Signa: Luxuskaufhaus-Projekt in Wien beantragt Konkurs
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Ein im Bau befindliches Luxuskaufhaus-Projekt der Signa-Gruppe in Wien hat Konkurs beantragt. Die Projektgesellschaft Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH brachte den Antrag am Freitag beim Wiener Handelsgericht ein, wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 berichtete. Der Deutschen Presse-Agentur wurde der Schritt aus informierten Kreisen bestätigt.
Das sogenannte Lamarr-Kaufhaus sollte im zweiten Halbjahr 2025 eröffnet werden. Die Arbeiten an dem Gebäude auf der größten Einkaufsmeile Österreichs sind jedoch im Verzug, denn die Baustelle steht seit Wochen still. Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa äußerte sich am Freitag nicht über die Zukunft des Projektes.
Das Lamarr, in dem auch ein Hotel untergebracht werden soll, ist Teil des Portfolios der insolventen Signa Prime. Zu dieser Luxusimmobilien-Einheit der Signa-Gruppe gehören etwa auch das Elbtower-Projekt in Hamburg oder das Berliner Edelkaufhaus KaDeWe, die ebenfalls zahlungsunfähig sind.
Ein Insolvenzverfahren könnte auch Signa-Gründer René Benko drohen. Laut der Tageszeitung 'Der Standard' und Informationen der dpa hat die österreichische Finanzprokuratur, die den Staat in Rechtssachen vertritt, dies bei einem Gericht in Benkos Heimatstadt Innsbruck beantragt. Ob es zur Eröffnung eines solchen Verfahrens kommt, ist bisher nicht sicher. Signa reagierte nicht auf Fragen der dpa. Die Finanzprokuratur kommentierte die Angelegenheit nicht, da solche Verfahren nicht öffentlich geführt werden.
Signa hatte während der Niedrigzins-Jahre stark expandiert. Vor dem Hintergrund steigender Zinsen, Baukosten und Energiepreise haben Einzelfirmen der verschachtelten Gruppe zuletzt reihenweise Insolvenzen angemeldet. (dpa)