Nach Rekordjahren: Outdoorsparte von Schwan-Stabilo meldet Verluste

Die Schwan-Stabilo-Gruppe mit ihren drei Geschäftsbereichen Stifte, Kosmetik und Outdoor meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023/24 (Stichtag: 30. Juni 2024) einen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent auf 797,2 Millionen Euro. Im Vorjahr belief sich der Gesamtumsatz noch auf 850,3 Millionen Euro.

Alle drei Sparten haben Umsatzverluste verzeichnet. Die größten Einbußen musste die Outdoor-Sparte mit den Marken Deuter, Ortovox, Gonso und Maier Sports hinnehmen. Sie erwirtschaftete mit 210,5 Millionen Euro 14,1 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr, als sie mit 245 Millionen Euro noch der zweit-umsatzstärkste Teilkonzern innerhalb der Gruppe darstellte. Mit 372,9 Millionen Euro liegt innerhalb der Gruppe die Kosmetik-Sparte vorne, gefolgt von Stifte.

„Nach der besonders guten Entwicklung der Outdoor-Branche in den letzten zehn Jahren und unserem Rekordergebnis von über 245 Millionen Euro im Vorjahr, war der Markt nun gesättigt“, erklärt Martin Riebel, CEO des Outdoor-Segments. „Das führte zu hohen Lagerbeständen, aggressiven Aktionsverkäufen und geringeren Margen. Zudem gab es eine Rekordzahl an Insolvenzen im klassischen Handel. Auch das ungünstige Wetter und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen trugen zum Umsatzrückgang aller vier Marken Deuter, Gonso, Maier Sports und Ortovox bei.“

Gründe seien vor allem die schlechte Konsumstimmung. Zudem führten im Handel volle Lager nach Corona und höhere Zinsen zu weniger Aufträgen und Bestellungen.

Für das kommende Geschäftsjahr ist Riebel „sehr zuversichtlich, dass es nächstes Jahr in eine bessere Richtung gehen wird. Vor allem im E-Commerce und beim Fokus auf internationale Märkte sehen wir großes Potenzial“.

Fokus auf internationale Märkte

Schon in diesem Jahr setzte die Sparte auf Internationalisierung und sieht weiterhin großes Potenzial in den Märkten China, Frankreich, Italien, den USA und UK. Besonders in China wuchs der Teilkonzern stark, so das Unternehmen. Seit Herbst 2023 ist die Rucksackmarke Deuter zudem in Großbritannien und Irland mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten. Ziel ist es, Deuter dort als Premium-Marke zu etablieren. Großbritannien ist der zweitgrößte Outdoor-Markt Europas, entsprechend hart sei jedoch der Wettbewerb, so Riebel weiter.

Erst Anfang November hatte Riebel die Position des Interims-CEO beim bisherigen Senkrechtstarter Ortovox übernommen, nachdem sich Ortovox und der langjährige CEO Christian Schneidermeier aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens getrennt hatten.