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LVMH präsentiert erste Ergebnisse seiner Umweltinitiative LIFE 360

Von Simone Preuss

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Bild: Antoine Arnault auf dem LIFE 360 Summit von LVMH. Bild: Philippe Servent

Der französische Luxusgüterkonzern Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) stellte am Donnerstag, dem 14. Dezember 2023, die ersten Ergebnisse seines 2021 ins Leben gerufenen LIFE 360-Programms (LVMH Initiatives for the Environment) vor.

Dazu lud er rund 500 Führungskräfte und Partner:innen in den UNESCO-Sitz in Paris ein, darunter der LVMH-Vorsitzende und CEO Bernard Arnault, sein ältester Sohn und Leiter der Image- und Kommunikationsabteilung Antoine Arnault, Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei und Christophe Béchu, französischer Minister für den ökologischen Übergang und den territorialen Zusammenhalt.

Konzerne müssen mit gutem Beispiel vorangehen

„Große Unternehmen können mit gutem Beispiel vorangehen und umweltfreundlicheres Verhalten, Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten fördern. Investor:innen und Banken müssen systematisch nach sauberen Alternativen suchen. Und auch kleine Unternehmen können mit ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen dazu beitragen, Durchbrüche im Bereich saubere Technologie zu erzielen“, betonte Sinkevičius, nachdem er auf EU-Initiativen wie den Green Deal, Green Claims und den digitalen Produktpass hingewiesen hatte.

Vortragende von den einzelnen LVMH-Häusern wie Pietro Beccari (Louis Vuitton), Damien Bertrand (Loro Piana), Stéphane Bianchi (LVMH Watches & Jewelry), Véronique Courtois (Parfums Christian Dior), Séverine Merle (Celine), Guillaume Motte (Sephora), Gabrielle Saint-Genis (Guerlain) und Philippe Schaus (Moët Hennessy) teilten Best Practices, um die Bemühungen voranzutreiben. Dabei wurden sie von Kreativen wie Stella McCartney, Kim Jones von Dior und Fendi, Francis Kurkdjian von Maison Francis Kurkdjian Paris und Parfums Christian Dior und Frédéric Panaïotis von Ruinart unterstützt.

Der Nachmittag des Summits war den Macher:innen gewidmet, mit Workshops zur Kartierung der biologischen Vielfalt und kollektiver Intelligenz. Den Abschluss bildete eine Modenschau aus vollständig upcycelten Kreationen, die der künstlerische Leiter Kevin Germanier aus nicht verkauften Beständen führender Modehäuser und Stoffresten von Nona Source und Weturn schuf.

Der LIFE 360-Plan ruht auf den vier Säulen Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, Klima und Rückverfolgbarkeit und Transparenz. In diesen Bereichen setzte sich der Konzern Ziele, die bis 2023, 2026 und 2030 erreicht werden sollen.

Kreislaufwirtschaft

Die im Bereich Kreislaufwirtschaft bis 2023 gesteckten Ziele sieht der Konzern als erfüllt an, da er seine Reparatur- und Pflegeangebote verstärkte. So werden etwa bei Louis Vuitton pro Jahr 600.000 Produkte repariert, 79 Prozent von Berlutis Lederprodukten sind reparierbar, Rimowa gewährt eine lebenslange Garantie auf Gepäckartikel und Taschen und Le Bon Marché bietet Änderungen und Reparatur für Uhren und Schuhe an.

Zudem verwies das Unternehmen auf Reuse- und Recyclingleistungen, die es zusammen mit den Partnerunternehmen Nona Source, Cedre, Weturn und Agence Don en Nature anbietet und so etwa Leder- und Stoffreste, unbenutzte Rohmaterialien und unverkaufte Produkte weiterverwendet.

Biodiversität

In diesem Bereich ist das Ziel, fünf Millionen Hektar Land bis 2023 regeneriert zu haben - bis Ende 2022 wurden 1,37 Millionen Hektar regeneriert. Zur Unterstützung des Ziels startete LVMH Projekte zur regenerativen Landwirtschaft in der Türkei (für Baumwolle), in Australien (für Merinowolle), in Südafrika (für Mohair), in Indonesien (für Palmöl) und in Frankreich (für Weinberge).

Zudem verwies der Konzern auf Partnerschaften mit der brasilianischen NGO Fas, die der Entwaldung entgegenarbeitet, sowie mit UNESCOs „Man and the Biosphere“-Programm, Reforest Action und der Circular Biodiversity Alliance. Er will außerdem seinen Wasserverbrauch bis 2030 konzernweit um 30 Prozent reduzieren.

Klima

Durch eine Reduktion von direkten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) um 11 Prozent und indirekten (Scope 3) um 15 Prozent von 2019 bis 2022 konnte der Konzern sein Wachstum im gleichen Zeitraum von CO2-Emissionen entkoppeln. Dieses wurde laut LVMH durch Ökodesign von Produkten, einen umfassenden Plan zur Einsparung von Energie und ein eigenes Transportprogramm erreicht. Zudem wurde das Ziel, den Energieverbrauch von Oktober 2022 bis Oktober 2023 um 10 Prozent zu reduzieren übertroffen.

Zur Reduktion von Scope-3-Emissionen plant der Konzern eine „spezielle Initiative“ für seine Lieferbetriebe und Partner:innen, um besonders die durch Rohmaterialien und Transport verursachten indirekten Emissionen einzudämmen.

„Scope-3-Emissionen machen mehr als 90 Prozent unseres ökologischen Fußabdrucks aus und entstehen hauptsächlich durch die Auswirkungen von Rohstoffen und Transport. Dies umfasst Emissionen aus den vor- und nachgelagerten Bereichen unserer Wertschöpfungskette und nicht aus Anlagen, die wir besitzen oder kontrollieren. Aus diesem Grund sind diese Emissionen am schwierigsten zu reduzieren. Um unsere ehrgeizigen Scope-3-Ziele zu erreichen, sowohl in Bezug auf die Kohlenstoffemissionen als auch auf die Auswirkungen auf Wasser und Biodiversität, ist die Mobilisierung der Lieferant:innen unerlässlich. LVMH hat sich verpflichtet, sie mit dem LIFE 360 Business Partners Programm zu unterstützen“, versprach Hélène Valade, Leiterin für Umweltentwicklung bei LVMH.

Rückverfolgbarkeit und Transparenz

Das Ziel in diesem Bereich, bis 2023 die Ursprungsländer aller „strategischen“ Rohmaterialien zu kennen, ist laut LVMH auf dem richtigen Weg. Der Ursprung von Diamanten, Wolle und Leder ist für 95 bis 100 Prozent der Produkte bekannt, zudem wird ein neues Rückverfolgbarkeits-Tool in den Kategorien Parfüm und Kosmetik und Wein und Spirituosen eingesetzt.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass Umweltfreundlichkeit eine Quelle für Innovation, Kreativität und Exzellenz ist und daher bei allen Design- und Herstellungsprozessen berücksichtigt werden muss. Seit mehr als 30 Jahren antizipiert LVMH kontinuierlich Veränderungen und passt seine Produktionsprozesse, Arbeitsgewohnheiten und Verhaltensweisen an, um bessere Lösungen für die zahlreichen ökologischen Herausforderungen zu finden, denen wir gegenüberstehen. Wir sind entschlossener denn je, Maßnahmen zu ergreifen, denn das Erreichen unserer Ziele für 2023 ist erst der Anfang. Die Erreichung unserer Ziele für 2026 und 2030 wird weitere harte Arbeit erfordern“, kommentierte Antoine Arnault.

Ab dem nächsten Jahr will LVMH auch „Sustainability Business Partners Days“ veranstalten — ein Forum, über das Lieferbetriebe ihre Bedürfnisse und Erwartungen in Bezug auf Umweltambitionen äußern können.

Der Konzern will auch sein Wissen und Umweltschulungsprogramme sowie die Überwachung von Vorschriften weitergeben und den Austausch von Lösungen und Fachwissen über eine spezielle Plattform fördern, die für die zweite Hälfte des Jahres 2024 geplant ist.

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