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Tom Tailor: höherer Verlust im ersten Halbjahr

Von Jan Schroder

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Der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor Group hat im ersten Halbjahr 2015 seinen Umsatz gesteigert. Alle Segmente trugen zum Wachstum bei. Aufgrund höherer Ausgaben wuchs allerdings auch der Verlust. „Wir sind mit der Entwicklung in der ersten Jahreshälfte insgesamt zufrieden“, kommentierte Vorstandschef Dieter Holzer die am Dienstag veröffentlichten Zahlen.

In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz in Höhe von 441,5 Millionen Euro, was eine Steigerung um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Die Sparte Tom Tailor Retail steuerte 126,1 Millionen Euro bei, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Zurückzuführen war das nicht zuletzt auf 42 in den vergangenen zwölf Monaten eröffnete neue Boutiquen. Auf vergleichbarer Fläche ging der Einzelhandelsumsatz der Marke Tom Tailor um 0,8 Prozent zurück, weil der Aufwärtstrend im zweiten Quartal (+1,4 Prozent) den „schwierigen Jahresauftakt“ nicht vollständig kompensieren konnte. Im ersten Vierteljahr waren die Erlöse flächenbereinigt um 4,6 Prozent gesunken.

Stärker zulegen konnte das Großhandelsgeschäft der Marke: Das Segment Tom Tailor Wholesale verbesserte seinen Umsatz nicht zuletzt dank neuer Shop-in-Shop-Flächen und Franchise-Stores um 5,9 Prozent auf 156,3 Millionen Euro. Im zweiten Quartal stiegen die Erlöse um 8,0 Prozent. Das Unternehmen erwartet allerdings für das zweite Halbjahr „eine geringere Wachstumsdynamik in diesem Segment“.

Bonita, die zweite Dachmarke des Konzerns, war anders als Tom Tailor stark ins Jahr gestartet. Im gesamten ersten Halbjahr konnte sie ihren Umsatz nicht zuletzt aufgrund des erfolgreichen Auftaktquartals um 3,4 Prozent auf 159,0 Millionen Euro steigern. Ihre Einzelhandelserlöse wuchsen auf vergleichbarer Fläche trotz gebremster Dynamik im zweiten Quartal (+2,3 Prozent) um 4,5 Prozent.

Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem einstelligen Umsatzplus

Trotz des Umsatzwachstums verfehlte der Konzern beim Ergebnis das Vorjahresniveau. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte um 13,7 Prozent auf 26,3 Millionen Euro, der ausgewiesene Nettoverlust wuchs um 55,1 Prozent von 5,3 auf 8,2 Millionen Euro. Das Unternehmen machte dafür umfangreichere Rabattaktionen bei Bonita zu Beginn des Jahres und gestiegene Kosten aufgrund der Flächenexpansion verantwortlich.

Die vorgelegten Zahlen gaben dem Management keinen Anlass, seine Jahresprognose zu verändern. „Der Konzern strebt an, den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr moderat im einstelligen Prozentbereich zu steigern und eine bereinigte EBITDA-Marge auf Vorjahresniveau zu erzielen“, bekräftigte das Unternehmen. Ein Ziel ist nach wie vor die stärkere Vertikalisierung: Die werde der Konzern „mit Nachdruck fortsetzen, um die Flächenproduktivität und Profitabilität seiner Marken nachhaltig zu steigern“, hieß es aus Hamburg.

Gleichzeitig soll der Expansionskurs fortgesetzt werden. „Dabei wird das Unternehmen stärker expandieren als im Vorjahr, mit dem Schwerpunkt auf dem Retail-Segment“, erklärte der Konzern. Für die Marke Bonita sei „auch eine regionale Expansion nach Südosteuropa geplant“.

Bonita
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