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Sanierung gerät ins Wanken: Paprika auf Suche nach neuen Investor:innen

Von Sylvana Lijbaart

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Business

Bild: Paprika

Der genehmigte Sanierungsplan des belgischen Modekonzerns Paprika SA steht auf der Kippe.

Die Investmentgruppe Mitiska, die die Mehrheit der Anteile hält, beklage sich über den hartnäckigen Widerstand der Banken gegen die Pläne, berichtet niederländischsprachige Tageszeitung De Tijd. Die Nachricht wurde bekannt, nachdem die Arbeitnehmervertreter am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung informiert wurden. Die belgische Nachrichtenagentur Belga hatte Einsicht in einen Brief der Geschäftsleitung an die Belegschaft.

Paprika soll am Donnerstag den sogenannten “stil faillissement” (NL.: stillen Insolvenzantrag) – angelehnt an das britische Pre-Pack-Verfahren – beantragen. Das Unternehmen, das sich in einer Zahlungsunfähigkeit befindet, kann dafür einen Antrag beim Gericht stellen und den Verkauf der Vermögenswerte vorbereiten. Der Modekonzern unternimmt nun also einen weiteren Versuch, den Bekleidungsanbieter – zumindest teilweise – zu verkaufen, bevor er Insolvenz anmeldet.

Die Geschäftsführung verhandelt mit neuen Investor:innen. Futura Capital Fund soll bereits ein „substanzielles Angebot“ unterbreitet haben, das etwa 70 Prozent der Geschäfte und Mitarbeitendnen der Zentrale umfasst. Das Unternehmen hat noch 30 Tage Zeit, um eine Einigung zu erzielen. Diese Frist kann einmal um weitere 30 Tage verlängert werden.

2024 war für den Modekonzern, zu dem die Bekleidungsanbieter Paprika und Cassis gehören, bisher von Turbulenzen geprägt. So beantragte er Anfang des Jahres Gläubigerschutz. Später wurde für die übergeordnete Holdinggesellschaft die Insolvenz eröffnet, worauf die Modekette mit der Genehmigung ihres Sanierungsplans im Mai eine neue Chance zu haben schien. Paprika beschloss, sich auf die gleichnamige Marke zu konzentrieren und neun Cassis-Läden zu schließen. Der Sanierungsplan betraf auch den Hauptsitz. Dort waren insgesamt 66 Arbeitsplätze betroffen.

Der Sanierungsplan scheiterte, weil die Investmentgruppe Mitiska auf „heftigen und hartnäckigen Widerstand der Banken“ stieß. Es wird sich nun zeigen, ob neue Investor:innen der Modekette eine neue Chance geben können.

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern nach einer Finanzspitze noch große Pläne und wollte neben dem Heimatmarkt und den Niederlanden auch in Deutschland und Frankreich weiter wachsen.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

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