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Umsätze im Schuhmarkt stagnieren erstmals

Von Regina Henkel

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Business|Studie

Die deutschen Verbraucher haben im letzten Jahr zwar in etwa genauso viele Schuhe gekauft wie zuvor, jedoch zu niedrigeren Preisen. Erstmals seit mehreren Jahren konnte das Marktvolumen im Schuhmarkt 2018 nicht zulegen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, so die aktuelle Studie des IFH Köln und der BBE Handelsberatung.

Bisher: Geringes aber stabiles Wachstum

Nach Jahren des geringen, aber kontinuierlichen Wachstums im Schuhmarkt verzeichnet die Branche 2018 erstmals rückläufige Zahlen. Seit 2012, wo das Marktvolumen noch auf 9,3 Milliarden Euro beziffert wurde, liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des deutschen Schuhmarktes bei 0,7 Prozent. 2018 wurde ein Marktvolumen von insgesamt 9,7 Milliarden Euro erreicht was einen leichten Rückgang bedeutet.

Wachstumstreiber sind Sneaker und Freizeitschuhe

Wie in den vergangenen Jahren zeigen vor allem Sneaker eine dynamische Entwicklung. Diese sind mittlerweile zum Alltagsschuh geworden – und dass nicht nur für die Freizeit. Im Vergleich zu 2012 hat sich der Umsatz mit Sneaker mehr als verdoppelt und erreicht 2018 fast zwei Milliarden Euro. Verantwortlich hierfür sind – wie in den übrigen Schuhsortimenten auch – vor allem Frauen. Frauen kaufen nicht nur gerne Sneaker, sie verhelfen auch anderen Freizeitschuhen mit textiler Oberfläche wie zum Beispiel Espadrilles zu Wachstum. Klassische Damen-, Herren- und Kinderschuhe müssen hingegen insgesamt über die vergangenen sechs Jahre hinweg Verluste einstecken.

Gründe: Wetter und Preiskampf

Auch der Schuhmarkt hat im letzten Jahr unter dem heißen Sommer und der niedrigen Besucherfrequenz in den Innenstädten gelitten. Doch das Wetter allein reicht als Erklärung nicht aus. Der zunehmende Preiswettbewerb durch den E-Commerce und das Überangebot führt zu immer früheren Reduzierungen der Ware. Doch nicht nur der Onlinehandel macht es dem Fachhandel schwer: Sport- und Bekleidungsfachhändler können beim Schuhverkauf kontinuierlich an Bedeutung gewinnen und die Hersteller bauen ihre Onlineaktivitäten vor allem über die steigende Marktplatzpräsenz weiter aus. „Der Schuhhandel muss attraktiver werden. Ein emotionales Produkt wie Schuhe erfordert ein kaufstimulierendes Umfeld, da tut sich das traditionelle Schuhgeschäft oft schwer“, so Peter Frank, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung.

Nachhaltigkeit wird wichtiger

Wie im textilen Bekleidungssegment gewinnt auch im Bereich Schuhe Nachhaltigkeit mehr Bedeutung. Laut Studie spielt Nachhaltigkeit bei über der Hälfte der Verbraucher beim Kauf von Schuhen eine Rolle. Vor allem Millennials und Baby Boomer sind diesbezüglich besonders aufmerksam. „Die steigende Sensibilität für Nachhaltigkeitsaspekte und Produktionsbedingungen auf Seiten der Konsumenten und Konsumentinnen wird auch im Schuhmarkt spürbar. Für Hersteller ergeben sich hieraus Wachstumspotenziale“, erklärt Hansjürgen Heinick vom IFH Köln.

Grafik: IFH Köln; Foto: Pexels.com

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