmodehändlers Wormland im Mai 2015 zu verdanken. Hatte der Neuzugang aufgrund der späten Konsolidierung im vergangenen Jahr nur 30,3 Millionen Euro zum Neunmonatsumsatz beigetragen, waren es diesmal 51,1 Millionen Euro. Im traditionellen Kerngeschäft schrumpften die Erlöse um 4,8 Prozent auf 67,2 Prozent.

Saisonuntypisches Wetter und steigende Terrorangst machten dem Unternehmen zu schaffen

Das Unternehmen machte unter anderem widrige Witterungsverhältnisse für den Rückgang verantwortlich: „Der Modehandel war im dritten Quartal anfangs mit nasskalten Wochen konfrontiert, die den Abverkauf der Sommerware stark beeinträchtigten. Die ab Mitte August eingetretene Hitzewelle verdarb anschließend das Geschäft mit den eintreffenden Herbstkollektionen“, heißt es in einer Mitteilung. Zudem habe die „sich häufende Terrorgefahr in Deutschland und Europa“ zu rückläufigen Touristen- und Kundenzahlen geführt, wovon vor allem das Stammhaus am Marienplatz betroffen gewesen sei, in dem Ludwig Beck einen wesentlichen Teil seines Umsatzes erwirtschaftet.

"Die Entwicklung der ersten neun Monate hat uns in keinster Weise zufriedenstellen können"

Dieter Münch, Vorstand der Ludwig Beck AG

So rutschte das Unternehmen in die Verlustzone. Der Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im Berichtszeitraum auf 2,4 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein operativer Gewinn in Höhe von 9,9 Millionen Euro erzielt worden war. Dazu hatten allerdings vor allem hohe Sondereinnahmen im Rahmen der Wormland-Übernahme (9,8 Millionen Euro) beigetragen.

Verantwortlich für den aktuellen Betriebsverlust war das Segment Wormland (-5,2 Millionen Euro), während die Sparte Ludwig Beck ein positives EBIT (2,8 Millionen Euro) verbuchen und das Vorjahresniveau sogar leicht übertreffen konnte. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 3,6 Millionen Euro, nachdem in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres ein Überschuss von 8,6 Millionen Euro verbucht werden konnte.

„Die Entwicklung der ersten neun Monate hat uns in keinster Weise zufriedenstellen können“, räumte Vorstand Dieter Münch ein, „gleichwohl haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, um im Schlussquartal wieder Boden gutmachen zu können.“ Die Anfang Oktober herausgegebene Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Demnach rechnet das Management weiterhin mit einem Warenumsatz in Höhe von rund 174 Millionen Euro und einem EBIT zwischen vier und fünf Millionen Euro.

Foto: Ludwig Beck
Ludwig Beck