Nach Übernahme: Coupang skizziert erste Pläne für Farfetch
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Knapp einen Monat nach dem Abschluss der Übernahme von Farfetch beginnt Coupang, der neue Eigentümer des Online-Luxusanbieters, damit, seine Pläne für die Zukunft des britischen Unternehmens zu skizzieren.
Kurze Details dazu wurden in einer Telefonkonferenz mit Analyst:innen von Coupang-Gründer und Chief Executive Officer Bom Kim erläutert, wobei die Gelegenheit genutzt wurde, um die jüngsten Ergebnisse des südkoreanischen Unternehmens für das vierte Quartal zu präsentieren.
Bei dem Meeting vermittelte Kim den Eindruck, dass er Farfetch zwar als eine "rare Gelegenheit" ansieht, das Unternehmen aber vorerst im Hintergrund bleiben wird, während Coupang weiterhin einen größeren Marktanteil in seinem Heimatland und in Taiwan anstrebt.
„Wir hoffen, dass wir in ein paar Jahren darüber sprechen werden, wie Coupang Farfetch in ein Unternehmen verwandelt hat, dass das Kund:innenerlebnis rund um Luxusmode verändert hat und gleichzeitig einen strategischen Wert für Coupang darstellt“, so Kim. „Heute ist es noch zu früh für diese Diskussion. Selbst wenn das volle Potenzial nicht ausgeschöpft wird, sind wir sehr zuversichtlich, dass sich dies als eine kluge finanzielle Entscheidung erweisen wird. Wir arbeiten bereits an einem Plan, um Farfetch zu einem selbstfinanzierenden Unternehmen zu machen, ohne zusätzliche Investitionen über die angekündigte Kapitalzusage hinaus. Und wir sehen viele Wege, um dies zu einer lohnenden Investition für die Aktionär:innen zu machen.“
Farfetch-Übernahme stößt weiterhin auf Hindernisse
Während Kims Aussichten weiterhin positiv sind, ist die Übernahme von Farfetch durch Coupang nicht ganz reibungslos verlaufen, seit sie beschlossen wurde.
Vor dem Abschluss der Übernahme hat sich eine Gruppe von Farfetch-Aktionär:innen zusammengeschlossen, um die Übernahme anzufechten, und die Berater:innen aufgefordert, "dringend Optionen zu prüfen", um ihre Interessen angesichts der "Wertvernichtung" zu schützen.
Die Gruppe, die den Verkauf als "notleidend" bezeichnete und die Geschwindigkeit des Niedergangs von Farfetch vor dem Konkurs in Frage stellte, stellte Farfetch und seinem Gründer Jose Neves, der inzwischen von der Rolle des CEO zurückgetreten ist, später einen Abwicklungsantrag, in dem behauptet wurde, dass das Management des Unternehmens "ungerechtfertigte wertvernichtende Schritte" unternommen habe, um die Übernahme zu sichern.
Darüber hinaus hat der Verkauf auch zum Ausstieg namhafter Partner:innen geführt. So haben unter anderem Kering und Neiman Marcus ihre Verträge mit Farfetch gekündigt, wodurch ihre Marken nicht mehr auf der Website des Einzelhändlers aufgeführt werden können.