Trotz Übernahme: SportScheck muss Filialen schließen
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Nach der Übernahme durch den italienischen Sporthändler Cisalfa folgt Ernüchterung bei SportScheck.
Vier der insgesamt dreißig SportScheck Filialen sowie ein Outlet des Sportartiklhändlers sollen bis zum Sommer geschlossen werden, teilte Insolvenzverwalter Axel Bierbach von der Kanzlei Müller Heydenreich Bierbach & Kollegen am Freitag mit. Von den Schließungen betroffen sind die Standorte Aachen, Augsburgs, Bremen, München und das Outlet in Unterhaching.
„Im Zuge der notwendigen Restrukturierung haben wir in intensiven Verhandlungen versucht, die Schließung von Filialen und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau auf ein Mindestmaß zu beschränken. Dies ist uns mit Hilfe der von den Beteiligten zugesagten Sanierungsbeiträge an den allermeisten Standorten gelungen“, so Bierbach.
Außerdem steht auch das Flaggschiff in München, für das zuletzt nach einer neuen Immobilie gesucht wurde, nun auch vor dem Aus, der Grund dafür, sei allerdings ein anderer. Auf dem Münchner Vermietungsmarkt habe es “kein adäquates Mietobjekt, das den hohen Ansprüchen von SportScheck an ein erstklassiges Flagship-Sporthaus gerecht werde” gegeben, so Bierbach. Der Sporthändler sei jedoch weiterhin bestrebt, ein Mietobjekt in der Münchner Innenstadt zu finden.
200 Mitarbeiter:innen betroffen
Das Ende der Münchner Filiale alleine bedeutet auch das Aus für rund 100 Beschäftigte, wobei insgesamt fast 200 Mitarbeiter:innen von den Schließungen betroffen sind, so die Mitteilung. Ein weiterer Stellenabbau in der Münchner Zentrale wird folgen, zum Umfang könne jedoch aktuell keine Auskunft gegeben werden. „Es war uns wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Betriebsräte nach Vertragsabschluss mit dem künftigen Eigentümer zunächst persönlich über die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen zu informieren“, sagte der Insolvenzverwalter. Gespräche über einen möglichst sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau sollen bereits begonnen haben.
Noch am Mittwoch betonte der neue Eigentümer, Cisalfa Sport, dass sowohl der Geschäftsbetrieb unter Weiterführung der Marke SportScheck als auch der Standort München als Hauptsitz beibehalten werde. SportScheck hatte Ende November Insolvenz anmelden müssen, nachdem zugesagte Zahlungen der ebenfalls insolventen Eigentümerin Signa Holding ausgeblieben waren. Die bereits vereinbarte Übernahme der Handelskette durch den britischen Konzern Frasers Group wurde daraufhin gestoppt.