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Luxusgüterkonzern Richemont wächst weiter

Von DPA

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Richemont HQ Bild: Richemont

Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont hat im ersten Geschäftshalbjahr (per Ende September) eine deutliche Konsumzurückhaltung zu spüren bekommen. Zwar legte der Umsatz etwas zu, allerdings gelang es dem Luxusgüterkonzern nicht mehr, die zweistelligen Wachstumsraten der vergangenen Monate aufrechtzuerhalten. Der Konkurrent von LVMH und Hermes verdiente zudem deutlich weniger als erwartet.

Die Verlangsamung im zweiten Quartal sei zum Teil der Normalisierung nach dem Boom geschuldet, sagte Konzernchef Johann Rupert am Freitag. Mittelfristig zeigte er sich weiter positiv gestimmt. Der Richemont-Aktie half das aber nicht.

Für das Papier ging es am Vormittag um rund 6,5 Prozent abwärts auf 105,20 Schweizer Franken, während der Gesamtindex SMI zeitgleich mit 0,8 Prozent im Minus stand. Der leichte Kursanstieg für Richemont seit Anfang November ist damit wieder zunichtegemacht. Mitte Juli lag der Kurs noch bei knapp 154 Franken. Vor dem Wochenende notierten im Sog der Verluste bei Richemont auch die Papiere der Konkurrenten Kering, LVMH und Hermes niedriger.

Eine konkrete Prognose für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023/24 gab das Richemont-Management wie üblich nicht ab. Allerdings hofft Unternehmenslenker Rupert auf noch mehr Dynamik aus der wichtigsten Region Asien-Pazifik. Kunden in China und in anderen Märkten seien noch vorsichtig. Chinesische Touristen seien seit der Öffnung aber wieder mehr unterwegs. "Und Menschen auf Reisen schätzen feine Sachen", betonte der Manager. "Wir sind mittelfristig positiv." Zudem dürfte der Markt China von Konjunkturmaßnahmen profitieren.

Nachfrage Nachfragerückgang bei Luxusuhren

Mit Blick auf das schwierige Geschäft mit Luxusuhren spielte Rupert den Nachfragerückgang herunter. Dieser sei "nicht überraschend". Das Segment mit Marken wie IWC Schaffhausen, A. Lange & Söhne und Baume & Mercier entwickelte sich im ersten Geschäftshalbjahr deutlich schlechter als gedacht. Das verfehlte Umsatzziel sei vorrangig auf das Uhrengeschäft zurückzuführen, urteilte RBC-Analyst Piral Dadhania, während der überraschend schwache operative Gewinn zu großen Teilen an der unterdurchschnittlichen Entwicklung im Schmucksegment rund um die Marke Cartier gelegen habe. Der Konzernumsatz des ersten Geschäftshalbjahres kletterte um sechs Prozent auf mehr als 10 Milliarden Euro, wie Richemont weiter in Genf mitteilte. Das war etwas weniger als von Branchenkennern erwartet. Der operative Gewinn lag mit knapp 2,7 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert und verfehlte die Analystenschätzungen deutlich.

Unter dem Strich verdiente Richemont in den sechs Monaten von April bis Ende September 1,5 Milliarden Euro nach einem Fehlbetrag von 766 Millionen Euro im Jahr zuvor. Im Vergleichszeitraum hatte der Konzern aber noch milliardenschwere Abschreibungen durch den Verkauf seines Online-Segmentes Yoox-Net-A-Porter zu stemmen.

Die Pläne für die Tochter mit Online-Shops wie Net-A-Porter und Mr Porter bekräftigte Rupert. Gemeinsam mit Farfetch soll eine Online-Plattform für Luxusgüter aufgebaut werden. Hiervon will Richemont einen Anteil von 47,5 Prozent an den britischen Onlinehändler abstoßen sowie 3,2 Prozent an den langjährigen arabischen Geschäftspartner Mohamed Alabbar. Im Gegenzug erhält Richemont Farfetch-Aktien.(dpa)

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