Urban Outfitters: Quartalszahlen enttäuschen den Chef und begeistern die Anleger
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Der US-amerikanische Modehändler Urban Outfitters Inc. hat unerfreuliche Monate hinter sich. Im zweiten Quartal 2017/18 verfehlte er sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn das Vorjahresniveau, weil die Sparten Anthropologie Group und Urban Outfitters Schwächen zeigten. CEO Richard Hayne erklärte, das Unternehmen sei von den am Dienstag vorgelegten Zahlen „enttäuscht“, verwies aber auch darauf, dass Maßnahmen eingeleitet worden seien, die in den kommenden Quartalen wieder für Wachstum sorgen sollen. Unter anderem will Urban Outfitters das Großhandels- und Auslandsgeschäft stärken und die digitalen Angebote verbessern. An der Börse kamen die Quartalszahlen hingegen gut an. Weil mit noch deutlich schlechteren Resultaten gerechnet worden war, stieg der Aktienkurs um mehr als zehn Prozent.
In den Monaten Mai bis Juli belief sich der Konzernumsatz auf 872,9 Millionen US-Dollar (744,7 Millionen Euro). Er lag damit um 2,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Einzelhandelserlöse inklusive des Online-Geschäfts schrumpften auf vergleichbarer Fläche um 4,9 Prozent. Dabei konnte die Marke Free People um 2,9 Prozent zulegen, während die Umsätze der Segmente Anthropologie Group (-4,0 Prozent) und Urban Outfitters (-7,9 Prozent) rückläufig waren. Zuwächse im E-Commerce reichten nicht, um die sinkende Nachfrage in den stationären Shops zu kompensieren. Insgesamt schrumpfte der Einzelhandelsumsatz des Konzerns um 3,1 Prozent auf 790,6 Millionen US-Dollar. Im Großhandelsgeschäft stiegen die Erlöse um 10,0 Prozent auf 82,3 Millionen US-Dollar.
Der Nettogewinn schrumpft um 35 Prozent
Der Umsatzrückgang auf vergleichbarer Fläche drückte auf den Gewinn. Hinzu kam, dass vor allem bei den Damenmode-Angeboten von Anthropologie und Urban Outfitters umfangreiche Rabattaktionen nötig waren, um die Lagerbestände zu reduzieren. Außerdem belasteten die Folgekosten von Ladenschließungen und Investitionen in das Online-Geschäft das Ergebnis. So sank der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 36,4 Prozent auf 75,2 Millionen US-Dollar. Das Nettoergebnis schrumpfte um 35,1 Prozent auf 49,9 Millionen US-Dollar (42,6 Millionen Euro).
Aufgrund des schwachen zweiten Quartals sank auch der Halbjahresumsatz: Er ging um knapp 1,2 Prozent auf 1,63 Milliarden US-Dollar zurück. Der Nettogewinn lag nach sechs Monaten bei 61,9 Millionen US-Dollar und damit um 41,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Ende Juli verfügte der Konzern über 245 Filialen von Urban Outfitters und 225 Stores der Anthropologie Group in Nordamerika und Europa. Hinzu kamen 12 Restaurants und 130 Free-People-Boutiquen in den USA und Kanada. Die Kollektionen der Marke werden zudem in Warenhäusern und von Fachhändlern verkauft.
Urban Outfitters, 2. Quartal 2017/18