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Nachhaltigkeit – ein „Muss“ für die Modeindustrie

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Die Zeiten, in denen es gereicht hat, die Models mit der Frühjahrs-/Sommerkollektion an Bäumen vorbei auf einem Laufsteg aus Moos wandeln zu lassen, um Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zu demonstrieren, sind definitiv vorbei. Eine solche Inszenierung garantiert zwar schöne Bilder, aber die Konsumenten verlangen mehr. Die Generation Z straft offen ab, was ideologisch bedenklich ist und auch immer mehr Vertreter der anderen Käufer-Generationen legen Wert auf Nachhaltigkeit.

In der Theorie ist das bei den meisten Unternehmen der Modeindustrie angekommen. Sie sehen Transparenz – von der Produktion über die Herstellung und Lieferung bis zum Recycling – als wichtigen neuen Markenwert. Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey halten mehr als die Hälfte der weltweiten Einkaufschefs aus der Modebranche Nachhaltigkeit für eine der wichtigsten Geschäftsstrategien. Und die Ziele, die sich manche Unternehmen dafür setzen, sind durchaus ambitioniert. Bis in die Praxis schaffen es bislang allerdings wenige dieser Pläne. Woran liegt das? Fehlt es an Know-how? Fehlen positive Beispiele?

Transparenz – vom Schaf bis in den Shop

Natürlich erfordert die Umsetzung eines effizienten Konzeptes für mehr Nachhaltigkeit einiges an Überlegung. Es gilt, eine Balance zu finden, um den Stakeholdern und Konsumenten gegenüber transparent und offen, der Konkurrenz gegenüber aber nicht zu offen zu sein. Aber kein Unternehmen steht mit dieser Herausforderung alleine da und gerade jetzt sind die technologischen Voraussetzungen ausgezeichnet, um für mehr Nachhaltigkeit entlang der textilen Wertschöpfungsketten zu sorgen. Warum gerade jetzt? Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: der Stand der Technik und die Bezahlbarkeit. Die „neuen“ Technologien wie Blockchain, IoT und KI sind inzwischen auf einem Entwicklungsstand, der ihren Einsatz mehr als rechtfertigt und sie haben auch den Praxistest bereits bestanden. Ein Beispiel dafür kommt aus der Lebensmittelindustrie: FoodTrust ist eine offene Branchen-Plattform zur nachhaltigen Rückverfolgung von Lebensmitteln. Das kooperative Netzwerk aus Landwirten, Verarbeitungsunternehmen, Großhändlern, Herstellern und Einzelhändlern erhöht die Transparenz erheblich, schafft Vertrauen bei den Verbrauchern und fördert Verantwortlichkeiten in der gesamten Lieferkette.

Beispiele finden sich aber auch in der Modebranche: die Plattform „Textile Trust“, die das Textilunternehmen KAYA&KATO gemeinsam mit IBM, seinem Partner Cotonea und mit der Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ entwickelt hat, ermöglicht es Kunden, Herstellern, Zulieferern, verarbeitenden Unternehmen und Partnern, die Herkunft und Verarbeitung eines Kleidungsstückes in jedem Produktions- und Verarbeitungsschritt nachzuverfolgen. Damit wird die vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit vom Rohstoff bis zum fertigen Endprodukt gewährleistet. Dieser Transparenz quasi vom Schaf bis in den Shop hat sich auch der italienische Luxus-Textilhersteller Piacenza verschrieben. Er nutzt eine Blockchain-Lösung, um den gesamten Prozess der Stoffherstellung zu verfolgen, vom Eingang des Rohmaterials bis zum Verkauf. Die Möglichkeit, jeden Teil des Prozesses nachzuvollziehen, erlaubt es allen Beteiligten, die verschiedenen Schritte des Designs und der Herstellung zu dokumentieren und verhindert unter anderem Verschwendung in der Produktion.

Generation Z macht mit

Gerade die jungen Konsumenten fordern nachhaltiges Handeln und die entsprechende Transparenz, um es zu beweisen. Warum sollte man sie also nicht in die Entwicklungsprozesse einbinden? Diesem Gedanken folgte auch das britische Luxuslabel Burberry und schickte seine Technologieexperten in das IBM Extreme Blue-Praktikumsprogramms, um mit den Teilnehmern gemeinsam an der Entwicklung einer mobilen App zur Produktrückverfolgung zu arbeiten. Die Studierenden entwickelten den Prototyp „Voyage”, über den der Konsument durch Scannen eines Etiketts oder Eingabe eines Produktcodes den Produktionsweg und Lebenszyklus eines Kleidungsstücks verfolgen kann. An die nächsten Generationen richtet sich auch die vom Centre for Sustainable Fashion am London College of Fashion, UAL, entwickelte Bildungsplattform Fashion Values. Sie konzentriert sich auf Nachhaltigkeitserziehung und bringt Partner aus dem gesamten Modesektor zusammen.

Die Zukunft der Nachhaltigkeit und Transparenz in der Modebranche ist also gesichert. Die Weichen dafür muss die Modeindustrie allerdings in der Gegenwart stellen, denn wer bei diesem Thema heute „oldfashioned“ bleibt, hat morgen seine Käufer verloren.

Autor:
Christian Schultze-Wolters, Industry Business Development Executive, IBM DACH

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