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Recycling von Mischgeweben ist kommerziell möglich: H&M Foundation verlängert Partnerschaft mit HKRITA

Von Simone Preuss

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Lange galt das Recycling von Mischgeweben in der Textilbranche als mehr oder weniger unmöglich, da entweder die resultierenden Garne als zu minderwertig angesehen oder der gesamte Prozess als kommerziell nicht umsetzbar galt. Nach fünf Jahren der Zusammenarbeit ist der H&M Foundation und dem Hong Kong Research Institute of Textiles and Apparel (HKRITA) jedoch genau dies gelungen.

Zusammen entdeckten sie einen hydrothermalen Prozess, durch den Baumwoll- und Polyester-Mischgewebe völlig getrennt und in neue Fasern und Zellulosepulver recycelt werden können. Anders als zuvor ist dies ein schonender Vorgang, bei dem die Fasern nicht zerstört werden und ihre Qualität damit intakt bleibt.

Nachdem dieser Durchbruch erzielt und wie anfangs vorgenommen mindestens eine kommerziell umsetzbare Methode entwickelt wurde, mit der Mischgewebe in großem Stil recycelt werden können, haben die H&M Foundation und HKRITA ihre Partnerschaft um fünf Jahre verlängert, um ihre „Green Machine” weiterzuentwickeln.

„Die Green Machine ist sowohl ein technologischer als auch ein wirtschaftlicher Meilenstein. Wir sind kurz davor, nicht nur Mischtextilien in großem Maßstab zu recyceln, sondern es auch für alle erschwinglich zu machen und den Mythos zu zerstören, dass Nachhaltigkeit ein teurer Kompromiss ist. Wir können uns nicht mit weniger zufriedengeben, wenn es uns ernst damit ist, den Klimawandel zu stoppen”, kommentiert Erik Bang, Innovationschef der H&M Foundation.

Vorteile der „Green Machine”

Konkret verwendet die Green Machine nur Wärme, Wasser, Druck und eine biologisch abbaubare, grüne Chemikalie. Zudem ist sie kostengünstig und zeitsparend. Sie erzeugt zudem keine Sekundärverschmutzung, da es sich um einen geschlossenen Kreislauf handelt, in dem das verbrauchte Wasser, Wärme und Chemikalien immer wieder verwendet werden.

Der Grundstein für die Green Machine wurde 2017 gelegt, als Kanji Kanjiwara, Professor des Fachbereichs für Textilwissenschaften und Technologie an der japanischen Shinshu Universität, und sein Team die hydrothermale Methode zur Trennung textiler Mischgewebe entdeckten.

Im September 2018 wurde die erste Green Machine in Tai Po, Hongkong in Betrieb genommen, die noch nicht auf industrieller Ebene funktionierte, sondern Modemarken und anderen Branchenakteuren eine Möglichkeit geben sollte, die neue Technologie zu testen und im Rahmen ihres eigenen Betriebs anzuwenden.

Ein weiterer Meilenstein wurde 2019 erreicht, als Kahatex, der größte Textilhersteller Indonesiens, sich entschied, in diese Technologie zu investieren. Bereits 2020 stellte H&M-Marke Monki dann die erste Kollektion vor, die mit Hilfe der Green Machine zustande kam. Für die Zukunft ist eine drastische Erweiterung der Kapazitäten geplant.

„Die Green Machine wird bis Anfang 2021 einsatzbereit sein. Im ersten Jahr erwarten wir, das System anzupassen und zu verbessern, sobald es auf Hochtouren läuft - wir erwarten, dass es etwa 1,5 Tonnen Textilien pro Tag verarbeiten kann. Da die Green Machine in einem modularen System aufgebaut ist, ist sie flexibel und kann in den meisten Fabrikhallen problemlos aufgestellt werden”, verspricht die H&M Foundation.

Die Kosten sollen gezielt gering bleiben, da HKRITA die Green Machine zu einem kostendeckenden Preis lizenziert und darauf verzichtet, einen Gewinn zu erzielen. „Wir tun dies, weil wir glauben, dass dies der beste Weg ist, um eine maximale Wirkung in der Modeindustrie zu erreichen”, so HKRITA.

Die Green Machine in Tai Po, Hongkong / H&M Foundation / HKRITA

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