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Peter Hahn: Neuaufstellung im Schutzschirmverfahren

Von Ole Spötter

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Das Peter-Hahn-Flagship in Winterbach. Bild: Peter Hahn

Der Bekleidungsanbieter Peter Hahn GmbH will sich mit einem Schutzschirmverfahren neu aufstellen.

Das Unternehmen hat am 23. Oktober beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart einen entsprechenden Schutzschirmantrag gestellt, teilte Peter Hahn am Dienstag mit. Die Auslandsbeteiligungen von Peter Hahn seien davon nicht betroffen. Grund für die Sanierung seien die Auswirkung der Insolvenz einer Schwestergesellschaft, Umstellungserfordernisse im Rahmen des Enterprise-Resource-Planning-Systems (ERP) und die allgemeine Marktlage im Versandhandel, heißt es aus dem baden-württembergischen Winterbach.

„Ich bin sicher, dass der Ansatz, unseren Kundinnen und Kunden ein Portfolio hochwertiger Markenmode anzubieten, nach erforderlichen Neuausrichtungen weiter erfolgreich sein wird“, sagte Daniela Angerer, Geschäftsführerin bei Peter Hahn. „Gleichzeitig werden wir unsere Eigenmarken deutlich stärken, profilieren und weiterentwickeln, um die von uns vertriebenen Premiummarken mit hochwertigen Kollektionen und Outfits zu ergänzen.“

Zu den Sanierungsbevollmächtigten im Schutzschirmverfahren wurden Andreas Kleinschmidt und Nicolai Fischer von der Kanzlei White & Case LLP bestellt. Außerdem wurde der Sanierungsspezialist Detlef Specovius von der Kanzlei Schultze & Braun als Unterstützung zum zusätzlichen Geschäftsführer berufen. Dieser hilft mit seinen Kanzlei-Kolleg:innen auch dem Damenmode-Anbieter Madeleine Mode GmbH bei seinem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, der wie Peter Hahn zum in München ansässigen Bekleidungskonzern TriStyle Group gehört.

Gespräche mit Investor:innen fortgeschritten

Bereits in den vergangenen Monaten habe der Einzelhändler “intensive Gespräche” und Verhandlungen mit Finanzierenden und Investor:innen über die langfristige Neuaufstellung und Refinanzierung des Unternehmens geführt. Diese seien inzwischen weit fortgeschritten. Die finale Umsetzung der Restrukturierung setze allerdings Maßnahmen voraus, die am “schnellsten und effizientesten” durch ein Schutzschirmverfahren realisiert werden können, so die Mitteilung. Die Restrukturierung und Einigung mit den Investoren soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden.

„Gemeinsam mit 'einem starken Partner' wollen wir Peter Hahn langfristig neu ausrichten und zukunftssicher finanzieren. Hierbei sind wir bereits weit vorangekommen“, so Angerer. „Zur Umsetzung der letzten erforderlichen Schritte sowie der Loslösung von Belastungen aus dem bisherigen Gruppenverbund bietet sich das Schutzschirmverfahren als schneller und effizienter Restrukturierungsweg an. Diesen wollen wir gemeinsam mit unseren Kund:innen, Geschäftspartner:innen und unseren zukünftigen Investor:innen gehen.“

Der Online- und Versandhändler Peter Hahn, der auch mehrere physische Läden betreibt, beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende. Der Geschäftsbetrieb läuft auch während des Verfahrens normal weiter.

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