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Uniqlo veröffentlich Liste mit Partnerfabriken

Von Simone Preuss

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Was lange währt, wird endlich gut. Das denkt sich zumindest die britische Anti-Armuts-Organisation War on Want, die zusammen mit ihrem Hongkonger Partner SACOM (Student and Scholars against Corporate Misbehaviour) bereits seit Oktober letzten Jahres versucht, eine Liste aller Fabriken zu bekommen, die für die japanische Modemarke Uniqlo Bekleidung herstellen. Gut vier Monate später ist es soweit - die Fast Retailing-Tochter veröffentlichte letzte Woche eine Liste mit ihren 146 Hauptfabriken in sieben asiatischen Ländern.

War on Want hatte durch den explosiven Bericht “This Way to Dystopia” Druck auf Uniqlo ausgeübt: Mithilfe von SACOMs verdeckter Ermittlung enthüllte er die Zustände in von Uniqlo beauftragten chinesischen Fabriken, die sich schwerwiegender Verletzungen der Rechte der Arbeiter wie Zwangsüberstunden, gefährliche Arbeitsbedingungen, bis zu 20 Arbeitsstunden am Tag und Einschüchterungen schuldig machten.

“Dies ist eine Lektion für Uniqlo. Sie mögen ein internationales Netzwerk an Fabriken haben, aber Bekleidungsarbeiter haben ein internationales Netzwerk an Menschen, die sich mit ihnen solidarisieren und die gezeigt haben, dass sie bereit sind, für ihre Unterstützung zu handeln”, kommentierte Thulsi Narayanasamy, leitende Programmdirektorin bei War on Want.

Die Liste von Uniqlo schließt die Namen und Adressen von 146 Partnerfabriken in den sieben Ländern Bangladesch, Kambodscha, China, Indonesien, Japan, Thailand und Vietnam ein, die den Hauptanteil der Uniqlo-Kollektionen herstellen. Dies sind wichtige Informationen für Arbeiter, Gewerkschaften und Organisationen wie War on Want, um sich zu vernetzen und Missstände in der Lieferkette publik zu machen. Uniqlo bemerkte, dass die Veröffentlichung der Informationen Teil seiner “Verpflichtung zur Umwelt und den Menschenrechten” sei und die “Transparenz in der Lieferkette verbessern” soll.

Uniqlo ist jedoch noch nicht aus dem Schneider - der Modekonzern muss sich jetzt Gewerkschaften und Aktivisten in Indonesien stellen, die sich einer Gruppe von fast 4000 Bekleidungsarbeitern angenommen haben. Auch ihre Fabrik produzierte für Uniqlo, bevor sie schloss und die Arbeiter ihre Jobs verloren. Sie warten noch auf vier Monatslöhne und Abfindungen, die sich laut War on Want auf insgesamt über 10 Millionen US-Dollar belaufen.

Foto: Uniqlo - Lifewear H/W 16
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