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Studie: Luxusmarkt wird dieses Jahr 1,5 Billionen Euro erreichen

Von Simone Preuss

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Prada-Handtasche, Luxus-Trechcoat und Uhr. Bild: Unsplash

Der weltweite Luxusmarkt wird im Jahr 2023 voraussichtlich 1,5 Billionen Euro erreichen, was einem Wachstum von 8 bis 10 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Dies ergab eine von der Beraterfirma Bain & Company zusammen mit dem italienischen Branchenverband der Luxusgüterhersteller:innen Altagamma durchgeführte Studie.

Das Ergebnis stellt einen neuen Rekord für die Branche dar und beweist laut Bain & Company ihre „unvergleichliche Widerstandsfähigkeit“. Vor allem die Ausgaben für Erlebnisse haben sich auf historische Höchststände erholt, angetrieben durch ein Wiederaufleben von sozialen Interaktionen und Reisen.

„Dies ist ein entscheidender Moment für Marken, und die Gewinner:innen werden sich durch Widerstandsfähigkeit, Relevanz und Erneuerung auszeichnen - die Grundlagen der neuen wertorientierten Luxusgleichung“, kommentiert Claudia D'Arpizio, Partnerin bei Bain & Company und Hauptautorin der Studie.

Luxusmarkt beweist „unvergleichliche Widerstandsfähigkeit“

Trotz der schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Bedingungen verzeichnete der Markt ein robustes Wachstum von 11 bis 13 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Dies entspricht der Wachstumsrate des letzten Jahres und bedeutet einen Anstieg der Ausgaben in allen Luxuskategorien um etwa 160 Milliarden Euro.

Das Schlüsselsegment, persönliche Luxusgüter, das Bekleidung, Schuhe und Accessoires einschließt, verzeichnete 2023 ein anhaltendes Wachstum und wird bis zum Jahresende voraussichtlich 362 Milliarden Euro erreichen, 4 Prozent mehr als 2022 zu aktuellen Wechselkursen.

Das Jahr ist jedoch noch nicht vorüber und bis ins vierte Quartal hinein wird es weiterhin Gegenströmungen gebeb wie ein schwaches Vertrauen der Verbraucher:innen, makroökonomische Spannungen in China und spärliche Anzeichen einer Erholung in den USA.

Was das nächste Jahr angeht, so deutet die Studie auf eine Abschwächung der Leistung von Luxusgütern im Jahr 2024 hin, wobei auf der Grundlage der aktuellen Szenarien ein niedriges bis mittleres einstelliges Wachstum gegenüber 2023 vorausgesagt wird.

Schmuck und Kleidung sind gefragt

Während alle Luxuskategorien ein Wachstum verzeichneten, ist Schmuck besonders beliebt: „Angetrieben von einer Investitionsmentalität wird der Marktwert von Schmuck im Jahr 2023 voraussichtlich 30 Milliarden Euro erreichen, wobei sich feiner Schmuck inmitten der Unsicherheit als Lichtblick für Investitionen erweist“, so die Studie.

Konfektionskleidung verzeichnete ebenfalls ein positives Wachstum, wobei die Nachfrage nach herausragender Qualität und Langlebigkeit zunimmt. Die Beauty-Branche, vor allem Make-up und Parfüms, zeigt ebenfalls eine positive Dynamik, und die Uhrenbranche floriert trotz einer zunehmenden Polarisierung um einige wenige Branchengewinner:innen. Nach der überdurchschnittlichen Entwicklung der letzten Jahre verlangsamt sich das Wachstum bei Lederwaren.

Luxustourismus erreicht fast Vor-Pandemie-Niveau

Die Studie zeigt, dass die weltweiten Einkäufe von Luxustourist:innen fast das Niveau von vor der Pandemie erreicht haben, wobei jedoch in vielen Bereichen noch ungenutztes Potenzial vorhanden ist. In Europa hat sich der Tourismus allmählich erholt und das Wachstum in allen Ländern vorangetrieben. „Auch wenn die makroökonomische Instabilität die anspruchsvollen Kund:innen vor Ort beeinträchtigte, trugen die stabilen Top-Kund:innenpools weiterhin zum Marktwachstum bei“, so das Fazit.

In Nord-, Mittel- und Südamerika hingegen war das ganze Jahr über mit einem Rückgang von 8 Prozent gegenüber 2022 eine Verlangsamung zu verzeichnen, was auf eine allgemeine Unsicherheit zurückzuführen ist. „Top-Kund:innen bleiben zuversichtlich, haben aber ihre Ausgaben im Ausland beibehalten, da der US-Dollar gegenüber dem Euro stark bleibt und die Preisunterschiede Käufe im Ausland begünstigen“, so die Studie.

Saudi-Arabien ist auf dem Vormarsch und zieht Investitionen großer Luxusmarken an, während Australien einen fruchtbaren Boden für Wachstum geschaffen hat. China verzeichnete nach seiner Wiedereröffnung im ersten Quartal eine starke Leistung, diese schwächte sich jedoch im Laufe des Jahres ab.

„Hainan ist auf dem besten Weg, sich zu einem glänzenden Luxuszentrum zu entwickeln, das bis 2025 zu einer kompletten zollfreien Insel werden soll. Japan boomt dank gesunder einheimischer Kund:innen und des schwachen Yen, der touristische Zuflüsse begünstigt. Im Gegensatz dazu steht Südkorea vor einem schwierigen Jahr, in dem ungünstige makroökonomische Faktoren den lokalen Konsum beeinträchtigen und die starke Währung Tourist:innen dazu veranlasst, woanders einzukaufen. Die südostasiatischen Länder verzeichneten eine positive Dynamik dank des starken intraregionalen Tourismus und des wachsenden Interesses der lokalen Verbraucher:innen, insbesondere in Thailand“, ist das Fazit in Asien.

„Der Luxusmarkt wird im Jahr 2023 für 65 bis 70 Prozent der Marken ein positives Wachstum generieren, verglichen mit 95 Prozent im Jahr 2022. Um im Spiel zu bleiben, wird es für Marken entscheidend sein, mutige Entscheidungen im Namen ihrer Kundschaft zu treffen“, fügt D’Arpizio hinzu.

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