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Überraschung: Esprit verlässt Verlustzone

Von Jan Schroder

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Der Bekleidungskonzern Esprit Holdings Limited konnte im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015/16 offenbar die Verlustzone verlassen. Unter Berufung auf die derzeit vorliegenden, noch nicht geprüften Zahlen verkündete die Unternehmensführung am Montag, dass Esprit im vergangenen Berichtsjahr trotz hoher Restrukturierungskosten voraussichtlich den „Break-Even“ geschafft habe. Dazu trugen neben besseren Geschäften und positiven Steuereffekten vor allem hohe Einnahmen aus einem Immobiliengeschäft bei.

Operativ schrieb das lange schwächelnde Unternehmen, dass sich zuletzt radikalen Reformen unterzogen hatte, allerdings noch keine schwarzen Zahlen. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) sei aber niedriger ausgefallen, als Finanzexperten befürchtet hätten, erklärte der Vorstand. Die Marktexperten hatten beim bereinigten EBIT einen Jahresverlust in Höhe von 736,8 Millionen Hongkong-Dollar (85,8 Millionen Euro) erwartet.

Esprit konnte im Geschäftsjahr 2015/16 hohe Sondereinnahmen aus einem Immobiliengeschäft verbuchen

Dass es trotzdem zum ausgeglichenen Ergebnis gereicht haben dürfte, lag an den zahlreichen Sondereffekten, die aus dem bereinigten Ergebnis herausgerechnet wurden. Einerseits musste das Unternehmen im Rahmen des laufenden Sanierungskonzepts Einmalbelastungen hinnehmen, die vor allem aus Ladenschließungen, Entlassungen und Abschreibungen resultierten, andererseits konnte es im abgelaufenen Jahr aber auch positive Sondereffekte verbuchen.

So profitierte Esprit von einer Steuergutschrift und konnte nach einer Behördenentscheidung Rückstellungen für befürchtete Steuerbelastungen auflösen. Vor allem spülte aber der Verkauf von Büroimmobilien in Hongkong zusätzliches Geld in die Konzernkasse. Das Unternehmen bezifferte den Nettoerlös aus der Immobilientransaktion auf etwa 725 Millionen Hongkong-Dollar (84,5 Millionen Euro). Das Management rechnet nun damit, dass diese Zusatzeinnahmen den Betriebsverlust und die einmaligen Restrukturierungskosten mindestens kompensieren können.

Damit sieht die Jahresbilanz deutlich besser aus als im Vorjahr: Das Geschäftsjahr 2014/15 hatte der Konzern mit einem Nettoverlust in Höhe von 3,7 Milliarden Hongkong-Dollar (430,6 Millionen Euro) abgeschlossen. Die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr will Esprit im September präsentieren.

Foto: Esprit

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