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Skechers verfehlt Erwartungen: Kursrutsch nach Quartalszahlen

Von Jan Schroder

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In den vergangenen Jahren konnte der US-amerikanische Schuhhersteller Skechers mit hohen Zuwächsen glänzen. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen brach der Aktienkurs des Unternehmens allerdings um mehr als zwanzig Prozent ein. Analysten hatten im Vorfeld mit besseren Resultaten gerechnet. Zwar konnte Skechers den Umsatz im abgelaufenen Quartal erneut deutlich steigern, das Ergebnis war allerdings rückläufig. Außerdem entsprachen die Prognosen für das dritte Quartal nicht den Erwartungen der Marktexperten.

Beim Umsatz erreichte das expansionsfreudige Unternehmen einen weiteren Rekord. Er stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,7 Prozent und erreichte 877,8 Millionen US-Dollar (798,9 Millionen Euro). Punkten konnte Skechers dabei vor allem im Ausland: In den eigenen internationalen Stores stiegen die Erlöse um 40,5 Prozent, die Umsätze der ausländischen Tochtergesellschaften und Joint-Ventures wuchsen um 34,6 Prozent. Damit lag der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz bei 41,9 Prozent.

Weniger erfreulich sah es in der Heimat aus. So schwächelte Skechers im Großhandelsgeschäft in den USA, die entsprechenden Umsätze sanken um 5,4 Prozent. David Weinberg, der COO und CFO des Unternehmens, begründete das unter anderem mit Verschiebungen bei den Lieferterminen: In diese Jahr seien Lieferungen vom April in den März vorgezogen worden, was zu „deutlich reduzierten“ Lieferungen im April geführt habe, erklärte er. Im gesamten ersten Halbjahr, das am 30. Juni endete, seien die Großhandelserlöse in den USA um 3,2 Prozent gestiegen.

Trotz eines neuen Umsatzrekords sank der Gewinn im zweiten Quartal um rund sieben Prozent

Beim Ergebnis verfehlte Skechers trotz des deutlichen Umsatzwachstums das Vorjahresniveau. Der Nettoquartalsgewinn nach Minderheitenanteilen sank um 7,1 Prozent auf 74,1 Millionen US-Dollar. Der verwässerte Gewinn pro Aktie schrumpfte von 0,52 auf 0,48 US-Dollar und verfehlte damit die Erwartungen. Das Unternehmen machte unter anderem ungünstige Wechselkursveränderungen und Sondereffekte wie höhere Mehrwertsteuern in Brasilien und die Folgen eines Brandes in einem malaysischen Lagerhaus für den Rückgang verantwortlich.

CEO Robert Greenberg führte „wirtschaftliche und politische Unsicherheiten in den USA und im Ausland“ sowie „Herausforderungen im heimischen Einzelhandel, die zu einem von Rabattaktionen geprägten Marktumfeld führten“, für die insgesamt enttäuschenden Quartalszahlen verantwortlich. Im gesamten ersten Halbjahr 2016 stieg der Umsatz trotz des schwachen zweiten Quartals um 18,4 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro, der Nettogewinn wuchs um 26,4 Prozent auf 171,7 Millionen US-Dollar.

Greenberg kündigte an, dass Skechers seinen Expansionskurs fortsetzen werde. Angesichts des schwachen Heimatmarktes stehe dabei das Auslandsgeschäft besonders im Fokus. Nach 133 Neueröffnungen im zweiten Quartal will das Unternehmen die Zahl seiner eigenen und von Partnern geführten Läden bis zum Jahresende auf 1.600 Standorte steigern. Ende Juni gab es weltweit 1.548 Stores der Marke, davon 1.144 im Ausland. Für das laufende dritte Quartal rechnet die Unternehmensführung mit einem Umsatz im Bereich von 950 bis 975 Millionen US-Dollar. Den Analysten reichte das nicht: Sie hatten erwartet, dass Skechers die Milliarden-Dollar-Marke übertreffen würde. Auch diese Enttäuschung trug zum Kurseinbruch bei.

Foto: Skechers
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