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Tod’s: Große Hoffnungen trotz magerer Halbjahreszahlen

Von Jan Schroder

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Der italienische Luxusgüterkonzern Tod’s Group hat im ersten Halbjahr 2017 beim Umsatz und Gewinn das Vorjahresniveau verfehlt. Für CEO Diego Della Valle war das keine große Überraschung: Die vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen Ende vergangener Woche vorlegte, hätten „im Rahmen der Erwartungen“ gelegen, erklärte er. Angesichts einiger strategischer und personeller Veränderungen gab er sich sogar ausgesprochen optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, in Zukunft wesentliche Verbesserungen beim Umsatz und der Gewinnmarge zu erzielen“, ließ Della Valle mitteilen.

In den ersten sechs Monaten fielen die Zahlen allerdings erst einmal schlechter aus als im vergangenen Jahr. Der Umsatz schrumpfte um 2,9 Prozent (währungsbereinigt -3,2 Prozent) auf 483,0 Millionen Euro. In fast allen Marktregionen waren die Erlöse rückläufig. Besonders schlecht sah es in Amerika aus. Dort machten den Italienern die insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Geringere Frequenzen in den eigenen Boutiquen und die Schwäche der großen Warenhausketten ließen die Erlöse um 16,9 Prozent (währungsbereinigt -19,7 Prozent) auf 40,5 Millionen Euro abrutschen.

Auch in Italien ging es bergab, wenn auch weniger rasant: Der Umsatz in der Heimat sank um 2,2 Prozent auf 145,4 Millionen Euro. Im restlichen Europa konnte der Konzern das Vorjahresniveau in etwa halten: Der ausgewiesene Umsatz sank um 0,6 Prozent auf 119,3 Millionen Euro, bereinigt um Wechselkursveränderungen bedeutete das ein Wachstum um 1,2 Prozent. Die Erlöse in der Region Großchina stiegen um 1,4 Prozent (währungsbereinigt +1,3 Prozent) auf 108,5 Millionen Euro, im Rest der Welt gingen sie um 5,1 Prozent (währungsbereinigt -8,1 Prozent) auf 69,3 Millionen Euro zurück.

Während das Label Roger Vivier zweistellig zulegen konnte, sanken die Umsätze von Tod’s und Hogan

Nicht nur in den einzelnen Regionen entwickelten sich die Umsätze höchst uneinheitlich. Auch die vier Konzernmarken erlebten unterschiedliche Trends. So zeigten die beiden größten Labels Schwächen: Bei Tod’s sanken die Erlöse um 6,1 Prozent (währungsbereinigt -6,5 Prozent) auf 265,3 Millionen Euro, bei Hogan schrumpften sie um 6,9 Prozent (währungsbereinigt -6,8 Prozent) auf 98,7 Millionen Euro. Aufwärts ging es hingegen bei Fay (+4,1 Prozent, 25,9 Millionen Euro) und vor allem bei Roger Vivier. Der Umsatz der Marke stieg um 11,0 Prozent (währungsbereinigt +10,6 Prozent) auf 92,6 Millionen Euro.

Auch beim Ergebnis ging es abwärts: Die Italiener profitierten zwar von niedrigeren Materialkosten, dafür fielen höhere Ausgaben für neu eröffnete Boutiquen an: Ende Juni verfügte der Konzern weltweit über 270 eigene Stores, neun mehr als ein Jahr zuvor. So sank der operative Gewinn (EBIT) um 15,6 Prozent auf 52,3 Millionen Euro. Geringere Steuerbelastungen sorgten dafür, dass der Halbjahresüberschuss nach Minderheitenanteilen lediglich um 7,3 Prozent auf 34,7 Millionen Euro zurückging.

Tod’s Group, 1. Halbjahr 2017
Umsatz 483,0 Millionen €
Nettogewinn 34,7 Millionen €
Foto: Tod’s Facebook-Page
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