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Signa übernimmt kika/Leiner, plant KaDeWe in Wien

Von Simone Preuss

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Das österreichische Immobilien- und Handelsunternehmen Signa Holding GmbH hat die Verträge zur Übernahme der zweitgrößten österreichischen Möbelkette kika/Leiner abgeschlossen. Dies gab das Unternehmen in einer Presseinformation bekannt.

Die Übernahme umfasst sowohl das operative Handelsgeschäft mit 6.500 Mitarbeitern, als auch die rund 100 Immobilien in Österreich und Zentral- und Osteuropa. „Durch diese Transaktion sichert Signa die Fortführung des Traditionsunternehmens kika/Leiner und sorgt für eine österreichische Lösung”, heißt es bei Signa.

Signa kauft kika/Leiners für 490 Millionen Euro

Laut Mitteilung der Steinhoff-Gruppe, kika/Leiners Mutterkonzern, erhöhte sich der ursprüngliche Kaufpreis von 450 Millionen Euro auf 490 Millionen Euro. Signa hat auch inzwischen kika/Leiners rund 800 Lieferanten bezahlt, die auf insgesamt fast 50 Millionen Euro warteten. Diese sind jetzt nach dem plötzlichen Ausstieg des Kreditversicherers Euler Hermes, der die Krise und damit den Notverkauf bei kika/Leiner auslöste, wieder über den neu gewonnenen Warenkreditversicherer Euro delkredere abgesichert.

„Nach Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden wird, gemeinsam mit der Geschäftsführung, ein umfassendes Sanierungs- und Zukunftskonzept erarbeitet. Dabei werden alle Strukturen und Prozesse überprüft und zukunftsfähig gemacht,“ erklärte Dr. Stephan Fanderl, Geschäftsführer von Signa Retail, die weiteren Schritte. „Alle Anstrengungen müssen parallel darauf ausgerichtet werden, operativ besser zu werden und die Filialrentabilität zu steigern.“

Für die Signa Retail Gruppe bedeutet die Übernahme von kika/Leiner auch den Einstieg in den stationären Handel in Österreich sowie Handelsbeteiligungen in Deutschland und im europäischen Sport-E-Commerce. Dementsprechend soll sich Signa-Eigentümer Rene Benko jetzt einen lang gehegten Wunsch erfüllen können, nämlich ein KaDeWe-Luxuskaufhaus auch nach Österreich zu bringen.

Bald erstes KaDeWe außerhalb Deutschlands in Wien?

Dies wäre möglich, da Signa die Karstadt-Gruppe samt KaDeWe in Deutschland betreibt und seit Jahren versucht, letzteres auch in andere Länder zu bringen - Wien könnte bald der erste Standort sein. Laut Informationen der „Presse“ könnte die Leiner-Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße schon bald zum ersten KaDeWe-Kaufhaus außerhalb Deutschlands umgebaut werden.

Zunächst kann Signa aber nur planen und muss mit dem Beginn etwaiger Umbauarbeiten noch warten, bis die Übernahme, die letzte Woche bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet ist, auch kartellrechtlich freigegeben ist - eine Formalität, die aber ein paar Wochen dauern kann. Für den Immobilienbereich besteht außerdem der Vorbehalt einer „Confirmatory Due Diligence“, also eine bestätigende, mit „gebotener Sorgfalt“ durchgeführte Risikoprüfung. Rechtsanwalt Markus Fellner betonte laut der „Presse“ jedoch, dass der Deal „fix“ sei und auch etwaige hohe Risiken nichts für kika/Leiner ändern würden.

Werden Kaufhof und Karstadt zusammengelegt?

In der neuesten Entwicklung im Zusammenhang mit der Übernahme von kika/Leiner durch SIGNA soll Kaufhofs kanadischer Mutterkonzern Hudson’s Bay mit dem Immobilien- und Handelsunternehmen über einen Zusammenschluss mit dessen Warenhauskette Karstadt verhandeln, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Montag berichtete.

Die Signa Gruppe ist eine privat geführte und unternehmerisch agierende Industrieholding in den beiden Kernbereichen Real Estate und Retail. Das Unternehmen ist mit einem Immobilienvermögen von über 12 Milliarden Euro und einem zusätzlichen Development-Volumen von rund 8 Milliarden Euro einer der bedeutendsten Immobilieninvestoren in Europa und betreibt mit rund 25.000 Mitarbeitern und über 4,5 Milliarden Euro Umsatz namhafte Handelsunternehmen.

Die Signa Retail Gruppe vereint unter ihrem Dach die vier unabhängigen Handelsplattformen Signa Department Store Group, Signa Premium Group, Signa Sports Group sowie die Signa Food & Restaurants Group, die mit ihren rund 200 Standorten in besten Lagen und über 100 Webshops in 20 Ländern zum starken Wachstum der Signa Retail Gruppe in Europa beitragen. Der Fokus liegt auf der konsequenten Weiterentwicklung der Omni-Channel-Strategien der einzelnen Handelsplattformen.

Foto: Leiner.at
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