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Ralph Lauren verschärft Sparkurs

Von Jan Schroder

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Nach zuletzt wenig erfreulichen Zahlen will sich der US-amerikanische Modekonzern Ralph Lauren nun gesundsparen. Am Dienstag präsentierte das Unternehmen in New York einer Gruppe von Investoren und Analysten die Leitlinien seiner neuen Zukunftsstrategie. Der Plan mit dem Namen „Way Forward“ sieht neben Investitionen in das Marketing, den Vertrieb und die Produkte weitere einschneidende Kostensenkungsmaßnahmen vor. Bereits im vergangenen Jahr hatte Ralph Lauren eine umfassende Restrukturierung eingeleitet.

Im Rahmen des neuen Plans soll die Organisationsstruktur des Unternehmens radikal verschlankt und damit „flinker“ werden. Die Zahl der internen Hierarchieebenen wird daher von neun auf sechs reduziert. Wie viele Stellen im Zuge dieses Umbaus gestrichen werden, verriet das Unternehmen nicht. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung The Wall Street Journal sollen bis zu 1.000 Arbeitsplätze betroffen sein. Zudem sollen Boutiquen geschlossen und Immobilien verkauft werden.

Ziel der Maßnahmen sei es, „die Kostenstruktur zu berichtigen“, erklärte das Unternehmen. Gleichzeitig sollen Lieferzeiten verkürzt, das Sourcing optimiert und eine „disziplinierte Multichannel-Vertriebs- und Expansionsstrategie“ ungesetzt werden. Alle künftigen Maßnahmen würden dabei konsequent an Return-on-Investment-Kriterien ausgerichtet, erklärte CEO Stefan Larsson. Das Modehaus müsse sich wieder auf seinen erfolgreichen Kern konzentrieren, sagte Larsson, der im vergangenen Jahr von Old Navy zu Ralph Lauren gewechselt war.

Mit den am Dienstag vorgestellten Maßnahmen will das Unternehmen seine jährlichen Kosten um bis zu 220 Millionen US-Dollar senken

Von den jetzt angekündigten Initiativen verspricht sich das Unternehmen jährliche Einsparungen im Volumen von 180 bis 220 Millionen US-Dollar. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, mit denen die Kosten um 125 Millionen US-Dollar pro Jahr gesenkt werden sollen.

Die zusätzlichen Maßnahmen kosten aber erst einmal eine Menge Geld: Das Unternehmen bezifferte die entsprechenden Restrukturierungskosten auf 400 Millionen US-Dollar. Hinzu kämen Wertberichtigungen in Höhe von 150 Millionen US-Dollar aufgrund der gezielten Reduzierung von Lagerbeständen. Diese sollen im laufenden Geschäftsjahr verbucht werden.

Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert das Management einen deutlichen Umsatzrückgang

Auch auf den Umsatz werden sich die Initiativen auswirken. Aufgrund von Ladenschließungen, Änderungen in der Preispolitik und reduzierten Liefermengen rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit einem deutlichen Rückgang, zumal es auch von anhaltend schwachen Marktbedingungen im US-Einzelhandel ausgeht. Das Management prognostiziert daher einen Umsatzschwund im „niedrigen zweistelligen Prozentbereich“ gegenüber dem Vorjahr. Es erwartet zudem eine operative Marge im Bereich von etwa zehn Prozent. Einsparungen würden dabei durch Kosten für neue Läden, negative Währungseffekte und Investitionen in die Infrastruktur aufgezehrt, erklärte das Unternehmen.

Doch der Plan ist langfristig angelegt: Für das Geschäftsjahr 2017/18 ist eine „Stabilisierung“ der Zahlen vorgesehen, im darauffolgenden Jahr soll das Unternehmen ausgehend von einer „kleineren, profitableren Basis“ wieder wachsen. In beiden Jahren wird aufgrund der Sparmaßnahmen eine Verbesserung der operativen Marge erwartet. Im Geschäftsjahr 2019/20 strebt Ralph Lauren dann eine „Vergrößerung des Marktanteils“ bei einer operativen Marge von etwa 15 Prozent an.

Foto: Ralph Lauren

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