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Primark kann Wachstumstempo nicht halten

Von Jan Schroder

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Der Textildiscounter Primark konnte im Geschäftsjahr 2014/15 nicht an frühere Wachstumsraten anknüpfen. Ungünstige Wechselkursveränderungen und Sättigungseffekte bremsten die Dynamik der expansionsfreudigen Iren. So wurden Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr nur vergleichsweise geringfügig verbessert.

Am Dienstag veröffentlichte der Mutterkonzern Associated British Foods (ABF) die Resultate für das am 12. September abgeschlossene Geschäftsjahr. Demnach stieg der Umsatz von Primark gegenüber dem Vorjahr lediglich um acht Prozent auf rund 5,3 Milliarden Britische Pfund (7,5 Milliarden Euro). Währungsbereinigt lag die Wachstumsrate bei 13 Prozent. Im Vorjahr waren die Erlöse noch um 16 Prozent (währungsbereinigt +17 Prozent) gestiegen.

Auf vergleichbarer Fläche stieg der Umsatz lediglich um ein Prozent

Das Umsatzplus im abgelaufenen Geschäftsjahr ging zudem im Wesentlichen auf das Konto von neu eröffneten Stores. In den vergangenen zwölf Monaten hatte das Unternehmen sein Filialnetz von 278 auf 239 Standorte erweitert und die Gesamtverkaufsfläche damit um neun Prozent vergrößert. Allein in Deutschland wurden sechs neue Häuser eröffnet. Auf vergleichbarer Fläche, also in den Läden, die schon länger als ein Jahr bestehen, stiegen die Erlöse lediglich um ein Prozent.

Das Unternehmen machte unter anderem widrige Wetterbedingungen zu Beginn des Geschäftsjahres und im vergangenen Frühjahr für die recht durchwachsene Umsatzentwicklung verantwortlich. Zudem hätten in Deutschland und den Niederlanden neue Filialen die Geschäfte in den schon länger bestehenden Häusern negativ beeinflusst. „Durch die Eröffnung neuer Stores gingen die Erlöse in den älteren Läden zurück, weil die Kunden nun die näher gelegenen Filialen nutzten und nicht mehr die langen Anreisewege in Kauf nahmen wie zu Beginn unserer Expansion in diesen Ländern“, erklärte das Unternehmen.

Höhere Preisnachlässe als im Vorjahr belasteten das Ergebnis

Das Ergebnis wurde durch den Kursanstieg des US-Dollars belastet, weil der Konzern seine Waren in dieser Währung einkauft. Gravierender war nach Angaben des Unternehmens aber die Tatsache, dass im Vergleich zum Vorjahr umfassendere Preisnachlässe gewährt werden mussten. 2013/14 sei in dieser Hinsicht angesichts hervorragender Abverkäufe ein außergewöhnliches Jahr gewesen, nun sei der Anteil preisreduzierter Verkäufe wieder „auf ein normales Niveau zurückgekehrt“, erklärte der Konzern. Die operative Marge sank daher von 13,4 auf 12,6 Prozent, der Betriebsgewinn stieg dementsprechend lediglich um zwei Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 673 Millionen Britische Pfund (947 Millionen Euro). Insgesamt erwirtschaftete Primark einen Jahresüberschuss in Höhe von 665 Millionen Britischen Pfund, was eine Steigerung um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete.

Foto: Primark

Primark