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Michael Kors: Umsatz und Gewinn schrumpfen auch im zweiten Quartal

Von Jan Schroder

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Es hätte noch schlimmer kommen können: John Idol, CEO des US-amerikanischen Modehauses Michael Kors, erklärte, die Zahlen für das zweite Quartal hätten „über den Erwartungen gelegen“. Trotzdem fielen sie insgesamt mager aus. Zudem senkte das Unternehmen seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2016/17.

Im zweiten Quartal, das am 1. Oktober abgeschlossen wurde, sank der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent auf 1,09 Milliarden US-Dollar. Im eigenen Einzelhandel konnte das Unternehmen deutlich zulegen: Dort stiegen die Erlöse um 12,1 Prozent auf 597,2 Millionen US-Dollar. Das war aber nur zahlreichen neuen Boutiquen geschuldet. Unter anderem durch die Übernahme der Läden in China und Südkorea in Eigenregie stieg die Zahl der eigenen Stores gegenüber dem Vorjahr um 198 Standorte. Auf vergleichbarer Fläche gingen die Retail-Erlöse um 5,4 Prozent zurück. Im Großhandelsgeschäft sank der Umsatz um 18,4 Prozent auf 452,2 Millionen US-Dollar, die Lizenzeinnahmen schrumpften um 10,2 Prozent auf 38,8 Millionen US-Dollar.

Auch im gesamten ersten Halbjahr sind Umsatz und Ergebnis rückläufig

Probleme hatte Michael Kors erneut in der Heimat, wo die Marke unter Übersättigungseffekten leidet. So sank der Umsatz in der Region Americas um 11,1 Prozent auf 745,1 Millionen US-Dollar. In Europa stiegen er um 1,9 Prozent (währungsbereinigt +3,5 Prozent) auf 248,0 Millionen US-Dollar, in Asien erreichte er 95,1 Millionen US-Dollar und fiel damit fast doppelt so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum (+96,5 Prozent, währungsbereinigt +87,5 Prozent).

Der Umsatzrückgang und höhere Kosten ließen das Ergebnis abrutschen: Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss sank um 16,7 Prozent auf 160,9 Millionen US-Dollar. In der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres schrumpfte der Umsatz damit um 1,9 Prozent auf 2,08 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn ging um 16,2 Prozent auf 308,0 Millionen US-Dollar zurück.

Die aktualisierten Jahresprognosen liegen unter den Markterwartungen

Konzernchef Idol erklärte, das Unternehmen habe im abgelaufenen Quartal seine Wachstumsstrategie durch die Erweiterung der Online-Präsenz und erfolgreiche Produkteinführungen vorangetrieben. So hatte Michael Kors ein neues Parfüm und die erste Smartwatch der Marke auf den Markt gebracht. Zudem wurde das Angebot für Herren erweitert. Trotzdem fielen die Zukunftsaussichten verhalten aus. Idol verwies in diesem Zusammenhang auf „niedrigere Kundenfrequenzen in Einkaufszentren und rückläufige Touristenzahlen in einigen wichtigen Metropolen“.

So erwartet das Unternehmen im laufenden Jahr lediglich einen Umsatz in Höhe von etwa 4,55 Milliarden US-Dollar. Bei den Einzelhandelserlösen rechnet es mit einem Rückgang auf vergleichbarer Fläche „im mittleren einstelligen Prozentbereich“. Der Prognosekorridor für den verwässerten Gewinn pro Aktie wurde auf 4,32 bis 4,38 US-Dollar gesenkt. Damit enttäuschte der Konzern in beiden Bereichen die Markterwartungen, was einen deutlichen Rückgang des Aktienkurses zur Folge hatte.

Michael Kors: 2. Quartal 2016/17
Umsatz 1,09 Milliarden $
Nettogewinn 160,9 Millionen $

Foto: Michael Kors

Michael Kors