Verbraucher:innen uneins: Kauflust sinkt, Konjunkturerwartung steigt
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Unter den Verbraucher:innen in Deutschland herrscht ausgangs des Winters eine gewisse Uneinigkeit: Die Kauflust sei im Februar leicht zurückgegangen, die Erwartungen hinsichtlich der Konjunktur hätten sich dagegen etwas verbessert, teilte das Konsumforschungsunternehmen GfK am Mittwoch als Ergebnis seiner jüngsten Befragung in Nürnberg mit. Der GfK-Konsumklimaindex fiel von -6,7 Punkte auf -8,1 Punkte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem leichten Anstieg gerechnet.
Insgesamt errechneten die GfK-Konsumforscher ein schwächeres Konsumklima als noch einen Monat zuvor. Damit setze das Konsumklima nach einer kurzen Verschnaufpause seinen Abwärtstrend fort.
Eine im Februar etwas zurückgegangene Sparneigung verhindere, dass der Rückgang noch deutlicher ausfalle. Grund für das Abkühlen ist nach Auffassung der Nürnberger Expert:innen auch die Entwicklung in der Corona-Pandemie. Im Befragungszeitraum sei die Zahl der Neuinfektionen stark gestiegen. Außerdem drücke die weiterhin hohe Inflation auf die Kauflust.
„Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen, denn die Inflationsrate bewegt sich weiter auf hohem Niveau", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Dies stelle die derzeit größte Bedrohung für die Einkommenserwartung der Menschen in Deutschland dar. Hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächten die Kaufkraft.
Anlass zur Hoffnung für die nächsten Monaten gebe allerdings die Aufhebung zahlreicher Pandemiebeschränkungen in Deutschland. „Würde dies von einem moderaten Preisauftrieb gestützt werden, könnte sich das Konsumklima endlich auch wieder langfristig erholen", sagte Bürkl.
Neben dem Ergreifen wirksamer Maßnahmen gegen die stark steigenden Preise – vor allem auf dem Energiesektor – werde es vor allem darauf ankommen, dass die Lieferkettenproblematik in für Deutschland wichtigen Industriezweigen weiter entschärft werde, betonte Bürkl. (dpa)