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Nike und ILO wollen Fahrt zur Arbeit in Bekleidungsbranche sicherer machen

Von Simone Preuss

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Bild: indonesische Arbeiter fahren im offenen LKW zur Arbeit / Tom Fisk via Pexels

Sichere Arbeitsplätze bedeuten nicht automatisch sichere Arbeitskräfte, denn ein großer Sicherheitsfaktor ist der Weg zur Arbeit. Wenn dieser unsicher ist oder in überfüllten oder nicht fahrtauglichen Vehikeln geschieht, können sich Arbeitsunfälle und -ausfälle häufen. Eine neue Initiative der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und Nike Inc. hat sich deshalb die Verringerung der Zahl der Todesfälle und Verletzungen beim Transport von Bekleidungs- und Schuharbeiter:innen zum Ziel gesetzt.

Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden jedes Jahr weltweit 1,3 Millionen Menschen im Straßenverkehr getötet und bis zu 50 Millionen verletzt. Nutzfahrzeuge sind in etwa 10 bis 22 Prozent aller Verkehrsunfälle weltweit verwickelt.

In vielen Ländern sind Beschäftigte des Bekleidungs- und Schuhsektors überproportional häufig in Verkehrsunfälle verwickelt, was unter anderem daran liegt, dass sie lange Strecken pendeln, weniger sichere Verkehrsmittel wie Motorräder benutzen, zu Fuß zur Arbeit gehen oder sich die Straßen mit schweren Nutzfahrzeugen teilen müssen.

Vision Zero Fund will Arbeitswege sicherer machen

Der gemeinsame Vision Zero Fund zielt daher darauf ab zu verstehen, warum genau Arbeiter:innen der Bekleidungs- und Schuhindustrie so anfällig für Verletzungen und Todesfälle infolge von Transportunfällen sind. Er will auch die negativen Auswirkungen auf die Arbeiter:innen, ihre Familien und den Sektor insgesamt verringern. Ziel ist es, gemeinsam einen standardisierten Ansatz zur Verringerung dieser Unfälle zu entwickeln, der angepasst und in verschiedenen Kontexten umgesetzt werden kann.

„Bestehende Gesetze und Mechanismen zur Durchführung konzentrieren sich oft auf die Fahrer, was zu kurz greift, wenn es darum geht, nachhaltige Lösungen anzubieten. Deshalb freuen wir uns über die Partnerschaft mit Nike. Sie gibt uns die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Better Factories Cambodia der ILO die Ursachen zu identifizieren, die über die Fahrzeugführer hinausgehen und die angegangen werden müssen, um Verletzungen und Todesfälle durch Verkehrsunfälle zu reduzieren, und gemeinsam einen leistungsfähigeren und standardisierten Ansatz zur Reduzierung von Transportunfällen in der Lieferkette der Bekleidungsindustrie zu entwickeln“, kommentiert Ockert Dupper, Global Programme Manager des Vision Zero Fund.

Der Ansatz des Projekts umfasst daher die Erstellung einer „Theory of Change“ (TOC) zur Straßenverkehrssicherheit für Bekleidungsarbeiter:innen, die nach Beratungen mit Arbeitnehmer:innen, Arbeitgeber:innen, Regierungen und IAO-Fachleuten in einer Reihe von Ländern erstellt wurde.

Sie soll die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle beleuchten und im Rahmen der Partnerschaft praktische, leicht zu handhabende Leitfäden zur Sicherheit im Berufsverkehr entwickeln. Diese sollen in einem Land erprobt werden, in dem Nike produzieren lässt.

„Bei Nike wissen wir, dass eine erstklassige Lieferkette auf Standards beruht, die den Menschen, die unsere Produkte herstellen und transportieren, Respekt entgegenbringen, sowie auf den Grundsätzen eines gesunden und sicheren Arbeitsplatzes. Mit dieser gemeinsamen Initiative zur Straßenverkehrssicherheit wollen wir unsere Zusammenarbeit mit dem Vision Zero Fund ausbauen, von der wir glauben, dass sie Nikes herstellenden Betrieben helfen wird, in Sachen Sicherheit in der gesamten Lieferkette und darüber hinaus führend zu sein“, erklärt Sittichoke Huckuntod, Direktor für Gesundheit und Sicherheit bei Nike.

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